SPACs, also Special Purpose Acquisition Companies, waren in den letzten Jahren ein großes Thema an den Finanzmärkten. Nach einem regelrechten Hype um diese speziell für Übernahmen gegründeten Firmen folgte jedoch der Absturz. Viele Investoren zogen sich zurück, und zahlreiche SPACs scheiterten an ihren ursprünglichen Plänen. Doch Totgesagte leben bekanntlich länger – kann sich der Markt für SPAC-ETFs wieder erholen? In diesem Artikel nehmen wir die aktuelle Situation unter die Lupe und prüfen, ob ein Comeback dieser Anlageklasse lohnenswert ist.
Was sind SPACs und SPAC-ETFs?
SPACs sind börsennotierte Mantelgesellschaften, die mit dem Ziel gegründet werden, ein privates Unternehmen zu übernehmen und es an die Börse zu bringen – eine Alternative zum klassischen IPO. Besonders in den Jahren 2020 und 2021 erlebten sie einen Boom, da sie Unternehmen eine schnelle und kostengünstigere Möglichkeit boten, sich Kapital zu beschaffen.
SPAC-ETFs wiederum sind börsengehandelte Fonds, die in eine Vielzahl solcher Unternehmen investieren. Sie bieten eine diversifizierte Möglichkeit, am SPAC-Markt teilzunehmen, ohne das Risiko eines einzelnen SPACs eingehen zu müssen.
Warum verlor der SPAC-Markt an Attraktivität?
Nach dem anfänglichen Hype folgte die Ernüchterung. Viele SPACs konnten keine geeigneten Übernahmeziele finden oder mussten Deals unter schwierigen Bedingungen abschließen. Zudem standen einige Übernahmen in der Kritik, da die fusionierten Unternehmen häufig schlechter abschnitten als erwartet.
Weitere Faktoren für den Rückgang waren:
– Strengere regulatorische Vorschriften
– Sinkendes Anlegerinteresse wegen unprofitabler Zielunternehmen
– Hohe Abverkaufsraten nach der SPAC-Übernahme
– Wachsende Konkurrenz durch traditionelle IPOs
Große Fondsanbieter wie Defiance und SPAK (SPAC and New Issue ETF) verloren an Volumen, und viele Anleger kehrten dem Markt gänzlich den Rücken.
Warum könnte ein Comeback gelingen?
Trotz der Herausforderungen gibt es Argumente für ein Revival der SPAC-ETFs. Ein wesentlicher Punkt ist die Marktanpassung: Nur die stärksten und seriösesten SPACs haben überlebt, wodurch die Qualität der Deals steigt. Gleichzeitig hat sich der Bewertungsdruck auf Übernahmekandidaten verringert, was bessere Übernahmekonditionen ermöglicht.
Weitere Gründe für mögliche Chancen:
– Lockerung geldpolitischer Maßnahmen könnte Kapitalzuflüsse in alternative Anlageformen fördern
– Günstige Bewertungen bei einigen ehemaligen SPAC-Unternehmen
– Erhöhte regulatorische Kontrolle sorgt für mehr Transparenz und weniger spekulative Deals
– Potenzial für Innovationen in stärkeren Marktsegmenten wie Technologie und erneuerbare Energien
Sollten Anleger wieder in SPAC-ETFs investieren?
Eine endgültige Antwort darauf lässt sich schwer geben, jedoch spricht einiges dafür, dass der Markt mittlerweile stabiler ist als zu Hochzeiten des Hypes. Wer in SPAC-ETFs investieren möchte, sollte besonders auf Fonds mit einem Fokus auf qualitativ hochwertige Unternehmen achten. Zudem sind die allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen entscheidend: Eine Zinssenkung könnte risikoreichere Investitionen attraktiver machen.
Anleger, die sich für den Wiedereinstieg interessieren, sollten folgende Punkte beachten:
– Welche Unternehmen sind im ETF vertreten?
– Wie hat sich die Performance des ETFs in den letzten Monaten/Jahren entwickelt?
– Gibt es regulatorische Risiken oder neue Markttrends, die den SPAC-Sektor beeinflussen könnten?
Fazit: Ist ein Comeback möglich?
Während die Zeit der unkontrollierten SPAC-Flut vorüber ist, könnte sich der Markt stabilisieren und für langfristig orientierte Anleger interessante Chancen bereithalten. Die Qualität der Deals und Unternehmen hat sich verbessert, und einige SPAC-ETFs könnten wieder wertvolle Diversifikationsmöglichkeiten bieten. Trotzdem bleibt ein Investment in SPACs und SPAC-ETFs spekulativ und sollte gut überlegt sein.
Letztlich hängt das Comeback von mehreren Faktoren ab – Anleger sollten genau prüfen, ob und wann der richtige Zeitpunkt für einen Einstieg gekommen ist.