Blogparade: Meine Strategie fuer die Kapitalanlage

Lesedauer 3 Minuten

Meine Strategie fuer die Kapitalanlage: Peter Ranning, Betreiber des Blogs Der Privatier, hat zu einer Blogparade zum Thema „Meine Strategie für die Kapitalanlage“ aufgerufen. Ich finde, das dies eine gute Idee ist und folge diesem Aufruf hiermit.

Eine Strategie fuer die Kapitalanlage ist immer langfristig orientiert und ich werde im Folgenden beschreiben, wie ich meine private Altersvorsorge aufbaue. Dazu möchte ich einige einführende Bemerkungen machen: Meine private Altersvorsorge baue ich mit börsengehandelten Indexfonds oder auch Exchange Traded Funds auf, kurz ETFs genannt.

Vorteile von ETFs

Strategie fuer die Kapitalanlage

ETFs sind Fonds, die einen bestimmten Börsenindex nachbilden und sich mit diesem Index entwickeln. Fällt der Index, fällt auch der ETF, steigt der Index, steigt auch der ETF. Meinem Entschluss, in ETFs zu investieren, liegt die Erkenntnis zugrunde, dass aktiv gemanagte Fonds häufig nicht ihr Ziel erreichen, den Markt zu schlagen, dafür aber meist sehr teuer sind.

Zum einen kosten aktive Fonds in der Regel einen Ausgabeaufschlag, zum anderen fällt nicht selten eine Erfolgsbeteiligung des Fondsmanagements an. Zudem sind die Verwaltungskosten aktiver Fonds deutlich höher als die von ETFs.

Zahlreiche Studien belegen, dass aktive Fonds oft nicht die Überrenditen erzielen, die erforderlich sind, um den Markt nach Kosten zu schlagen. Zwar gelingt es einzelnen Fonds durchaus, besser als der Markt abzuschneiden, aber eben nicht auf Dauer.

ETFs versuchen erst gar nicht, den Markt zu schlagen, sondern nur genauso gut zu sein wie dieser. Und dies schaffen sie zu deutlich geringeren Kosten als aktiv gemanagte Fonds. Einerseits fällt für ETFs kein Ausgabeaufschlag an, andererseits sind die Verwaltungsgebühren von ETFs deutlich geringer als bei aktiven Fonds.

Während aktive Fonds meist zwischen 1,5 und 2 Prozent pro Jahr kosten, sind es bei ETFs im Schnitt 0,4 Prozent. Die Kostendifferenz von 1 Prozent oder sogar mehr macht sich im Laufe der Jahre über den Zinseszinseffekt stark bemerkbar.

Kurzum: ETFs sind nicht nur kostengünstig, sondern auch sehr einfach, transparent und flexibel. Die ideale Geldanlage für Privatanleger.

Sparpläne auf Basis von ETFs

Für den Aufbau einer privaten Altersvorsorge lohnt es sich, einen ETF-Sparplan bei einer Direktbank abzuschließen. Für Sparpläne stehen eine ganze Reihe an ETFs zur Verfügung, die man aufgrund von Sonderaktionen der Onlinebroker und der Kapitalanlagegesellschaften kostenfrei innerhalb des Sparplans erwerben kann. Ein Vergleich verschiedener Direktbanken lohnt sich hier auf jeden Fall.

Ein ETF-Sparpalan ist sehr flexibel und Experten zufolge der Königsweg des Fondssparens. Die monatliche Sparrate beginnt bei einigen Direktbanken bei 25 Euro (monatlich oder quartalsweise), bei anderen bei 50 Euro und kann jederzeit an veränderte Einkommensverhältnisse angepasst werden. Bei Bedarf kann sie auch ausgesetzt werden.

Zudem hat der Sparplan keine feste Laufzeit, sondern kann jederzeit beendet werden. Sie können also jederzeit über ihr Geld verfügen. Im Vergleich zu Versicherungsprodukten (Lebensversicherung oder Rentenversicherung) sind ETF-Sparpläne also nicht nur sehr kostengünstig, sondern auch wesentlich flexibler.

Meine Strategie fuer die Kapitalanlage

Meine Altersvorsorge baue ich durch eine Mischung von Aktien, Renten, Immobilien und Rohstoffen auf. Aktien-ETFs nehmen einen prozentualen Anteil von 60 Prozent ein, Renten-ETFs von 20 Prozent.

Bei Aktien setze ich einerseits auf einen ETF auf den MSCI World Index (40 Prozent) und andererseits auf einen ETF, der den MSCI Emerging Markets abbildet (20 Prozent). Bei Renten habe ich einen ETF mit Staatsanleihen auf Euro-Basis ausgewählt. Immobilien- und Rohstoffindex-ETFs haben jeweils einen Anteil von 10 Prozent. Welche konkreten ETFs bei mir zum Zuge kommen, werde ich an anderer Stelle noch genau erläutern.

Fazit

Mit ETFs kann ich sehr kostengünstig in verschiedene Anlageklassen investieren und habe durch die gewählte Aufteilung der Anlageklassen eine sehr gute Diversifikation.

Das mindert mein Risiko, ohne gleichzeitig meine Ertragschancen nennenswert zu senken.

Insgesamt verfolge ich so eine ausgewogene Strategie für die Kapitalanlage.

12 Gedanken zu „Blogparade: Meine Strategie fuer die Kapitalanlage“

  1. Hallo Herr Dr. Nawatzki,
    Bezueglich der Besteuerung von Fonds, vor allem beim Umschichten, habe ich mich mal kundig gemacht und bin auf Wikifolio gestossen. Alle Trades in wikifolios sind frei von Transaktionskosten, man bezahlt nur Steuern wenn man das Anteile des Portfolios verkauft. Wenn man nachrechnet, macht sich das dramatisch bei der Rendite bemerkbar.

    Die investierbaren Wikifolios werden als Zertifikate verbrieft, wodurch es möglich wird ohne etwaige ausländische Quellensteuer in internationale Dividendenaktien zu investieren (Das Zertifikat ist ein deutsches Wertpapier wohingegen Internationale Aktien häufig im Ursprungsland besteuert werden).

    Auf der anderen Seite wird die Kapitalertragssteuer bei der Verbriefung in Deutschland bis zum Verkauf des Wikifolios gestundet. Aus diesem Grunde erhält man nicht nur einen Zinseszinsgewinn, sondern erlangt auch einen realen Steuervorteil gegenüber einem Direktinvestment in internationale Aktien.

    Es ist auch möglich ausschliesslich in ETFs zu investieren. Im Gegensatz zu einem normalen ETF Depot macht der Steuervorteil ein häufigeres Umschichten der ETFs möglich ohne Herrn Schäuble reich zu machen.

    Man geht natürlich auch gewisse Risiken ein. Dadurch dass man ein Zertifikat erwirbt, nimmt man das Emittenten Risiko auf sich. Immerhin gibt dem Emittenten (Lang & Schwarz) der wikifolio-Zertifikate Geld in die Hände mit deren Garantie den Wert des Zertifikates einzulösen. Sollte diese Firma pleite gehen, ist das Zertifikat auch wertlos. Und Lang & Schwarz ist ja weissgott kein Big-Player auf dem Markt.

    Haben Sie sich dazu schon eine Meinung gebildet?
    Herzliche Grüße

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    • Hallo Oswald,

      vielen Dank für den sehr interessanten Kommentar!

      Doch ich persönlich halte nichts von Zertifikaten und würde diese nie kaufen.

      Ich löse das Steuerproblem dadurch, dass ich gerne synthetisch replizierende ETFs kaufe.

      Auch dabei gibt es zwar ein Kontrahentenrisiko, doch halte ich das für kleiner als das Emittentenrisiko bei Lang & Schwarz.

      Viele Grüße

      Jürgen

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  2. Hallo bin Österreicher und habe eine Frage
    Bei uns werden Dividenden mit 25% Besteuert aber nur 60% der Kursgewinne zu 25% also unterm Strich mit 15%
    Bei tehausierenden ETF werden die internen Dividenden auch mit 25% Besteuert nur werden die dort eben als Ausschüttungs gleiche Erträge bezeichnet
    Wie sieht das bei Swap ETF aus???
    Werden dort die „Dividenden“ als Auschüttungs gleiche Erträge angesehen oder als Kursgewinne??
    Und könnte ich nicht so einen Zinses Zins Effekt erhalten da ich die „Dividendenerträge“ ja nur mit 15% Besteuere natürlich über mehrere Jahre gesehen, das würde dann doch viel ausmachen über die Zeit
    Denke das dass in Deutschland irgendwie so geht weiß aber nicht ob das in Österreich auch so ist
    Bitte um Hilfe

    Grüße Vercingetorix

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    • Hallo Vercingetorix,

      mittlerweile habe ich mich mit Ihrer Frage beschäftigt und bin folgender Meinung:

      Es ist egal, ob es sich um einen Swap-ETF oder um einen physisch replizierenden ETF handelt. Es kommt nur darauf an, ob der ETF ausschüttend oder thesaurierend ist.

      „Bei thesaurierenden Fonds werden die Erträge einbehalten und nicht an die Anteilseigner ausgeschüttet. Steuerrechtlich wird aber so getan, als würden diese einmal jährlich nach Ende des Fondsgeschäftsjahres den Anteilseignern zufließen. Diese Erträge werden deshalb auch „ausschüttungsgleiche Erträge“ genannt. Diese werden wie bei ausschüttenden Fonds mit 25 Prozent versteuert. Allerdings werden Substanzgewinne, also Gewinne aus dem Verkauf von Wertpapieren, innerhalb der Fondsgesellschaft nur zu 60 Prozent mit der Wertpapier-KESt in Höhe von 25 Prozent besteuert. Dadurch verringert sich die effektive Steuerbelastung auf 15 Prozent (60 % x 25 %), was sich auf lange Sicht gesehen steuerschonend auswirkt und dadurch die Rendite fördert.“

      (Quelle: http://www.konsument.at/geld-recht/investmentfonds-und-kest)

      Nochmal: Bezüglich Swap-ETFs und physisch replizierenden ETFs dürfte es keine Unterschiede geben.

      In Deutschland haben wir übrigens eine einheitliche Abgeltungssteuer von 25 Prozent zuzüglich Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer auf alle Kapitalerträge.

      Ich freue mich, wenn ich Ihre Frage damit beantwortet habe.

      Viele Grüße

      Jürgen

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      • Diesen Artikel habe ich gelesen nur war mein Gedanke eben das bei physischen etf die Ausschüttungs gleichen Erträge also die Dividenden voll mit 25% besteuert werden hingegen bei Swap ETF nur mit 15% da hier nur Kursgewinne anfallen da ja keine Aktien im Fonds gehalten werden und somit keine ECHTEN Dividenden gezahlt bzw enthalten sind.

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        • Hallo Vercingetorx,

          wie gesagt: Ich glaube nicht, dass Swap-ETFs und physisch replizierende ETFs verschieden behandelt werden, aber ich weiß es nicht mit Sicherheit. Jemand, der Ihnen diese Frage sicher beantworten könnte, wäre ein österreichischer Steuerberater. An einen solchen sollten Sie sich wenden, wenn sie es ganz genau wissen wollen.

          Viele Grüße

          Jürgen

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  3. Hallo Hr. Nawatzki,

    ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bedanken, dass Sie an der Blogparade „Meine Strategie für die Kapitalanlage“ teilgenommen haben. Vielen Dank für Ihren Beitrag!

    Inzwischen habe ich eine Zusammenfassung aller Beiträge erstellt:
    http://der-privatier.com/ergebnisse-der-blogparade-meine-strategie-fuer-die-kapital-anlage/
    die ich wirklich jedem empfehlen möchte.

    Hier gibt es eine ziemlich eindeutige generelle Richtung, aber auch viele sehr interessante Abweichungen und Details. Unbedingt lesen!

    Gruß, Der Privatier

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  4. Hallo,

    stört Sie nicht das Problem der Roll-Effekte bei den Rohstoff ETF, oder kaufen sie Rolleffektoptimierte ETF? Eine langfristige mehrheitliche Contango Situation ist sehr ärgerlich für die Performanceentwicklung. Leider notieren die meisten Rohstoffe entweder in Backwardation oder Contango, von einigen Metallen die davon verschont bleiben abgesehen natürlich.

    LG
    Marco

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    • Hallo Marco,

      Ihr Kommentar verrät tiefergehende Kenntnisse über Rohstoff-ETFs, besten Dank dafür.

      Für die Leser von ETF-Blog zum Verständnis:

      Rohstoff-ETFs basieren auf Terminkontrakten und diese Papiere müssen in regelmäßigen Abständen verkauft werden, um dann neue mit längeren Laufzeiten zu erwerben. Bei diesem Umwandeln (Rollen) gibt es Gewinne, wenn der neue Kontrakt günstiger ist als der fällige (Backwardation) und Verluste, wenn der folgende Futurekontrakt teurer ist (Contango).

      Rolleffektoptimierte Rohstoff-ETFs wie der DB X-TRACKERS DBLCI – OY Balanced UCITS ETF (ISIN:LU0292106167) lösen das Problem wie folgt: Das Besondere ist der optimierte Roll-Mechanismus. Bevor ein Future ausläuft, wird in einen neuen gerollt, aber nicht automatisch in den nächsten. Das Portfolio wird mit Hilfe der Optimum Yield-Methode angepasst. Das heißt, positive Rolleffekte werden maximiert und negative Rolleffekte minimiert. So wird versucht, Verluste bei ausgeprägten Contango-Phasen möglichst gering zu halten.

      Antworten
    • Hallo Kurti,

      auf steuerliche Aspekte von ETFs werde ich an späterer Stelle noch eingehen. Mein Blog ist ja noch nicht so alt, da konnte ich noch nicht auf alle Aspekte eingehen 🙂

      Ja, ich kenne die Website justetf.com/de, aber trotzdem danke für den Tipp!

      Antworten

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