Welche ETFs soll ich kaufen?

Lesedauer 3 Minuten

Welche ETFs soll ich kaufen: Wer sich ein Portfolio mit ETFs zulegen möchte, muss zunächst überlegen, welches Risiko er bereit ist einzugehen. Hier werden drei Portfolios vorgestellt: Eines für sicherheitsorientierte Anleger, ein ausgewogenes Portfolio und eines für den risikofreudigen Investor. Dabei unterscheiden sich diese Portfolios durch eine jeweils unterschiedliche Mischung aus Aktien- und Anleihen-ETFs.

Aus diesen ETFs bestehen alle empfohlenen Portfolios

Viele Anleger, die in ETFs investieren möchten, stellen sich die Frage:

Welche ETFs soll ich kaufen?

Die hier empfohlenen Portfolios bestehen – je nachdem – aus zwei bis drei verschiedenen ETFs.

ETF steht für Exchange Traded Funds und es handelt sich um börsengehandelte Indexfonds, die einen bestimmten Börsenindex nachbilden.

Für den Aktienanteil der Portfolios kommen ein bis zwei verschiedene Fondstypen in Frage.

Es handelt sich  einmal um weltweit anlegende Fonds, die den Börsenindex MSCI World nachbilden und um Fonds, die in Schwellenländer investieren und auf dem MSCI Emerging Markets Index basieren.

ETFs, die den MSCI World Index nachbilden, sind unter anderen:

  • ComStage MSCI World TRN UCITS ETF  (WKN ETF110) der Commerzbank
  • db x-trackers MSCI WORLD INDEX UCITS ETF (WKN A1XB5U) der Deutschen Bank
  • iShares Core MSCI World UCITS ETF (WKN AORPWH) von Blackrock.

Zu den ETFs, die in Schwellenländer investieren und den Börsenindex MSCI Emerging Markets abbilden, zählen unter anderen:

  • ComStage MSCI Emerging Markets TRN UCITS ETF (WKN ETF127)
  • db x-trackers MSCI Emerging Markets Index UCITS ETF (WKN DBX1EM)
  • iShares MSCI Emerging Markets (DE) UCITS ETF (WKN AOHGZT).

Und ETFs auf Euro-Staatsanleihen-Indizes sind zum Beispiel:

  • db x-trackers II iBoxx € Sover­eigns Eurozone UCITS ETF (WKN DBXOAC)
  • iShares Euro Government Bond Capped 1.5-10.5yr UCITS ETF (WKN AOHO78).

Welche ETFs soll ich kaufen?

Hierbei handelt es sich um ETFs, die – im Falle der Aktien-ETFs – in eine Vielzahl von Unternehmen und im Falle der Anleihen-ETFs in eine Vielzahl an Anleihen aus zahlreichen Ländern investieren.

Welche ETFs soll ich kaufen: Drei ETF-Portfolios für verschiedene Anlegertypen

Der sicherheitsorientierte Anleger sollte 75 Prozent seines Anlagebetrages in einen Staatsanleihen-ETF stecken und 25 Prozent in einen oder zwei Aktien-ETFs.

Dabei könnte er beispielsweise 20 Prozent in einen ETF auf den MSCI World-Index einzahlen und 5 Prozent in einen Schwellenländer-ETF (MSCI Emerging Markets Index).

Anleger, die sich für eine ausgewogene Mischung entscheiden, können 50 Prozent der Anlagesumme in einen Staatsanleihen-ETF einzahlen und 50 Prozent in einem ETF auf den Welt-Aktienmarkt (MSCI World Index).

Wer sich zusätzlich die Chancen in Schwellenländern sichern möchte, kann 40 Prozent in einen MSCI World-ETF investieren und 10 Prozent in einen Emerging Markets-ETF.

Risikofreudige Anleger sollten 75 Prozent in Aktien-ETFs investieren und 25 Prozent in einen Staatsanleihen-ETF.

Auch hier gilt:

Wer sich Chancen auch in Schwellenländern sichern möchte, kann beispielsweise 60 Prozent in einen ETF auf den MSCI World Index stecken und 15 Prozent in einen Emerging Markets-ETF.

So findet jeder Anlegertyp das richtige Portfolio für sich.

Welche ETFs soll ich kaufen?

Ausschlaggebend für die Frage, welche ETFs soll ich kaufen, ist das Sicherheitsbedürfnis eines Anlegers.

ETFs

 

Für die Auswahl des richtigen Portfolios ist deshalb zunächst wichtig, die eigene Risikoneigung möglichst genau zu definieren.

Wenn man diese bestimmt hat, kann man sich für ein Portfolio entscheiden.

Darin liegt die Antwort auf die Frage:

Welche ETFs soll ich kaufen?

Hat man das getan und sein Kapital investiert, braucht man nur ein bis zweimal pro Jahr nachzuschauen, wie sich die Anlage entwickelt hat und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen, um seine ursprünglich gewählte prozentuale Aufteilung auf Aktien und Anleihen wieder herzustellen.

Das nennt man übrigens Rebalancing.

10 Gedanken zu „Welche ETFs soll ich kaufen?“

  1. Hallo Herr Nawatzki
    Ich binn bereits Rentner würde aber gern 50 € monatlich mit einem Sparplan anlegen. So las ich in der Presse das der iShares AOR PWH weltweit in 1600 Unternehmen in 23 entwickelten Ländern investiert.
    Durch diese breite Streuung würde er relativ risikoarm sein und in den letzen Jahren eine Ø 7 % Steigerung
    erwirtschaftet hat.Würden Sie mir diesen Fond empfehlen? Und wenn ja kann ich den bei der Consorsbank kaufen auch wenn ich da kein Konto habe? Was kostet denn die Depotgebühren bzw. Aufschläge beim Kauf und Abschläge beim Verkauf?
    Mit freundlichen Grüßen
    Klaus Reichert

    Antworten
    • Guten Tag Herr Reichert,

      was Sie über den iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc) (WKN A0RPWH) geschrieben haben, stimmt alles. Sie können bei der Consorsbank ein Depot (kostenlos) eröffnen und dort einen Sparplan einrichten, auch wenn Sie kein Girokonto bei der Consorsbank haben. Ausgabeaufschläge gibt es bei ETFs nicht und der verkaufskurs ist geringfügig höher als der Kaufkurs, das ist der sogenannte Spread für den Market Maker.

      Dieser ETF hat eine ordentliche Risikostreuung, doch ist er nicht gänzlich risikofrei, da es sich letztlich um eine Aktienfonds handelt. Wenn die Börsen runtergehen, wird auch dieser ETF runtergehen. Das möchte ich Ihnen nur zu bedenken geben.

      Aber sonst spricht nichts dagegen, mit 50 EUR pro Monat einen Sparplan zu starten.

      Ich wünsche Ihnen viel Erfolg dabei!

      Mit freundlichen Grüßen

      Jürgen Nawatzki

      Antworten
  2. Die Märkte sind zurzeit hoch und bisher ist kein Abwärtstrend in Sicht.
    Lohnt es sich jetzt auf den Zug aufzuspringen, der ja noch eine Weile aufwärts fahren könnte, oder sollte man lieber auf den nächsten „Crash“ warten?

    Antworten
    • Hallo Karsten,

      das ist eine gute Frage, die sich zurzeit Viele stellen.

      Ich denke, mit einem ETF-Sparplan, bei dem du monatlich einen festen Betrag sparst, machst du nichts falsch.

      Was ich derzeit nicht tun würde:

      Einen größeren Betrag auf einen Schlag an der Börse investieren.

      Da würde ich wohle eher bis zum nächsten (Mini-)Crash warten.

      Viele Grüße

      Jürgen

      Antworten
  3. Was hat ein Staatsanleihen-ETF und dazu noch ein synthetischer ETF mit „Sicherheit“ zu tun in Zeiten vor einer Zinswende und inmitten einen Anleihenblase?

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    • Hallo Georg,
      ein Staatsanleihen-ETF sollte aus Gründen der Diversifikation im Portfolio enthalten sein. Das senkt das Risiko.

      Wann die Zinswende kommt, wissen wir nicht genau. Bisher haben viele Staatsanleihen-ETFs von den sinkenden Zinsen profitiert. Sollten die Marktzinsen demnächst wieder steigen, sinken die Kurse der niedrig verzinsten Alt-Anleihen und damit die Kurse der Rentenfonds. Wenn alle Alt-Anleihen ausgelaufen sind und nur noch höher verzinste Neu-Anleihen in den Fonds enthalten sind, gehen deren Erträge wieder hoch.

      Zum Risiko von synthetischen ETFs: Das sogenannte Kontrahentenrisiko ist gering, aber nicht gleich null. Da aber die Zahlungsverpflichtungen des Vertragspartners nach den gesetzlichen Vorgaben in der EU zu keinem Zeitpunkt 10 Prozent des Gesamtvermögens des ETFs übersteigen dürfen, ist das Risiko auf maximal 10 Prozent begrenzt. Und dieses Risiko ist bei den meisten SWAP-ETFs durch physische Sicherheiten in Form von Wertpapieren hinterlegt. Und in dem Maße, wie eine solche Besicherung besteht, ist das Kontrahentenrisiko beseitigt.

      Antworten
      • Ein Anleihen ETF ist zinsloses Risiko. Diesen Teil des Portfolios kann man auch problemlos über Tages- und Festgeld abdecken. Diese bieten aktuell sogar eine bessere Effektivverzinsung. Der geübte Anleger könnte sich sogar direkt eine Bundesanleihe bzw. eine Leiter aus diesen kaufen. Keine laufenden Kosten, höhere Rendite.

        Antworten
        • Hallo Stefan,

          Ihre Aussage gilt zwar für den Moment – aber auf lange Sicht werden Anleihen-ETFs hoffentlich wieder besser verzinst sein als Tages- und Festgeld.

          Ein weiterer Grund für Anleihen-ETFs in meinem Portfolio ist eine so weitreichendere Diversifikation. Schließlich möchte ich die Erkenntnisse der Modernen Portfoliotheorie gerne für mich anwenden.

          Antworten

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