Mehr als nur Unterhaltung: Sport als Wirtschaftsfaktor

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Sport macht nicht nur Spaß und hält gesund – er hat auch einen großen Einfluss auf die Wirtschaft: Inzwischen gilt Sport als Wirtschaftsfaktor.

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Man denke da zum Beispiel nur an Großereignisse wie die

  • Fußball-WM,
  • den Super-Bowl in den USA oder
  • die Olympischen Spiele.

Die austragenden Länder geben riesige Summen für das Sanieren, Restaurieren und neu Errichten von Stadien und hochmodernen Anlagen aus.

Und im Gegenzug fließen während der Veranstaltung Milliarden zurück in die Kassen.

Hinzu kommen außerdem noch die Summen, die für Sport von Privatpersonen ausgegeben werden: Skiurlaub, Klubmitgliedschaften, Zubehör, etc. summieren sich schnell.

Wie weit reicht der Einfluss des Sports auf die Wirtschaft also wirklich?

Hier gibt es einen kurzen Überblick darüber, wie eng verwoben und zum Teil undurchsichtig die Beziehungen zwischen Sport und Wirtschaft tatsächlich sind.

Sport als Wrtschaftsfaktor wird immer wichtiger

Keine eindeutigen Grenzen

Vorneweg muss gesagt werden, dass Sport kein eindeutiger Wirtschaftszweig ist.

Zwar gibt es Hersteller, die sich auf Sportequipment spezialisieren, doch verdienen auch andere Branchen, wie zum Beispiel die Medien- oder Bauwirtschaft mit Sport viel Geld.

Beim Sport handelt es sich deshalb um eine sogenannte Querschnittsbranche.

Aus dem 13. Sportbericht der Bundesregierung geht hervor, dass in Deutschland zwischen 2010 und 2013 22,6 Mrd. Euro für den Bau, die Modernisierung, die Pflege und den Betrieb von Sportstätten ausgegeben wurde.

Diese Zahl muss jedoch vor dem Hintergrund gesehen werden, dass die Sportstätten eine Grundvoraussetzung dafür sind, dass umsatzstarke Ligaspiele und Großevents ausgetragen werden können.

Dazu gehören unter anderem auch die Einnahmen durch Sponsoring, Werbung und den Handel mit Medienrechten.

Ebenfalls zu berücksichtigen sind die in Deutschland tätigen Anbieter von Sportwetten, die jährlich Umsätze in Milliardenhöhe verbuchen können. Der Markt boomt: Allein 2016 stiegen die Wetteinsätze in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um fast 30 Prozent auf 6,13 Mrd. Euro.

Lange Zeit war Deutschland eine rechtliche Grauzone für Anbieter, doch das soll sich nun durch die Vergabe von mehr Lizenzen ändern.

Sport als Wirtschaftsfaktor

Die Zahlen im Überblick

Laut Schätzungen aus dem Sportbericht des Jahres 2010, trug der Sport ca. 3 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt der EU bei.

Für den Bau und die Pflege von Sportstätten ging man von ungefähr 1,1 Prozent der deutschen Bauinvestitionen aus.

Deutsche Sportbekleidung und Sportgeräte machten 2009 ca. 0,15 Prozent der nationalen Gesamtexporte aus, Tendenz steigend.

Bei Importen lag der Anteil der eingeführten Sportgüter bei 0,25 Prozent.

Zu den geschaffenen Arbeitsplätzen in der Sportwirtschaft lassen sich keine einfachen Angaben machen:

2007 lag die Zahl der für den Betrieb von Sportanlagen und Sportvereinen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten bei ungefähr 50.000 und in Fitnessstudios arbeiteten ca. 9.000 Menschen.

Jedoch handelt es sich hierbei um äußerst rudimentäre Angaben, die darüber hinaus schon einige Jahre alt sind.

Keine Daten gab es zum Beispiel zu anderen beruflichen Tätigkeiten, die ebenfalls vom Sport leben – da wären zum Beispiel

  • Profisportler,
  • Personal-Trainer,
  • Ärzte,
  • Physiotherapeuten,
  • Journalisten,
  • Mitarbeiter in Agenturen und Sportgeschäften, etc.

Es wird schnell deutlich, dass der Sportsektor keine genauen Grenzen aufweist, er geht fließend in andere Wirtschaftsbereiche über, sodass es nicht einfach ist, die Zahlen immer richtig zu deuten.

Was jedoch sehr gut aus den Daten hervorgeht, ist die Tatsache, dass Sport ein vielschichtiger und wichtiger Wirtschaftszweig für Deutschland, die EU und die Welt ist, und damit eine nachhaltig profitable Quelle für staatliche und private Investitionen darstellt.

Sport als Wirtschaftsfaktor gewinnt zunehmend an Bedeutung.

Sport als Wirtschaftsfaktor und ETFs

Mittlerweile erster ETF für US-amerikanische Sportsponsoren

Es werden immer mehr Exchange Traded Funds (ETFs) angeboten und inzwischen decken Indexfonds auch den Sportsektor ab:

Der  ProSports Sponsors ETF (FANZ) bildet die Performance von Unternehmen ab, die offizielle Sponsoren der Major Professionell Leagues für

  • Football (NFL)
  • Baseball (MLB)
  • Hockey (NHL) und
  • Basketball (NBA)

in den USA sind.

Er bildet den ProSports Sponsors Index ab und wurde am 11. Juli 2017 an der Börse BATS BZX Exchange aufgelegt (CUSIP 30151E889).

Derzeit umfasst er 69 verschiedene Unternehmen (Holdings).

Er verfügt derzeit über ein Fondsvolumen von 5,385 MIO. USD und hat eine TER von 0,69 Prozent p. a.

Zum 31.12.2017 hatte er seit Auflegung eine Performance von 11,88 Prozent.

Fazit: Sport als Wirtschaftsfaktor

Sport hat die Menschen schon immer begeistert:

Angefangen bei den olymischen Spielen im antiken Griechenland über römische Wagenrennen bis zum heutigen Super-Bowl, einem der größten Sport-Evebts weltweit.

Mittlerweile ist Sport zudem ein echter Wirtschaftsfaktor, wurde doch allein für den Fußballer Neymar eine Ablöse von 222 Mio. EUR bezahlt.

Und Sponsoren investieren ebenfalls Millionen, um z. B. auf den Trikots von Sportlern u. a. im TV präsent zu sein.

Kein Wunder also, dass es mittlerweile einen ersten ETF gibt, der die Performance von Sport-Sponsoren trackt.

Ich gehe stark davon aus, dass dem FANZ noch weitere ETFs für den Sportsektor folgen werden.

Sport als Wirtschaftsfaktor wird wohl auch immer wichtiger werden.

Denn viele Menschen werden in Zukunft durch die zunehmende Digitalisierung weniger oder auch gar nicht mehr arbeiten und ihre zunehmende Freizeit u. a. mit Sport – aktiv oder passiv – verbringen.

Damit wird Sport als Wirtschaftsfaktor immer wichtiger werden.

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