Covered-Call-ETFs: Passive Einnahmen mit Optionen?

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In Zeiten niedriger Zinsen und volatiler Märkte suchen viele Anleger nach Strategien, um stabile Erträge zu erzielen. Eine Möglichkeit, passive Einnahmen zu generieren, sind Covered-Call-ETFs. Doch wie funktionieren diese ETFs, und welche Vor- und Nachteile bieten sie?  

Was sind Covered-Call-ETFs?  

Covered-Call-ETFs sind börsengehandelte Fonds, die eine sogenannte Covered-Call-Strategie nutzen. Dabei hält der Fonds eine Auswahl an Aktien und verkauft gleichzeitig Call-Optionen auf diese Werte. Das Ziel dieser Strategie ist es, durch die vereinnahmten Optionsprämien regelmäßige Einnahmen zu erzielen.  

Ein Covered Call (gedeckter Call) ist eine Stillhalter-Strategie im Optionshandel. Der Fonds verkauft Kaufoptionen (Calls) auf seine gehaltenen Aktien. Wenn die Aktienkurse unter dem Strike-Preis der Option bleiben, verfällt die Option wertlos, und der Fonds behält sowohl die Aktien als auch die erhaltene Prämie. Steigt der Kurs der Aktie jedoch über den Strike-Preis, kann es sein, dass der Fonds seine Aktien liefern muss, wodurch mögliche Kursgewinne begrenzt werden.  

Vorteile von Covered-Call-ETFs  

1. Regelmäßige Einnahmen: Durch den Verkauf von Call-Optionen generieren diese ETFs regelmäßige Prämieneinnahmen, die oft als Dividendenausschüttungen an die Anleger weitergegeben werden.  

2. Geringere Volatilität: Die vereinnahmten Prämien können Kursrückgänge teilweise abfedern und dadurch die Schwankungen im Depot verringern.  

3. Passiver Investmentansatz: Anleger können mit Covered-Call-ETFs von der Optionsstrategie profitieren, ohne sich selbst mit komplexen Optionsgeschäften auseinandersetzen zu müssen.  

Nachteile von Covered-Call-ETFs  

1. Begrenztes Kurspotenzial: Da die ETFs Call-Optionen verkaufen, verzichten sie teilweise auf größere Kursgewinne der zugrunde liegenden Aktien. Dadurch könnten sie in stark steigenden Märkten hinter der allgemeinen Marktrendite zurückbleiben.  

2. Steuerliche Aspekte: Die regelmäßigen Ausschüttungen und die Optionsprämien können steuerliche Implikationen haben, die von Land zu Land unterschiedlich sind. Anleger sollten sich hierzu informieren.  

3. Tracking-Error: Da Covered-Call-ETFs eine aktive Optionsstrategie verfolgen, weichen sie oft von der Performance des zugrunde liegenden Index oder Marktes ab.  

Für wen sind Covered-Call-ETFs geeignet?  

Diese ETFs eignen sich besonders für Anleger, die regelmäßige Einnahmen generieren möchten und bereit sind, auf mögliche Kursgewinne zu verzichten. Sie sind ideal für einkommensorientierte Investoren, die einen defensiveren Ansatz bevorzugen und weniger stark von Marktschwankungen betroffen sein möchten. Besonders in Seitwärtsmärkten oder leicht steigenden Märkten können diese ETFs attraktive Renditen erzielen.  

Zusammenfassung  

Covered-Call-ETFs bieten eine interessante Möglichkeit, durch den Verkauf von Call-Optionen passive Einnahmen zu generieren. Sie eignen sich besonders für konservative Anleger, die regelmäßige Erträge aus ihrem Portfolio erzielen möchten. Allerdings sollten sich Investoren der begrenzten Kursgewinne und potenziellen steuerlichen Herausforderungen bewusst sein. Eine sorgfältige Auswahl und das Verständnis der Funktionsweise sind essenziell, um das Beste aus dieser Strategie herauszuholen.