Inflation und Deflation haben einen unmittelbaren Einfluss auf den Geldwert. Aber welche Auswirkungen kann die Geldentwertung oder Geldaufwertung haben? Am Ende wird nämlich nicht nur der Finanzexperte mit dem Anleger die Entwicklung beobachten, sondern der Konsument wird sie auch direkt zu spüren bekommen.
Die Inflation: die Preise gehen in die Höhe
Die Inflation – verstanden als andauernder Prozess der Geldentwertung – ist so hoch wie das letzte Mal vor vier oder fünf Jahrzehnten. Inflation heißt, es kommt zu einer Verminderung des Geldwertes, weil das allgemeine Preisniveau steigt. Letztlich steht die Inflation dafür, dass es zu einem Verlust an Kaufkraft kommt – das Geld verliert also an Wert. Um die Inflation zu ermitteln, werden Preise in einem fest definierten Warenkorb beobachtet und dann miteinander verglichen. Gemessen wird die Inflation letztlich durch den Anstieg eines Preisindex, dessen prozentuale Erhöhung als Inflationsrate bezeichnet wird.
Aber nicht nur der Konsument leidet unter einer hohen Inflation – auch der Sparer spürt die Inflation, wenn auch anders. Denn das Geld auf dem Sparkonto mag zwar nominell unverändert sein, dennoch verliert die Einlage (netto) an Wert. Liegt der Guthaben-Zinssatz unter der Inflation, so kommt es automatisch zum realen Geldwertverlust. Wie man sich daraus befreien kann? Man schichtet um und investiert in Aktien: https://www.aktienkauf.at/welche-aktien-jetzt-kaufen.
Die Deflation: die Preise sinken, der Geldwert steigt
Neben der Inflation gibt es auch die sogenannte Deflation. Treten deflationäre Zeiten ein, dann sinkt das allgemeine Preisniveau. Das heißt, die Kaufkraft des Geldes steigt. Die Konsumenten sowie Verbraucher bekommen für ihr Geld also mehr Waren als zuvor – doch die wirtschaftlichen Folgen können verheerend sein.
Zum einen, weil Verbraucher nicht mehr kaufen, weil sie auf weiter sinkende Preise warten. Zum anderen kommt es zu Insolvenzen von Unternehmen. Denn übersteigt das Angebot über eine längere Zeit die Nachfrage, dann kommt es zu Preisreduzierungen, die immer stärker ausfallen können; am Ende sind Insolvenzen vorprogrammiert. Dies deshalb, weil dann die Unternehmen nicht mehr die Kosten für die Herstellung der Produkte bezahlen können bzw. auch nicht mehr in der Lage sind, die Mitarbeiter zu entlohnen.
Es kommt also zu höheren Arbeitslosenzahlen. Die Löhne würden sinken. Das Gesamtgefüge der Volkswirtschaft würde in ein Ungleichgewicht kommen.
Maßnahmen, um die Inflation in den Griff zu bekommen
Aber ist die Inflation oder die Deflation eine höhere Belastung für die Volkswirtschaft? Für Währungen von Volkswirtschaften ist die Preisstabilität wichtig. Das ist auch der Hauptauftrag der EZB – der Europäischen Zentralbank: Man will die Kaufkraft des Euro, der Gemeinschaftswährung der Europäischen Union, wahren und so dafür sorgen, dass Preisstabilität zu nachhaltigem Wachstum führt, damit wirtschaftlicher Wohlstand erreicht und Arbeitsplätze geschaffen werden können.
Damit diese so wichtige Preisstabilität gewährleistet werden kann, stehen den Notenbanken unterschiedliche geldpolitische Maßnahmen zur Verfügung. Währungshüter können, wenn die Teuerung zunimmt oder es zum Kaufkraftverlust kommt, die Geldmenge verknappen – etwa durch ein Anheben des Leitzinses. Somit wird die Vergabe von Krediten unattraktiver. Eine sehr lockere Geldpolitik dagegen könnte in Inflationszeiten gefährlich sein. Denn käme es zu einer Ausweitung der Geldmenge, so könnten inflationäre Tendenzen verstärkt werden.
Aber die lockere Geldpolitik ist ein Antriebsfaktor für die Finanzmärkte sowie steigende Aktienkurse. Das heißt, wird von Seiten der Notenbanken mit steigenden Zinsen gearbeitet, dann hat das durchaus negative Auswirkungen auf die Aktienmärkte.
Inflation und Deflation: Worauf Anleger achten müssen
Deflationäre Zeiten belasten Aktienmärkte. Denn die Anleger haben in Deflationsphasen keine ausgeprägte Kauflaune und Unternehmen leiden unter den deflationären Tendenzen dahingehend, da sie keine Gewinne machen – das zeigt sich vor allem in den Bilanzen. Und schlecht ausgefallene Bilanzen haben einen negativen Einfluss auf die Aktienkurse. In deflationäre Zeiten sind vor allem festverzinste Anlagen interessant. Dazu gehören etwa das Tages- oder Festgeldkonto.
Wichtig ist, als Anleger darauf zu achten, wie man sich vor Inflation sowie Deflation absichern bzw. schützen kann. Letztlich ist es wichtig, dass man auf bestimmte Entwicklungen reagiert und entsprechend umschichtet.
Da jedoch die Inflation 2022 so hoch ist wie das letzte Mal vor vier oder fünf Jahrzehnten, mag es durchaus ratsam sein, sein Geld in Aktien zu stecken. Vor allem auch deshalb, weil der Einlagenzins für Sparguthaben noch immer im Bereich der 0,125 Prozent bis 0,5 Prozent liegt. Mit Blick auf die Inflation, die durchschnittlich zwischen 6 Prozent und 9 Prozent liegt, wird schnell klar, dass das Geld auf dem Sparbuch oder Tagesgeldkonto verbrennt.
Fazit zu Inflation und Deflation aus Anlegersicht
Sowohl Inflation als auch Deflation sind aus volkswirtschaftlicher Sicht unerwünscht. Zumindest in der aktuellen Höhe der Inflation, die im Juli 2022 bei 7,5 % im Vergleich zum Vorjahresmonat lag. Ziel der EZB ist ein Preissteigerungsniveau von ca. 2 %, das seit Längerem verfehlt wird. Ursache sind u. a. die steigenden Kosten für Energie.
Um die Inflation letztlich zu bekämpfen, hat die EZB den Leitzins erhöht, um Kredite zu verteuern und dadurch die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen zu verringern. Für Privatanleger hat eine Inflation in der aktuellen Höhe deutliche Auswirkungen auf die Nettorendite, da die Inflation die nominelle Rendite um die Inflationsrate reduziert. Am ehesten bieten sich daher Sachwerte wie Aktien an, um ein Investment zu tätigen.