REIT-ETFs: Immobilienboom oder Risiko bei steigenden Zinsen?

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REIT-ETFs (Real Estate Investment Trust Exchange Traded Funds) sind eine beliebte Möglichkeit für Anleger, in den Immobilienmarkt zu investieren, ohne direkt Immobilien zu kaufen. Doch die steigenden Zinsen stellen viele Investoren vor die Frage: Sind REIT-ETFs weiterhin attraktiv oder bergen sie ein erhöhtes Risiko? In diesem Artikel analysieren wir Chancen und Risiken von REIT-ETFs in Zeiten steigender Zinsen.  

Was sind REIT-ETFs?  

REIT-ETFs sind börsengehandelte Fonds, die in Unternehmen investieren, die hauptsächlich in Immobilien investieren und diese verwalten. Diese Immobiliengesellschaften, sogenannte Real Estate Investment Trusts (REITs), erwirtschaften Einnahmen durch Mieteinnahmen, Pachtverträge oder den Verkauf von Immobilien. REITs sind verpflichtet, einen Großteil ihrer Gewinne an die Anleger auszuschütten, was sie für einkommensorientierte Investoren besonders attraktiv macht.  

Vorteile von REIT-ETFs  

1. Diversifikation: REIT-ETFs ermöglichen Anlegern den Zugang zu einer Vielzahl von Immobiliensektoren wie Wohn-, Büro-, Industrie- oder Gesundheitsimmobilien.  

2. Passive Einkommensquelle: Aufgrund der hohen Ausschüttungsquote bieten REIT-ETFs kontinuierliche Erträge.  

3. Liquidität: Im Gegensatz zum direkten Immobilienerwerb können Anleger ihre Anteile an REIT-ETFs einfach und schnell über die Börse handeln.  

4. Inflationsschutz: Immobilienwerte steigen oft mit der Inflation, was sie zu einem potenziellen Schutzschild gegen den Kaufkraftverlust macht.  

Risiken von REIT-ETFs bei steigenden Zinsen  

Steigende Zinsen wirken sich oft negativ auf Immobilieninvestments aus. Aber weshalb?  

1. Höhere Finanzierungskosten: Immobilienunternehmen finanzieren sich oft durch Kredite. Steigende Zinsen erhöhen die Fremdkapitalkosten, was die Rentabilität der Investments beeinträchtigt.  

2. Sinkende Immobilienpreise: Höhere Zinsen können zu einer geringeren Nachfrage nach Immobilien führen, was die Bewertung von REITs negativ beeinflussen kann.  

3. Attraktivität anderer Anlageklassen: Wenn Anleihen und Festgeld aufgrund steigender Zinsen höhere Renditen bieten, könnten Investoren ihr Kapital aus REITs abziehen, was zu Kursverlusten führen kann.  

4. Wirtschaftliche Unsicherheit: Eine restriktivere Geldpolitik könnte die Wirtschaft bremsen und die Nachfrage nach Gewerbe- und Wohnimmobilien verringern.  

Sind REIT-ETFs noch eine gute Investition?  

Die Antwort auf diese Frage hängt stark von der individuellen Anlagestrategie ab. Langfristig können REIT-ETFs weiterhin eine attraktive Anlageklasse sein, insbesondere in Sektoren mit stabiler Nachfrage wie Gesundheits- oder Wohnimmobilien. Es empfiehlt sich jedoch, bei steigenden Zinsen besonders auf die Verschuldungsquote der einzelnen REITs im ETF zu achten.  

Zusammenfassung  

Trotz steigender Zinsen bieten REIT-ETFs weiterhin interessante Möglichkeiten zur Diversifikation und zum Vermögensaufbau. Anleger sollten jedoch Risiken bewusst analysieren und gegebenenfalls auf weniger zinssensible Immobiliensektoren setzen. Wer langfristig investiert und auf gut aufgestellte REITs setzt, kann weiterhin von den Vorteilen dieser Anlageklasse profitieren.