Nachhaltige ETFs: Greenwashing oder echte Impact-Investments?  

Lesedauer 2 Minuten

Nachhaltiges Investieren gewinnt immer mehr an Bedeutung, da Anleger vermehrt Wert auf ökologische und soziale Aspekte legen. Besonders Exchange Traded Funds (ETFs) mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit erfreuen sich großer Beliebtheit. Doch wie nachhaltig sind diese Investments wirklich? Handelt es sich um echte Impact-Investments oder lediglich um Greenwashing?  

Was sind nachhaltige ETFs?  

Nachhaltige ETFs sind börsengehandelte Fonds, die ihr Portfolio anhand bestimmter ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) zusammenstellen. Diese Fonds investieren bevorzugt in Unternehmen, die umweltfreundliche Geschäftspraktiken verfolgen, soziale Verantwortung übernehmen und hohe ethische Standards erfüllen.  

Es gibt unterschiedliche Arten nachhaltiger ETFs:  

– ESG-ETFs: Diese Fonds wählen Unternehmen basierend auf bestimmten ESG-Kriterien aus.  

– Themenorientierte ETFs: Hier liegt der Fokus auf speziellen nachhaltigen Branchen wie erneuerbaren Energien oder Wasserwirtschaft.  

– Impact-ETFs: Diese ETFs zielen darauf ab, eine messbare positive Wirkung auf Umwelt und Gesellschaft zu erzielen.  

Ist nachhaltiges Investieren nur Marketing?  

Trotz des wachsenden Angebots nachhaltiger ETFs gibt es immer wieder Kritik hinsichtlich Greenwashing – also der Praxis, Investments nur als nachhaltig zu vermarkten, ohne echte ökologische oder soziale Wirkung zu erzielen. Einige Unternehmen werden zwar als „grün“ deklariert, erfüllen jedoch nur minimale Nachhaltigkeitsstandards.  

Kritische Punkte sind:  

– Unterschiedliche Nachhaltigkeitsdefinitionen: Es gibt keine einheitliche Regulation für nachhaltige ETFs. Viele Fondsanbieter nutzen unterschiedliche Bewertungsmethoden.  

– Ausschlusskriterien: Manche ETFs schließen nur gewisse nicht nachhaltige Branchen, wie fossile Brennstoffe, aus, ohne besonders nachhaltige Unternehmen zu fördern.  

– Best-in-Class-Ansatz: Einige ETFs investieren nur in die nachhaltigsten Unternehmen einer Branche – selbst wenn die gesamte Branche umweltschädlich ist.  

Echte Impact-Investments erkennen  

Wer in nachhaltige ETFs investieren will, sollte folgende Punkte beachten:  

– Transparenz der Anlagestrategie: Wie werden nachhaltige Unternehmen ausgewählt? Sind die Kriterien nachvollziehbar?  

– Zertifizierungen: Labels wie das FNG-Siegel oder das EU Ecolabel können Hinweise auf nachhaltige ETFs geben.  

– Engagement der ETF-Anbieter: Unterstützt der Fondsanbieter aktiv nachhaltige Unternehmen oder setzt er sich für bessere ESG-Standards ein?  

Fazit: Nachhaltige ETFs mit Bedacht wählen  

Nachhaltige ETFs bieten eine Möglichkeit, verantwortungsvoll zu investieren. Jedoch sollte jeder Anleger prüfen, ob es sich tatsächlich um Impact-Investments oder lediglich um Greenwashing handelt. Eine gründliche Recherche der ESG-Kriterien, Transparenz der Fondsanbieter und das Hinterfragen von Zertifizierungen helfen dabei, wirklich nachhaltige Anlageentscheidungen zu treffen.