Low Volatility ETFs: Stabilität in turbulenten Märkten oder Rendite-Killer?  

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Investieren an der Börse ist mit Risiken verbunden, insbesondere in volatilen Marktphasen. Anleger suchen daher gezielt nach Strategien, um ihr Risiko zu minimieren und dennoch solide Renditen zu erzielen. Eine solche Strategie sind Low Volatility ETFs. Doch bieten diese wirklich einen stabilen Anlagehafen oder schmälern sie langfristig die Rendite?  

Was sind Low Volatility ETFs?  

Low Volatility ETFs (auch Minimum Volatility ETFs genannt) sind börsengehandelte Fonds, die Aktien mit geringerer Kursvolatilität aus einem bestimmten Index selektieren. Ziel ist es, Schwankungen zu reduzieren und Verluste in Krisenzeiten zu begrenzen. Diese ETFs eignen sich besonders für risikoaverse Anleger, die Wert auf eine stabilere Entwicklung legen.  

Wie funktionieren Low Volatility ETFs?  

Die Auswahl der Aktien innerhalb eines Low Volatility ETF basiert auf deren Volatilität in der Vergangenheit. Dies bedeutet, dass jene Werte bevorzugt werden, die weniger stark auf Marktschwankungen reagieren. Dadurch können sich Low Volatility ETFs in turbulenten Marktphasen besser behaupten als klassische ETFs, die dem gesamten Index folgen.  

Vorteile von Low Volatility ETFs  

1. Geringeres Risiko: Aufgrund der gezielten Auswahl von weniger volatilen Aktien können Verluste in Abschwungphasen reduziert werden.  

2. Bessere Stabilität: Die Schwankungen des Gesamtportfolios werden minimiert, was langfristig für einen ruhigeren Kapitalaufbau sorgt.  

3. Solide historische Performance: Studien zeigen, dass Low Volatility Strategien in vielen Marktphasen eine vergleichbare oder sogar höhere Rendite als der Gesamtmarkt liefern können.  

Mögliche Nachteile von Low Volatility ETFs  

1. Renditepotenzial limitiert: In stark steigenden Märkten kann die konservative Strategie dazu führen, dass Low Volatility ETFs hinter der Gesamtmarktentwicklung zurückbleiben.  

2. Konzentrationsrisiken: Da bestimmte volatile Sektoren wie Technologie oder zyklische Konsumgüter weniger vertreten sind, kann die Diversifikation eingeschränkt sein.  

3. Höhere Kosten: Einige Minimum-Volatility ETFs weisen leicht höhere Gebühren als klassische Index-ETFs auf.  

Low Volatility ETFs im Vergleich: Stabilität oder Rendite-Killer?  

Ob ein Low Volatility ETF die bessere Wahl ist, hängt stark vom Anlagehorizont und der Risikobereitschaft des Anlegers ab. Während sie volatilen Phasen besser standhalten, können sie in Boom-Zeiten Renditenachteil haben. Allerdings haben einige Low Volatility ETFs in der Vergangenheit sogar eine langfristig bessere risikoadjustierte Rendite erzielt als der Gesamtmarkt.  

Zusammenfassung: Für wen lohnen sich Low Volatility ETFs?  

Low Volatility ETFs sind ideal für Anleger, die Wert auf Sicherheit legen und starke Kursschwankungen vermeiden möchten. Besonders in Krisenzeiten kann diese Strategie das Portfolio stabilisieren. Langfristig hängt der Erfolg jedoch von individuellen Anlagezielen und der Marktentwicklung ab. Wer bereit ist, in turbulenten Phasen auf Sicherheit zu setzen und gleichzeitig auf etwas Rendite zu verzichten, findet in Low Volatility ETFs eine attraktive Alternative zu klassischen Indexfonds.