Als internationaler Aktienindex bildet der MSCI Emerging Markets Index die Wertentwicklung von 838 großen und mittleren Unternehmen (Stand: 30.06.2015) in 23 Schwellenländern weltweit ab. Damit repräsentiert der Index etwa 85 Prozent der Marktkapitalisierung in diesen Ländern.
„Die Efficient-Market-Theorie wie auch die statistische Portfoliooptimierung legen nahe, dass Anleger eine nennenswerte Allokation in Schwellenländeraktien vornehmen sollten.“
Yessim Tokat, Senior Investment Analyst bei der Fondsgesellschaft Vanguard
Der MSCI Emerging Markets Index im Überblick
Das größte Gewicht im MSCI Emerging Markets Index haben folgende Branchen:
- Finanzdienstleistungen (29,76 Prozent)
- Informationstechnonogie (17,94 Prozent
- Nicht-Basiskonsumgüter (8,99 Prozent)
- Energie (8,37 Prozent)
- Basiskonsumgüter (8,11 Prozent)
- andere (26,83 Prozent).
Dabei sind folgende Länder im MSCI Emerging Markets Index enthalten:
- China (24,84 Prozent)
- Südkorea (14,32 Prozent)
- Taiwan (12,64 Prozent)
- Südafrika (7,89 Prozent)
- Indien (7,65 Prozent)
- andere (32,65 Prozent).
Diese Angaben zum MSCI Emerging Markets Index gelten für den Stand am 30.06.2015.
Anlegern, die in ETFs auf den MSCI Emerging Markets Index investieren, werden außer den Kursgewinnen auch Dividenden, die die im Index enthaltenen Unternehmen ausschütten, gutgeschrieben.
Zurzeit stehen Anlegern 12 verschiedene ETFs zur Verfügung, die den MSCI Emerging Markets Index abbilden.
ETFs auf den MSCI Emerging Markets Index im Vergleich
In der folgenden Tabelle finden Sie zunächst die genaue Bezeichnung der 12 ETFs inklusive Fondsdomizil und Auflagedatum:
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Zur Auswahl eines ETFs auf den MSCI Emerging Markets Index finden Sie hier wichtige Merkmale wie ISIN, Größe, Kosten (TER), Ertragsverwendung und Replikationsmethode (die Reihenfolge der Fonds ist dieselbe wie oben):
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ETFs auf dem Emerging Markets Index im Performance-Vergleich
Und welche waren die besten Fonds in der Vergangenheit gemessen an der Wertentwicklung? Diese Informationen können Sie der folgenden Tabelle entnehmen:
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Die Angaben beziehen sich auf den Stand am 30.06.2015; alle Angaben in EUR inklusive Ausschüttungen
Sparplan-Angebote für ETFs auf den MSCI Emerging Markets Index
Angebote für Sparpläne auf den MSCI Emerging Markets Index erhält man bei Direktbanken bzw. Online-Brokern. Dabei hat nicht jede Direktbank für jeden der hier vorgestellten ETFs ein Sparplan-Angebot.
Der folgenden Tabelle können Sie entnehmen, welcher Online-Broker welchen Sparplan anbietet und für welchen ETF Sonderkonditionen gelten. Einige Direktbanken bieten nämlich bestimmte ETFs als Aktionsangebot ohne Ordergebühren an, also quasi für 0,00 EUR.
Diese Sonderkonditionen gelten in der Regel langfristig für mindestens ein Jahr oder länger. Hinzu kommt, dass bei diesen Online-Brokern keine Depotgebühren anfallen und ETF-Sparpläne somit zu den kostengünstigsten Formen der Altersvorsorge zählen.
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* Günstigstes Angebot für eine regelmäßige Sparrate von EUR 100,00. Bei den Links handelt es sich außerdem um Affiliate Links.
Quelle: justETF.com
Synthetische ETFs auf den MSCI Emerging Markets Index haben steuerliche Vorteile
Anleger müssen in Deutschland Dividenden und Kapitalgewinne mit 25 Prozent versteuern (Abgeltungssteuer). jedoch wurden alle ETFs auf den MSCI Emerging Markets Index bis auf den der Deka in Irland, Frankreich oder Luxemburg aufgelegt.
Bei physisch replizierenden thesaurierenden ausländischen ETFs, die Dividenden erhalten, müssen Anleger diese Einnahmen jedes Jahr selbständig versteuern. Wird der Indexfonds verkauft, fällt noch einmal Abgeltungssteuer auf die Dividenden an.
Um diese Doppelbesteuerung zu vermeiden, müssen Anleger nachweisen, dass sie in den Vorjahren die Abgeltungssteuer bereits bezahlt haben.
Bei synthetischen thesaurierenden ausländischen ETFs besteht dieses Problem nicht, womit sie aus steuerlicher Sicht vorteilhafter sind.
Einerseits gibt es hier einen Steuerstundungseffekt, weil Abgeltungssteuer erst bezahlt werden muss, wenn die Fonds-Anteile verkauft werden. Andererseits ist der Verwaltungsaufwand geringer, weil das Problem mit der Doppelbesteuerung in diesem Fall nicht auftritt.
Bei den ausschüttenden Indexfonds gibt es keine steueroptimierte Fonds-Konstruktion: Ihre Depotbank zieht die Abgeltungssteuer auf ausgeschüttete Erträge direkt ab, wenn Sie keinen Freistellungsauftrag erteilt haben bzw. dieser bereits ausgeschöpft ist.
Fazit
ETFs auf dem MSCI Emerging Markets Index kommen für alle Anleger infrage, die in Schwellenländern anlegen möchten. In vielen Fällen eignet sich eine solche Anlage gut als Beimischung zu ETFs auf den MSCI World Index, der ausschließlich in etablierten Industriennationen anlegt.
Gemessen an der Fondsrendite über 1 und 3 Jahre waren der Amundi ETF, der Lyxor UCITS ETF und der ComStage ETF am erfolgreichsten.
Nach der Gesamtkostenquote liegen der Amundi ETF mit 0,2 Prozent p. a., der ComStage ETF mit 0,25 Prozent p. a. und der SPDR ETF mit 0,42 Prozent p. a. vorn. Auch der Lyxor ETF geht noch mit Gesamtkosten von 0,55 Prozent p. a.
Sparpläne, um regelmäßig etwas zurückzulegen, werden von den in der Vergangenheit besonders renditestarken und kostengünstigen ETFs auf den MSCI Emerging Markets Index unter anderen für den ComStage ETF und den Lyxor ETF angeboten, aber auch für andere (siehe Tabelle zu den Sparplänen).
Leider nicht für den Amundi ETF, der von der Rendite und den Kosten her auf Platz 1 liegt.
Zusätzlich gehört der ComStage ETF zu den steuereinfachen ETFs, da er zwar als Fonds mit ausländischem Domizil seine Gewinne thesauriert, aber den Index mittels Swap, also synthetisch, nachbildet.
Nachteil ist hier das noch geringe Fondsvolumen von EUR 60 Mio., was eher für den Lyxor ETF spricht, der ein Fondsvolumen von EUR 1.070 Mio. hat.
An dieser Stelle möchte ich gerne justETF.com danken, von denen ich einige der hier dargestellten Daten entliehen habe.
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Danke für den hilfreichen Beitrag. Ein kleiner Hinweis am Rande: Affiliate Links müssen auch als solche gekennzeichnet sein. Ich klicke jetzt bei einer Depoteröffnung bewusst auf den Link um Ihre Arbeit zu unterstützen, aber trotzdem muss ich das in dem Wissen tun können, dass Sie daran verdienen, auch wenn es mich nichts kostet.
Wenn das die Lifestyle Blogger inzwischen schaffen, sollte das unter Finanzexperten auch möglich sein 🙂
Hallo Thomas,
vielen Dank für Ihre Unterstützung.
Sie haben Recht und ich werde die Links im Artikel korrigieren.
Herzliche Grüße
Jürgen Nawatzki