Inflation-Linked Bond ETFs: Schutz vor Geldentwertung oder Renditekiller?  

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In Zeiten steigender Inflation suchen Anleger nach Möglichkeiten, ihr Vermögen vor Kaufkraftverlust zu schützen. Eine beliebte Option sind Inflation-Linked Bond ETFs – börsengehandelte Fonds, die in inflationsgeschützte Anleihen investieren. Doch sind sie wirklich ein effektiver Schutz oder eher ein Renditekiller?  

Was sind Inflation-Linked Bonds?  

Inflation-Linked Bonds (ILBs) sind Anleihen, deren Kupon- und Rückzahlungsbeträge an einen Inflationsindex gebunden sind. In den USA sind das beispielsweise Treasury Inflation-Protected Securities (TIPS), in Europa inflationsgebundene Staatsanleihen. Steigt die Inflation, erhöht sich auch der Nominalwert der Anleihen, was wiederum höhere Kuponzahlungen bedeutet.  

Wie funktionieren Inflation-Linked Bond ETFs?  

ETFs auf inflationsgebundene Anleihen investieren in ein breit diversifiziertes Portfolio solcher Papiere und ermöglichen Anlegern einen einfachen Zugang zur Anlageklasse. Sie bilden einen Index nach, der beispielsweise inflationsgeschützte US-Staatsanleihen oder europäische ILBs enthält. Dadurch profitieren Investoren von Inflationsanpassungen, ohne einzelne Anleihen kaufen zu müssen.  

Vorteile von Inflation-Linked Bond ETFs  

1. Schutz vor Kaufkraftverlust  

Da die Anleihen an die Inflation gekoppelt sind, steigt der Wert des Investments bei zunehmender Inflation. Gerade in Phasen steigender Verbraucherpreise kann dies helfen, die reale Kaufkraft des Kapitals zu erhalten.  

2. Stabilität und Sicherheit  

Viele inflationsgebundene Anleihen stammen von Staaten mit hoher Bonität, was sie zu einer relativ sicheren Anlage im Vergleich zu Unternehmensanleihen oder Aktien macht.  

3. Diversifikation  

Anleger können durch ILB-ETFs ihr Portfolio breiter aufstellen und eine zusätzliche Komponente einbauen, die sich anders als traditionelle Anleihen oder Aktien entwickelt.  

Nachteile von Inflation-Linked Bond ETFs  

1. Niedrige oder sogar negative Renditen  

Inflationsgebundene Anleihen haben oft niedrige Anfangsrenditen, da Investoren bereit sind, für den Inflationsschutz eine Prämie zu zahlen. In Niedrigzinsphasen können sie daher sogar zu negativen realen Renditen führen.  

2. Zinssensitivität  

ILBs reagieren empfindlich auf Zinsänderungen. Steigende Zinsen können auch bei steigender Inflation die Kurse der Anleihen belasten.  

3. Inflationsabhängigkeit  

Falls die Inflation niedriger ausfällt als erwartet, bleiben die Renditen von ILBs hinter traditionellen Anleihen zurück. Sie bieten also nur dann Vorteile, wenn die Inflation tatsächlich steigt.  

Fazit: Inflationsschutz mit Kompromissen  

Inflation-Linked Bond ETFs sind eine interessante Option für Anleger, die sich gegen Inflation absichern wollen. Sie bieten Schutz vor Kaufkraftverlust, bergen aber auch Risiken durch niedrige Renditen und Zinssensitivität. Wer langfristig investieren möchte, sollte sie als Ergänzung zu einem diversifizierten Portfolio nutzen, anstatt ausschließlich auf ILBs zu setzen.  

Ob sie als Schutz vor Geldentwertung oder als Renditekiller gelten, hängt letztlich von der Inflationsentwicklung und den Zinssätzen ab. Anleger sollten sich daher bewusst sein, dass der Inflationsschutz nicht kostenlos ist und genau prüfen, ob ILB-ETFs zur eigenen Strategie passen.