Haushaltsbuch führen: So ermittelst du die freie Sparrate

Lesedauer 6 Minuten

Der Beginn des Arbeitslebens ist ein guter Zeitpunkt, um mit dem regelmäßigen Sparen zu beginnen. So schaffst du dir eine sichere finanzielle Grundlage und du sorgst für das Alter vor. Doch gerade junge Menschen haben das Problem, dass am Monatsende von dem hart verdienten Geld nichts übrig bleibt. In diesem Fall kannst du ein Haushaltsbuch führen, um deine freie Sparrate zu ermitteln.

Monatlich Geld zurücklegen – beginne in jungen Jahren

Hausbuch führen und Sparpotenzial ermitteln

Regelmäßiges Sparen ist aus verschiedenen Gründen sinnvoll. Du legst Geld für größere Anschaffungen beiseite und bekommst Sicherheit bei unvorhergesehenen Ausgaben. Vor allem ist es aber wichtig, bereits in jungen Lebensjahren für das Alter vorzusorgen. Die Lücke zwischen Einkommen und Renten vergrößert sich durch den demographischen Wandel immer mehr.

Doch sicher kennst du das Problem, dass am Monatsende nicht genug Geld zum Sparen übrig bleibt. Wenn du aber grundsätzlich gut verdienst, kannst du ein Haushaltsbuch führen, um deine Ausgaben zu überprüfen und zu optimieren.

Wenn du deine Ausgaben regelmäßig aufschreibst, bekommst du einen Überblick über dein Sparpotenzial. In einem zweiten Schritt ist es wichtig, das gesparte Geld gut anzulegen. Da klassische Spareinlagen durch die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank seit einigen Jahren nicht mehr lukrativ sind, benötigst du eine Alternative. Hier empfehlen sich vor allem Aktien-ETFs, weil sie mittel- bis langfristig gute bis sehr gute Gewinne versprechen.

Freie Sparrate – so kannst du sie ermitteln

Du hast einen Job und verfügst jeden Monat über ausreichend Geld zum Leben. Und du kannst deine Miete bezahlen, dein Auto und alle notwendigen Zusatzkosten. Im Supermarkt gönnst du dir ab und zu auch mal etwas Teures, du gehst gern essen oder nimmst dir zwischendurch to go einen Snack oder einen Kaffee mit.

Am Monatsende ist das Geld manchmal knapp und du musst auf das eine oder andere Extra verzichten. Meistens kommst du aber gut über die Runden. Nur das Sparen ist nicht drin.

Wenn deine Eltern oder Freunde erzählen, dass sie für eine größere Anschaffung oder gar für die Rente sparen, kannst du nur lächeln. Es gelingt dir nicht, und wenn du etwas Größeres benötigst, entscheidest du dich für eine Finanzierung. Dein Konto ist am Monatsende regelmäßig leer. Doch die Diskussionen haben dich zum Nachdenken gebracht. Wäre nicht doch Raum, um regelmäßig ein bisschen Geld zurückzulegen?

Spargroschen und Rentenlücke

Eltern und Großeltern mahnen den Spargroschen an, es könnte doch immer etwas passieren. Und ans Alter hast du noch gar nicht gedacht. Die Diskussionen über die Rentenlücke sind dir zwar geläufig, aber du hast ja noch reichlich Zeit. Dies mag zwar stimmen, aber die Zeit vergeht sehr schnell.

Und wenn du dich erst richtig an permanent hohe Ausgaben gewöhnt hast, kommst du nicht mehr so einfach davon los. Aus diesem Grund ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt, um mit dem Sparen zu beginnen.

Mit einem guten oder sehr guten Einkommen gehörst du nicht zu denen, die nicht wirklich sparen können, weil die Ausgaben die Einnahmen eher übersteigen.

Verschaff dir einen Überblick über deine finanziellen Verpflichtungen und erkenne die Dinge, die im Grunde genommen überflüssig sind. Hier kannst du streichen und Geld zum Sparen freimachen.

Es muss kein großer Betrag sein. Wenn du beispielsweise in die lukrativen ETF-Fonds investierst, ist dies bei vielen Brokern schon ab 25 EUR monatlich möglich. Bei Trade Republic bereits ab 10 EUR und bei der ING ab 1 EUR! Und mit 50 EUR monatlich bist du bei nahezu allen Anbietern dabei. Doch wie bekommst du am besten einen Überblick über deine Ausgaben?

Es ist ganz einfach:

Du kannst ein Haushaltsbuch führen.

Der erste Schritt zum Sparen – ein Haushaltsbuch führen

Überflüssige Ausgaben ermitteln

Mit dem Haushaltsbuch verschaffst du dir einen Überblick über deine Einnahmen und deine Ausgaben. Das Führen eines Haushaltsbuches ist sehr einfach und du hast verschiedene Optionen, dies umzusetzen.

Optionen zum Führen eines Haushaltsbuches

Du kannst die Werte einfach in ein Heft oder in ein Notizbuch schreiben. Etwas einfacher ist es, wenn du dir ein Haushaltsbuch mit vorgegebener Struktur kaufst. Derartige Hefte sind im Bürofachhandel erhältlich.

Es gibt aber noch eine moderne und sehr effiziente Lösung, die du immer dabei hast: In deinem App Store findest du viele Programme, mit denen du ganz einfach ein Haushaltsbuch führen kannst.

Der Vorteil liegt darin, dass du dein Smartphone immer dabei hast. Wenn du Geld ausgibst, trägst du es mit einem Fingertipp ein. Sämtliche Berechnungen übernimmt die App, du benötigst keinen Taschenrechner mehr.

Ausgaben mit der App intelligent verwalten

Du kannst deine Ausgaben in Kategorien einteilen. Trenne die notwendigen Kategorien, wie beispielsweise den Kauf von Lebensmitteln und Artikeln aus den Bereichen Hygiene und Kosmetik, von den Dingen, auf die du theoretisch verzichten kannst.

Dazu zählen beispielsweise Besuche im Restaurant und im Kino. Ein Haushaltsbuch führen bedeutet nicht, dass du künftig auf alles verzichten sollst. Du erkennst lediglich dein Sparpotenzial und ermittelst deine freie Sparrate. Damit ist der Betrag gemeint, den du am Ende des Monats übrig hast und dauerhaft anlegen kannst.

Nicht notwendige Ausgaben streichen – einige Beispiele

Mit dem Haushaltsbuch freies Sparpotenzial ermitteln

Wenn du zu den Menschen gehörst, bei denen das Geld am Monatsende weg ist, obwohl du eigentlich gut verdienst, hast du mit Sicherheit ein Sparpotenzial.

Du gibst viel Geld aus, was aber nicht bedeutet, dass du verschwenderisch bist oder auf großem Fuß lebst. Vielleicht hast du bislang einfach nicht darüber nachgedacht, weil du noch sehr jung bist und glaubst, für das Sparen ist später noch Zeit. Wenn du einige der nicht notwendigen Ausgaben streichst, bekommst du eine monatliche freie Sparrate, ohne dass du dein Leben großartig umstellen musst. Vielleicht merkst du gar nicht so wirklich, dass sich etwas verändert hat. Und es kann sogar sein, dass du dich mit deinen geordneten Finanzen wohler fühlst. Mitunter bist du überrascht, wie hoch dein Sparpotenzial und damit deine freie Sparrate ist.

Essen und Trinken to go einschränken

In unserer schnelllebigen Gesellschaft ist es modern, zwischendurch zu essen oder zu trinken. Ein belegtes Brötchen vom Bäckerstand für 3,50 EUR, dazu ein Kaffee für 2,50 EUR. Du zahlst sechs Euro mit deiner kontaktlosen Karte, es fällt auf dem Konto gar nicht auf. Wenn du dies aber an fünf Tagen in der Woche machst, summiert sich der Betrag auf 30 EUR. Im Monat kommen so 120 EUR zusammen. Davon musst du eventuell einen Euro pro Tag abziehen, wenn du dir deinen Kaffee zu Hause kochst und in einem Thermobecher mitnimmst. Hinzu kommst das Brötchen, das du dir zu Hause belegst. Deine Freie Sparrate würde sich auf 100 EUR pro Monat summieren, ohne nennenswerte Einschränkungen.

Fahrrad statt Auto

Gehörst du zu denen, die wirklich jeden Schritt mit dem Auto fahren? Abgesehen davon, dass es deiner Gesundheit und dem Klima nicht guttut, kostet es viel Geld. Abhängig von der Motorgröße zahlst du pro 100 gefahrene Kilometer etwa 50 EUR. Dies kann nach oben und nach unten abweichen. Nimm ab und zu das Fahrrad und versuche, 200 gefahrene Kilometer im Monat einzusparen. Wenn du in einer großen Stadt wohnst, können die deutlich günstigeren öffentlichen Verkehrsmittel eine Option sein. Auch auf diesem Weg kannst du locker 100 EUR im Monat als Sparrate verbuchen.

Kleinigkeiten summieren sich

Wenn du ein Haushaltsbuch führen möchtest, fallen dir sicher viele Kleinigkeiten auf, die ein großes Sparpotenzial bieten. Hier mal ein Euro, dort mal zwei. Vielleicht wirfst du viele Lebensmittel weg oder du kaufst regelmäßig eine Zeitung, die du gar nicht liest. Ein Betrag von 50 EUR wird bei der Analyse dieser Ausgaben sicher frei, den du monatlich sparen kannst.

Freie Beträge anlegen – so erzielst du Gewinne

Mit einem ETF-Sparplan regelmäßig sparen

Du hast einen freien monatlichen Betrag ermittelt und möchtest diesen gewinnbringend anlegen?

Hier empfehlen sich die bereits erwähnten Aktien-ETFs. Es handelt sich hierbei um eine breit gestreute Anlage, bei der ein Indexfonds – wie ETFs auch genannt werden – jeweils einen bestimmten Börsenindex nachbilden und dadurch eine sehr gute Risikostreuung haben.

Einen entsprechenden Sparplan kannst du bei den meisten Online-Brokern oder auch Filialbanken abschließen. Achte darauf, dass die Führung des erforderlichen Depotkontos kostenfrei ist. Hier hilft ein Vergleich, wie du ihn unter anderem unterhalb dieses Blogartikels findest.

Versuche, deine Anlage nicht anzutasten. Dann hast du eine sichere Rücklage für schwierige Zeiten oder für das Alter.

Fazit: Ein Haushaltsbuch führen hilft bei der Ermittlung freien Sparpotenzials

Haushaltsbuch führen

Ein Haushaltsbuch führen hilft zu erkennen, in welchen Bereichen sich ein Sparpotenzial ergibt. Du schreibst alle Einnahmen und Ausgaben in ein Heft oder tippst sie in eine App ein.

So erkennst du, welche Kleinigkeiten du ändern könntest, um monatlich einen Betrag von 50 oder 100 EUR zum Investieren frei zu bekommen. Diesen Betrag legst du regelmäßig in ETF-Fonds an. Schon nach einem Jahr kannst du dich über eine gute Grundlage für deine künftige finanzielle Sicherheit freuen, ohne dass du dein Leben gravierend einschränken musstest.

Hier nun der große ETF-Sparplan-Vergleich 2021:

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