Exchange Traded Funds (ETFs) sind seit Jahren ein fester Bestandteil vieler Anlegerportfolios. Während klassische ETFs passiv verwaltet werden und einen Index nachbilden, gewinnen sogenannte aktive ETFs zunehmend an Bedeutung. Diese Fonds kombinieren die Vorteile eines ETFs mit aktivem Management, was neue Chancen, aber auch spezifische Risiken mit sich bringt. In diesem Artikel beleuchten wir die Funktionsweise aktiver ETFs, deren Vorteile und Nachteile sowie konkrete Beispiele für solche Anlageprodukte.
1. Was sind aktive ETFs?
Aktive ETFs unterscheiden sich von klassischen, passiven ETFs dadurch, dass ein Fondsmanager oder ein Algorithmus aktiv Kauf- und Verkaufsentscheidungen trifft. Während passive ETFs lediglich einen Index replizieren, haben aktive ETFs das Ziel, durch gezielte Wertpapierauswahl eine Überrendite gegenüber dem Markt zu erzielen.
Merkmale aktiver ETFs:
- Flexibles Portfolio-Management: Anpassung der Zusammensetzung je nach Marktgeschehen.
- Breite Diversifikation: Investition in verschiedene Sektoren und Assetklassen.
- Kombination aus Transparenz und aktiver Steuerung: Regelmäßige Anpassung des Portfolios bei meist täglicher Veröffentlichung der Bestände.
2. Chancen aktiver ETFs
Aktive ETFs bieten eine Vielzahl von Vorteilen, die sie für Anleger attraktiv machen:
- Potenzial für Outperformance: Durch aktives Management können Marktchancen genutzt und Risiken minimiert werden.
- Flexibilität: Im Gegensatz zu passiven ETFs können Fondsmanager auf Marktveränderungen reagieren.
- Breite Auswahl an Strategien: Von wachstumsorientierten Aktien-ETFs bis zu defensiven Anleihen-ETFs gibt es zahlreiche Varianten.
- Zugang zu ineffizienten Märkten: In weniger transparenten Märkten kann aktives Management besonders vorteilhaft sein.
- Kombination aus Transparenz und Liquidität: Im Gegensatz zu klassischen aktiv gemanagten Fonds werden aktive ETFs täglich gehandelt.
3. Risiken aktiver ETFs
Trotz der Vorteile gibt es auch Risiken, die Anleger berücksichtigen sollten:
- Höhere Kosten: Aktives Management führt in der Regel zu höheren Verwaltungsgebühren als bei passiven ETFs.
- Keine garantierte Outperformance: Viele aktiv verwaltete Fonds haben Schwierigkeiten, ihren Benchmark-Index langfristig zu übertreffen.
- Höhere Handelsaktivität: Häufige Anpassungen können Transaktionskosten erhöhen und die Performance beeinträchtigen.
- Managerabhängigkeit: Der Erfolg eines aktiven ETFs hängt stark von den Fähigkeiten des Fondsmanagers ab.
4. Beispiele für aktive ETFs
Verschiedene Anbieter haben in den letzten Jahren aktive ETFs auf den Markt gebracht. Hier einige Beispiele:
ARK Innovation ETF (ARKK)
- Fokus auf disruptive Technologien wie Künstliche Intelligenz und Biotechnologie.
- Aktiv gemanagt von der renommierten Fondsmanagerin Cathie Wood.
JP Morgan Equity Premium Income ETF (JEPI)
- Kombination aus Dividendenaktien und Optionen zur Ertragssteigerung.
- Ziel: Stabilität und regelmäßige Ausschüttungen für Investoren.
Dimensional US Core Equity 2 ETF (DFAC)
- Nutzt eine wissenschaftlich fundierte Investmentstrategie zur Aktienselektion.
- Breite Diversifikation über den US-Markt hinweg.
5. Auswahlkriterien für aktive ETFs
Anleger sollten bei der Auswahl eines aktiven ETFs mehrere Faktoren berücksichtigen:
- Kostenquote (TER): Aktive ETFs haben höhere Gebühren als passive ETFs – lohnen sich die Mehrkosten?
- Anlagestrategie: Welche Märkte oder Branchen deckt der ETF ab?
- Historische Performance: Wie hat sich der ETF im Vergleich zur Benchmark entwickelt?
- Fondsgröße: Größere Fonds sind oft stabiler und liquider.
- Fondsmanagement: Die Erfahrung und Erfolgsbilanz der Fondsmanager sind entscheidend.
6. Zukunftsaussichten für aktive ETFs
Der Markt für aktive ETFs wächst kontinuierlich. Experten prognostizieren, dass diese Fonds zunehmend Marktanteile gewinnen werden, insbesondere in Zeiten hoher Volatilität. Die Kombination aus aktivem Management und den strukturellen Vorteilen von ETFs – wie niedrige Kosten und hohe Liquidität – macht sie für viele Anleger attraktiv.
Zukünftige Entwicklungen könnten beinhalten:
- Verstärkter Einsatz von Künstlicher Intelligenz: Algorithmen und maschinelles Lernen verbessern die Entscheidungsfindung.
- Hybridmodelle: Kombination aus passiven und aktiven Strategien für optimalen Risiko-Ertrags-Mix.
- ESG-Fokus: Nachhaltige, aktiv gemanagte ETFs gewinnen an Bedeutung.
Zusammenfassend
Aktive ETFs bieten Anlegern die Möglichkeit, von aktivem Management zu profitieren, während sie gleichzeitig die Transparenz und Handelbarkeit klassischer ETFs genießen. Sie eignen sich insbesondere für Investoren, die auf Marktineffizienzen setzen und das Potenzial für Outperformance nutzen möchten. Allerdings sollten Anleger die höheren Kosten und Risiken genau abwägen, bevor sie in aktive ETFs investieren. Wer sich mit den Strategien der Fondsmanager auseinandersetzt und die passenden Produkte auswählt, kann jedoch von den Chancen dieses wachsenden Marktes profitieren.