Depotabsicherung mit Short-ETFs – Vor- und Nachteile

Lesedauer 3 Minuten

Mit Short-ETFs kann man nicht nur auf fallende Kurse setzen, sondern auch ein Depot absichern. Wie das geht, kannst du in diesem Blogartikel nachlesen.

ETFs versuchen einen bestimmten Index möglichst genau nachzubilden. Bei Aktien ETFs erreichen sie das entweder durch den physischen Kauf der im Index zusammengefassten Aktien oder durch Kombination verschiedener Derivate.

Anleger verdienen mit ETFs Geld, wenn der betreffende Index steigt. Bei fallenden Kursen verlieren die Anleger dagegen Geld. Mittlerweile gibt es aber auch ETFs mit denen man Short-Positionen eingehen kann.

Es handelt sich demnach um sogenannte Short beziehungsweise Inverse-ETFs. Die Short-ETFs versuchen möglichst genau das Spiegelbild des zugrunde gelegten Index abzubilden. Anleger machen also einen Gewinn, wenn der entsprechende Index fällt. Steigt der Index dagegen, macht der Short- ETF Verluste.

Wie funktionieren Short-ETFs?

Short-ETF

Ein Short-ETF stellt de facto einen Leerverkauf des zugrunde liegenden Index dar. Der Emittent leiht sich die im Index enthaltenen Aktien und verkauft sie umgehend weiter.

Der ETF hat also zunächst einmal genauso viel Geld in der Kasse wie er durch den Verkauf der Aktien eingenommen hat. Fallen die entsprechenden Aktienkurse dann in der Zwischenzeit kann der ETF die Aktien zum entsprechend niedrigeren Wert kaufen und an den Aktienverleiher zurückgeben. Die Differenz verbleibt als Gewinn beim ETF.

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Wie funktioniert das Absichern eines Depots mit Short-ETFs?

Anleger können also mit Short ETF auf fallende Kurse setzen und damit auch ein bestehendes Portfolio absichern.

Das Besondere ist, dass es bei den Short-ETFs auch solche mit einem Hebel gibt. Ein Hebel von 2:1 besagt, dass wenn der betreffende Index um einen Punkt fällt, der ETF zwei Einheiten Gewinn verbuchen kann. Auch Hebel von 4:1 oder sogar 10:1 sind mittlerweile erhältlich.

Daraus ergeben sich für den Anleger zu Portfolio-Absicherung einige Vorteile.

Nehmen wir an, ein Anleger hat Aktien aus dem DAX oder einen ETF auf den DAX mit einem Wert von 10.000 € im Bestand. Der DAX steht aktuell bei 14.400. Der DAX fällt nun um 10 %, was dem Anleger einen Verlust im Depot von 1.000 € bescheren würde. Um den gesamten Verlust mit dem Kauf eines Short-ETF ohne Hebel ausgleichen zu können, müsste der Anleger nun 10.000 € in den ETF investieren, sodass er insgesamt 20.000 € Kapital eingesetzt hat. Das ist natürlich wenig sinnvoll. Daher sollte der Anleger lieber zu einem Short-ETF mit einem Hebel von 2 oder höher greifen. Bei einem Hebel von 2 könnte er nicht nur seinen Verlust von 1.000 € ausgleichen, sondern zusätzlich auch noch 1.000 € zusätzlich gewinnen, trotz des sinkenden Index-Kurses.

Jetzt könnte man argumentieren, dass der Anleger seine Aktien oder ETF im Depot auch einfach nur rechtzeitig verkaufen könnte, um seine Verluste einzugrenzen. Das ist grundsätzlich richtig. Es ist jedoch auch möglich, dass der Anleger die Dividenden aus den Aktien oder dem ETF im Portfolio vereinnahmen möchte. Eine weitere Motivation, das Depot mit Short-ETF abzusichern, ist die im vorgenannten Rechenbeispiel aufgezeigte zusätzliche Gewinnmöglichkeit. Letztere setzt jedoch voraus, dass der Short-ETF schnell wieder verkauft wird, sobald die Aktienkurse anfangen zu steigen.

Nachteile und Risiken eines Short-ETF

Mit Short-ETFs kann ein Depot in den seltensten Fällen vollständig abgesichert werden. Das liegt u. a. daran, dass der Short ETF in der Praxis nie genau die Kurse der Aktien spiegelt, die im Depot enthalten sind. Es gibt auch nicht für jeden ETF einen entsprechenden Short-ETF. Die Auswahl an Short-ETFs ist im Gegenteil vergleichsweise klein.

Hinzu kommt, dass mit den Short ETFs ein ungleich höheres Verlustrisiko eingegangen wird, wenn sich die Kurse nicht so wie erwartet weiter nach unten bewegen. Ein tägliches Beobachten der Kurse und ein schneller Verkauf der Anteile sind in einem solchen Fall ein Muss für den Anleger. Ein weiterer Nachteil der Absicherung mit Short-ETFs ist, dass die Absicherung immer noch vergleichsweise teuer ist. Mit Optionen auf die im Portfolio vorhandenen Aktien oder den ETFs zugrundeliegenden Indizes lässt sich oft eine preiswertere Absicherung gewährleisten.

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