Lieber einen ETF Sparplan als eine Ausbildungsversicherung

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Zur Geburt haben Eltern, Großeltern, Onkel und Tanten früher oft eine Ausbildungsversicherung für das Kind abgeschlossen. Doch macht diese spezielle Form der Lebensversicherung heute keinen Sinn mehr. Doch wie stattdessen für die Ausbildung der Kinder vorsorgen?

Wie eine Ausbildungsversicherung funktioniert

Eine Ausbildungsversicherung hat in der Regel den Zweck, dem Kind später ein Startkapital für Ausbildung und Studium zur Verfügung zu stellen.

Eltern, Großeltern oder andere nahe Verwandte haben früher eine solche oft anläßlich der Geburt des Kindes abgeschlossen.

Dabei wurde bei dieser Form einer kapitalbildenden Lebensversicherung bei Vertragsabschluss eine Zielsumme festgelegt, die zu einem bestimmten Zeitpunkt ausgezahlt werden sollte. Im Gegenzug wurde der Versicherungsvertrag mit einem monatlichen Beitrag von zum Beispiel 100 Euro bespart.

Versichert war dabei in der Regel das Leben der Eltern, Großeltern bzw. der Verwandten, die auch Beitragszahler waren. Verstarben diese vorzeitig, übernahm die Versicherungsgesellschaft alle weiteren Beitragszahlungen.

Doch dies ist im Grunde genommen wenig sinnvoll. Warum ist das so?

Warum eine Ausbildungsversicherung keinen Sinn macht

Wenn zum Beispiel die Großeltern einen solchen Vertrag abschließen und monatlich 100 Euro in diesen einzahlen, bleiben weniger als 50 Euro zum Sparen übrig.

Der Rest geht für das Todesfallrisiko der Großeltern sowie Abschluss- und Verwaltungskosten der Versicherungsgesellschaft drauf. Dadurch wird der Anteil des Versicherungsbeitrages, den die Großeltern eigentlich für das Kind sparen wollten, drastisch reduziert.

Hinzu kommt die aktuelle Niedrigzinsphase, die dazu führte, dass der Garantiezins einer kapitalbildenden Lebensversicherung auf nur noch 0,9 Prozent p. a. abgesenkt wurde.

Zusätzlich ist ein solcher Vertrag sehr unflexibel

Diese Faktoren bewirken zusammengenommen, dass eine Ausbildungsversicherung heute nicht mehr sinnvoll ist. Es gibt bessere Alternativen. Und zwar sollten sich Angehörige, die für die Ausbildung eines Kindes vorsorgen wollen, im Bereich Geldanlage umschauen.

Ein ETF Sparplan statt einer Ausbildungsversicherung

Anstatt einer Ausbildungsversicherung macht ein ETF Sparplan mehr Sinn

Mittel der Wahl sind börsennotierte Indexfonds (ETFs), die einen bestimmten Börsenindex nachbilden und dessen Wertentwicklung nachvollziehen.

ETFs sind eine einfache, transparente und flexible Form der Geldanlage, die es in Deutschland seit mittlerweile 15 Jahren gibt und die auch von Verbraucherschützern und der Stiftung Warentest empfohlen wird.

Dabei werden ETF-Sparpläne von Experten auch als größte Finanzinnovation des 21. Jahrhunderts bezeichnet.

Zudem sind ETFs sehr kostengünstig. Wer einen der 156 kostenlosen ETF Sparpläne der DAB Bank oder das Angebot eines anderen Online-Brokers hierfür wahrnimmt, spart auch noch die Ordergebühren, so dass tatsächlich 100 Prozent des Sparbeitrages in die ausgewählte Geldanlage fließen.

Weiterhin wird die Rendite – sofern sich die Großeltern für einen Aktien-ETF oder einen Mischfonds entscheiden, aller Voraussicht nach deutlich höher sein als 1,25 Prozent – dem aktuellen Garantiezins einer Kapital-Lebensversicherung.

Zum Beispiel bieten sich ETFs auf breit streuende Indizes wie den MSCI World Index an, in dem über 1.600 verschiedene Unternehmen aus 23 Industrieländern enthalten sind.

Sollte den Großeltern der Todesfallschutz auch in diesem Falle wichtig sein, können sie diesen günstiger in Form einer reinen Risiko-Lebensversicherung bei einem Direktversicherer abschließen.

Und statt der hohen Abschluss- und Verwaltungskosten der Versicherungsgesellschaft fallen lediglich im Schnitt 0,4 Prozent Verwaltungsgebühren p. a. für den oder die ausgewählten ETFs an.

Last but not least ist ein ETF Sparplan an Flexibilität kaum zu überbieten:

  • die Sparraten können jederzeit angepasst werden
  • Sparraten können bei Bedarf auch einmal ausgesetzt werden
  • das angesparte Kapital ist jederzeit verfügbar.

Insgesamt ist ein ETF Sparplan zur Vorsorge für die Ausbildung eines Kindes wesentlich sinnvoller und kostengünstiger als eine klassische Ausbildungsversicherung.

Und wer es besonders einfach haben möchte, der bedient sich eines Robo Advisers wie zum Beispiel Ginmon, wo er sich nicht selbst um seine Geldanlage kümmern muss.

Fazit

Wenn ein Kind geboren ist, wollen nahe Verwandte oft für die Ausbildung dieses Kindes vorsorgen.

Früher waren in diesem Fall Ausbildungsversicherungen weit verbreitet. Doch diese sind heute aus verschiedenen Gründen nicht mehr attraktiv. Hohe Kosten, eine schlechte Rendite und mangelnde Flexibilität sind die Hauptkritikpunkte.

Stattdessen sind ETF Sparpläne empfehlenswert. Sie sind transparent, kostengünstig und flexibel. Neben kostenpflichtigen Sparplänen gibt es auch zahlreiche kostenlose ETF Sparpläne, bei denen noch nicht einmal Ordergebühren anfallen.

So wird das Geld voll und ganz für die Ausbildung des Kindes angespart.

 

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