Finanz-Stars im Visier: Von berühmten Investoren lernen

Lesedauer 4 Minuten

Investoren: Von erfolgreichen Vorbildern lässt es sich hervorragend lernen. Das gilt auch für berühmte Investoren. Das 20. Jahrhundert hatte zahlreiche berühmte Finanzexperten zu bieten, die der Börse ein Schnippchen schlugen.

Und natürlich gibt es auch einige noch lebende Koryphäen, bei denen es sich lohnt, genauer hinzuschauen:

Ein kleiner Exkurs zu den ganz Großen des Geschäfts.

Berühmte Investoren im Überblick

Berühmte Investoren besaßen schon immer eine besondere Anziehungskraft.

Diese Spezies Mensch scheint irgendwie mit dem Finanzmarkt verwachsen zu sein und deshalb Dinge zu wissen, die einem Normalo gar nicht erst in den Sinn kommen.

Jeder von ihnen hat seine ganz eigene Strategie gefunden, um sich einen großen Teil des großen Kuchens abzuschneiden:

Außerdem besitzen die meisten dieser speziellen Menschen auch noch eine spannende, schillernde Persönlichkeit!

Kein Wunder also, dass nicht nur die Neulinge auf dem großen Börsenparkett sich gern ein Scheibchen abschneiden möchten, auch die alten Hasen lassen sich immer wieder von ihnen inspirieren.

Value-Investor Benjamin Graham

Als erster Investment-Stern, der am Himmel der Finanzwelt erstrahlte, gilt Benjamin Graham.

Der 1894 geborene Wirtschaftswissenschaftler avancierte durch seine Börsenspekulationen zum drittreichsten Mann der Welt, erntete also keine Millionen, sondern eher Milliarden.

Als studierter Mathematiker hatte er das analytische Denken so weit verinnerlicht, dass ihn kurzfristige Hypes und anschwellende Spekulationsblasen nicht mehr interessierten.

Sein Fundament war der klare Verstand, die Rationalität – so legte er den Grundstein zur Fundamentalanalyse.

Graham vertrat die Lehre, dass eine Aktie nur unter ihrem fundamentalen Wert gekauft werden sollte.

Er wandte in der Folge das Konzept des inneren Wertes an.

Um den Wert einer Aktie bestimmen zu können, setzte Graham auf die fundamentale Wertpapieranalyse und auf die Verwendung von Kennzahlen wie u. a.

  • Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV),
  • Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV),
  • Dividendenrendite,
  • Verschuldungsgrad und
  • Gewinnwachstum.

Er setzte dabei auf die Annahme, dass die Börse nicht immer den wahren Wert eines Unternehmens widerspiegelt, sondern zu Über- oder Untertreibungen neigt und sich erst im Laufe der Zeit dem fairen Wert nähert.

Die sogenannte Value-Methode brachte für Graham den Durchbruch, in seinen Büchern »Security Analysis« und »The Intelligent Investor« stellte er dieses Konzept allen vor, die genügend Interesse dafür aufbrachten.

Investoren-Legende Benjamin Graham

Natürlich sind diese beiden Abhandlungen auch heute noch zu haben:

Graham, Benjamin: Intelligent Investieren: Der Bestseller über die richtige Anlagestrategie*, Finanzbuch Verlag, München 2013, 640 S., 39,99 EUR.

Mit diesen habt Ihr die Möglichkeit, berühmten Investoren nachzueifern und eure eigenen Anlagestrategien zu optimieren.

Investor Howard Hughes

Howard Hughes war ein berühmter Luftfahrtpionier und Unternehmer, der von 1905 bis 1976 lebte.

Er hatte ein großes Erbe zu verwalten, die Hughes Tool Company, und verfügte damit über ein beträchtliches Kapital für weitere Investitionen.

Doch den guten Mann zog es nicht, wie Ihr vielleicht denkt, an die Börse, sondern ausgerechnet nach Las Vegas!

Howard Hughes sorgte maßgebend dafür, dass die Casino-Metropole aus den Händen der damaligen Gangsterbanden gerissen wurde.

Aufgrund seines Eingreifens konnte die Stadt sich so entwickeln, wie wir sie heute kennen:

Das schillernde Vergnügungszentrum, das Menschen aus aller Welt anzieht, macht sich auch sehr viel besser als die vorherige kriminelle Hochburg, die Vegas einmal war!

Howard Hughes investierte danach in eigene Spielbanken wie das »Desert Inn«, das »Castaways«, das »Landmark« und das »New Frontier«.

Damit vergrößerte er sein Vermögen noch um viele Millionen Dollar und konnte es sich sogar leisten, ein weiteres Casino nur deshalb zu erwerben, weil die Leuchtreklame ihn in seinem edlen Domizil beim Schlafen störte.

Ein Star mit Allüren also, von dem man aber durchaus etwas lernen kann.

Investoren-Legende Warren Buffet

Benjamin Graham unterrichtete jahrelang an der Columbia University.

Einer seiner besten Schüler war Warren Buffet.

Auch er schlug den Weg zum Großinvestor ein.

Sein Gesicht ist auch heute noch in den einschlägigen Medien omnipräsent.

Seine ersten Investments tätigte er schon sehr früh im Leben, nämlich 1936:

Er kaufte Coca-Cola-Sixpacks zu einem Preis von 25 Cents und verkaufte anschließend die einzelnen Flaschen für je 5 Cents.

Heute hat er sein immenses Vermögen in das Berkshire Hathaway Investment-Projekt investiert.

Dabei ist die Aktie seines Investment-Unternehmens Berkshire Hathaway heute die teuerste an der Börse zu kaufende Aktie.

Diese von ihm 1965 für seinen Investmentpool erworbene Berkshire Hathaway diente ihm als Investitionsvehikel.

Er wandelte sie im Laufe der Zeit von einem Textilunternehmen in eine Holdinggesellschaft mit Schwerpunkt im Versicherungsgeschäft um, die mittlerweile mehr als 60 eigenen Unternehmen und viele weitere Beteiligungen umfasst.

In den 1980er Jahren machte Buffett Schlagzeilen durch den Aufbau größerer Aktienbestände von

  • Coca-Cola,
  • American Express und
  • Gillette.

2009 erwarb Buffett für 3 Mrd. US-Dollar Aktien der Dow Chemical.

2014 wurden sein Vermögen sowie seine Beteiligungen auf rund 65 Mrd. US-Dollar geschätzt.

Trotz der Größe, die Berkshire Hathaway mittlerweile erreicht hat, ist es Buffett in den vergangenen Jahrzehnten gelungen, überdurchschnittliche Anlageergebnisse von etwa 20 % p.a. zu erzielen.

Buffetts Vermögen wird zu 99 % durch seine Beteiligung an Berkshire Hathaway repräsentiert.

Warren Buffett gilt als Verfechter des Value Investing und als der erfolgreichste Schüler Benjamin Grahams und dessen Theorien.

Mittlerweile gibt es über Warren Buffet mehrere Bücher, u. a.

Warren Buffet

das zum Beispiel bei Amazon erhältlich ist:

Hagstrom, Robert G.: Warren Buffett: Sein Weg. Seine Methode. Seine Strategie.* Börsenbuchverlag, 3. Auflage 2016, 300 S., 24,99 EUR.

Anhand dieser Bücher kannst du die einmalige Erfolgsgeschichte von Warren Buffet nachvollziehen.

Fazit

Value Investing, bei dem Kauf- und Verkaufsentscheidungen für Wertpapiere ausschließlich unter Bezugnahme auf den realwirtschaftlichen Gegenwert der Anlagen, den so genannten inneren Wert getroffen werden, hat heute viele Anhänger.

Vor allem Dank des Erfolges von Benjamin Graham und seinem Schüler Warren Buffet.

Von diesen zu lernen bedeutet, nach einer bestimmten Methode – nämlich dem Value Investing – erfolgreich in Aktien zu investieren.

Die Kriterien von Warren Buffett sind seit einigen Jahren auch in Form von ETFs zu haben.

Bewertungskennzahlen und Gewinnprognosen werden zueinander ins Verhältnis gesetzt und so die besten Unternehmen anhand dieser Kriterien gefiltert und in einem Index gebündelt.

Wer den zugehörigen ETF kauft, hat gleich mehrere Value-Gesellschaften im Portfolio.

Während der vergangenen Jahre besonders beliebt sind Value-Titel aus der zweiten Reihe.

Vor allem seit die Niedrigzinsphase die bekannten Value-Aktien so beliebt gemacht hat, blicken Anleger bevorzugt auf kleinere Titel.

Der SPDR II plc – SPDR MSCI USA Sml. Cap Val. Weighted UCITS ETF (WKN: A12HU5) kombiniert beide Anlagestile miteinander und bündelt gezielt kleinere Value-Werte.

Dieser ETF wurde 2015 aufgelegt, hat mittlerweile ein Fondsvolumen von 106,46 Mio. USD erreicht und hat eine TER von 0,3 Prozent p. a.

Er ist u. a. bei der Consorsbank erhältlich, wobei es noch keinen Sparplan für diesen ETF gibt.

[the_ad id=“12442″]

 

 

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.