Factor Investing gilt als bewährte Strategie, um langfristig bessere Renditen gegenüber dem Gesamtmarkt zu erzielen. Besonders ETFs bieten Anlegern eine kostengünstige Möglichkeit, von einzelnen Faktoren wie Value, Growth oder Momentum zu profitieren. Doch welche dieser Strategien wird im Jahr 2025 voraussichtlich am besten funktionieren? Dieser Artikel gibt einen Überblick über die drei wichtigsten Faktoren und deren mögliche Entwicklung.
Was ist Factor Investing?
Beim Factor Investing wird gezielt in Aktien investiert, die bestimmte Merkmale oder Faktoren aufweisen. Diese Faktoren haben sich historisch gesehen als Renditetreiber erwiesen. Zu den bekanntesten gehören:
– Value: Aktien, die im Verhältnis zu ihrem inneren Wert günstig bewertet sind
– Growth: Unternehmen mit überdurchschnittlichem Wachstumspotenzial
– Momentum: Aktien, die über einen bestimmten Zeitraum hohe Kursgewinne erzielt haben
Historische Performance von Value, Growth und Momentum
In der Vergangenheit hatten diese Anlagestrategien unterschiedliche Phasen der Outperformance. Während Value-Aktien nach Krisenzeiten oft stark zulegen konnten, dominierten Growth-Werte vor allem in Zeiten niedriger Zinsen. Momentum hingegen profitierte davon, dass Trends sich häufig fortsetzen.
– Value: Nach der Finanzkrise 2008 zeigte sich eine starke Erholung von Value-Aktien. Allerdings litten sie in den 2010er-Jahren unter der Dominanz von Wachstumswerten wie Technologieaktien.
– Growth: Diese Strategie entwickelte sich vor allem zwischen 2010 und 2021 hervorragend. Getrieben von niedrigen Zinsen und Innovationen in Tech-Unternehmen konnten Growth-ETFs hohe Renditen erzielen.
– Momentum: Diese Strategie funktioniert besonders gut in Trends. Während Marktaufschwüngen erzielten Momentum-ETFs oft bessere Renditen als der Gesamtmarkt.
Was wird 2025 funktionieren?
Die Auswahl des richtigen Faktors für 2025 hängt von verschiedenen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab.
1. Value-ETFs: Profiteur steigender Zinsen?
Sollten die Zinsen weiterhin hoch bleiben oder sogar ansteigen, könnten Value-Aktien profitieren. Diese Unternehmen haben oft stabile Gewinne und niedrige Bewertungen, was sie in turbulenten Zeiten attraktiv macht. Branchen wie Finanzwerte oder Industrieunternehmen könnten hier im Vorteil sein.
2. Growth-ETFs: Kommt die Tech-Renaissance?
Viele Wachstumsaktien wurden 2022 und 2023 stark korrigiert. Sollten die Zinsen fallen oder sich die Wirtschaft stabilisieren, könnten Growth-ETFs wieder stärker gefragt sein. Besonders innovative Sektoren wie Künstliche Intelligenz oder erneuerbare Energien bieten langfristiges Potenzial.
3. Momentum-ETFs: Die beste Wahl für trendstarke Märkte?
Momentum-ETFs sind schwer vorherzusagen, da sie sich stark an bestehenden Trends orientieren. Sollte sich ein klarer Aufwärtstrend im Markt etablieren, wären sie möglicherweise die renditestärkste Wahl.
Welche ETFs eignen sich für Factor Investing?
Wer 2025 gezielt in Factor Investing einsteigen möchte, kann dies mit spezialisierten Factor-ETFs tun. Hier einige Beispiele:
– Value: iShares Edge MSCI World Value Factor UCITS ETF
– Growth: Xtrackers MSCI World Growth UCITS ETF
– Momentum: iShares Edge MSCI World Momentum Factor UCITS ETF
Fazit: Welche Factor-Investing-Strategie für 2025?
Der Erfolg von Value, Growth oder Momentum hängt stark von den makroökonomischen Entwicklungen ab. Anleger sollten deshalb flexibel bleiben und ihre Portfolios regelmäßig überprüfen. Während Value-Aktien in einem Szenario mit hohen Zinsen attraktiv sein könnten, könnten Growth-Aktien von einer wirtschaftlichen Erholung profitieren. Momentum bleibt eine Risiko-Strategie, die sich vor allem für aktive Anleger eignet.
Factor Investing mit ETFs bleibt auch 2025 eine spannende Möglichkeit, den Markt gezielt zu schlagen. Die richtige Strategie hängt dabei stark von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ab. Wer verschiedene Faktoren kombiniert, kann das Risiko streuen und von unterschiedlichen Marktphasen profitieren.
