Humankapital Teil 2: Jetzt gegen Berufsunfaehigkeit absichern

Lesedauer 4 Minuten

Berufsunfaehigkeit: Das Humankapital als wertvollster Vermögenswert sollte mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung abgesichert werden. Dabei sichert ein niedriges Eintrittsalter günstige Beiträge und einen lückenlosen Versicherungsschutz.

Im ersten Teil dieses Spezials zum Thema Humankapital wurde deutlich, dass das Humankapital in der Regel der größte Vermögenswert im Portfolio junger Arbeitnehmer ist.

In diesem zweiten Teil geht es darum, wie Sie dieses Humankapital gegen Berufsunfähigkeit, also den Verlust der Arbeitskraft durch Krankheit oder Unfall, absichern können.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist ein „Muss“

Berufsunfaehigkeit

Das Schicksal der Berufsunfaehigkeit kann jeden treffen:

Jeder vierte Deutsche wird im Laufe des Erwerbslebens berufsunfähig.

Laut der Versicherungsmathematiker-Vereinigung DAV liegt die statistische Wahrscheinlichkeit für einen Zwanzigjährigen, im Laufe seines Erwerbslebens zeitweise oder dauerhaft berufsunfähig zu werden, sogar bei 43 Prozent.

Das bedeutet: Sie können ihren Beruf durch Krankheit oder Unfall bedingt für längere Zeit oder gar auf Dauer nicht mehr ausüben.

Und wer nach 1961 geboren ist, hat bei Berufsunfaehigkeit keinen Anspruch auf staatliche Leistungen, weshalb dann der finanzielle Absturz droht.

Wer sein Humankapital nicht abgesichert und sich gegen Berufsunfähigkeit versichert hat, kann also schnell zum Fall für das Sozialamt werden.

Der Lösung für dieses Problem heißt Berufsunfähigkeitsversicherung (BU).

Gegen Berufsunfaehigkeit kann man sich versichern

Gegen Berufsunfähigkeit kann man sich jedoch glücklicherweise versichern.

Dabei ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung eine existenziell notwendige Versicherung, die jeder Arbeitnehmer abschließen sollte und Selbständige sowieso, sofern sie kein reiches Erbe antreten.

Die im Versicherungsvertrag vereinbarte Rente wird bereits ab einer Berufsunfähigkeit von 50 Prozent gezahlt.

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung bietet einen umfassenden finanziellen Schutz vor den ökonomischen Folgen, falls man aus gesundheitlichen Gründen seinen Beruf nicht mehr ausüben kann.

Und das unabhängig von der Ursache der Erkrankung.

Während eine private Unfallversicherung nur im Falle der Invalidität als Folge eines Unfalls zahlt, leistet eine Berufsunfähigkeitsversicherung bei jeder Erkrankung, in deren Folge man seinen Beruf nicht mehr ausüben kann.

Private Unfallversicherung bietet Einmalkapital bei Invalidität

Trotzdem ist auch eine Unfallversicherung sinnvoll:

Sie stellt in der Regel einen größeren Kapitalbetrag zur Verfügung, um seine Lebensumstände an die Erfordernisse einer Invalidität anpassen zu können.

Zum Beispiel, um sein Haus oder seine Wohnung behindertengerecht umbauen zu können.

Im Gegensatz dazu sichert eine Berufsunfähigkeitsversicherung den monatlichen Lebensunterhalt.

Die Beiträge hängen vom Eintrittsalter und dem Gesundheitszustand ab

Der Beitrag einer Berufsunfähigkeitsversicherung hängt vom Eintrittsalter und vom Gesundheitszustand ab.

In jungen Jahren ist der Gesundheitszustand noch gut und das Eintrittsalter niedrig. Dann sind die Beiträge deutlich günstiger als im bereits fortgeschrittenen Alter.

Hinzu kommt, dass der Gesundheitszustand, wenn man bereits älter ist, oft nicht mehr einwandfrei ist und so kann es kommen, dass man eine Berufsunfähigkeitsversicherung nur noch mit Ausschlüssen bzw. Einschränkungen erhält.

Die Leistung besteht aus einer monatlichen Rente

Die vertraglich volle Leistung (Berufsunfähigkeitsrente) gibt es in der Regel ab einem Berufsunfähigkeitsgrad von 50 Prozent.

Dabei handelt es sich bei der Leistung um eine monatlich garantierte Rente. Je höher diese Rente ist, umso höher ist auch der Beitrag.

Zwar hängt die Höhe der BU-Rente immer vom individuellen Bedarf ab, doch empfiehlt Miriam Michelsen, Leiterin Vorsorge bei MLP, als Richtschnur eine BU-Rente in Höhe von 80 Prozent des Nettoeinkommens.

„Darüber hinaus kann eine BU mit einer Basis-Rente auf Basis von Fonds oder ETFs und einem sogenannten „Airbag“ kombiniert werden.“

Dabei öffnet sich ihren Angaben zufolge dieser Airbag im BU-Fall. Dann erhöht die Versicherungsgesellschaft jährlich die Sparrate für die Basis-Rente (Dynamik). Und in Kombination mit einer Beitragsbefreiung der Basis-Rente im BU-Fall ist das für einen jungen Arbeitnehmer eine gute Möglichkeit zur Absicherung.

In diesem Falle gelten übrigens die steuerlichen Vorteile dieser Altersvorsorgeform auch für die BU und Sie können die Beiträge als Sonderausgaben in der Steuererklärung geltend machen.

Die Kopplung an eine Altersvorsorge kann durchaus sinnvoll sein, da die Berufsunfähigkeitsversicherung maximal bis zum 67. Lebensjahr leistet, aber auch danach noch Kapital zur Verfügung stehen muss.

Ein Verweis auf andere Berufe sollte ausgeschlossen sein

Wichtig bei einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist, dass die Verweisung in andere Berufe ausgeschlossen ist.

Deshalb ist es sinnvoll, das „Kleingedruckte“, also die Versicherungsbedingungen, in diesem Fall genau zu prüfen.

Absichern können sich übrigens sowohl Singles als auch Familien, wobei für Familien in der Regel eine höhere Berufsunfähigkeitsrente vereinbart werden muss als für Singles.

Auch die Finanzierung einer Immobilie kann mitversichert werden, damit Sie aus Ihrem eigenen, aber noch nicht abbezahlten Haus nicht im Falle der Berufsunfähigkeit in eine Mietwohnung umziehen müssen.

Der Beitrag hängt auch vom Beruf ab

Bei körperlicher Arbeit ist das Risiko berufsunfähig zu werden höher als im Büro.

Während etwa jeder zweite Dachdecker berufsunfähig wird, trifft es gerade einmal fünf Prozent der Rechtsanwälte.

Allerdings änderte sich in den vergangenen Jahren das Bild: Es gibt immer mehr Fälle in Deutschland gerade aufgrund psychischer Leiden. Diese verursachen knapp 30 Prozent der Berufsunfähigkeitsfälle.

Doch die Beiträge für einzelne Berufsgruppen unterscheiden sich enorm: Ein Maurer zahlt bei gleichen Leistungen bis zu fünfmal höhere Beiträge als beispielsweise ein Mathematiker.

Darüber hinaus ist es empfehlenswert, den Vertrag bei einem soliden und bonitätsstarken Versicherer abzuschließen und die Versicherungsbedingungen genau zu prüfen, damit man später keine Enttäuschung erlebt.

Anders als bei einer Unfallversicherung spielt es bei der BU keine Rolle, aus welchem Grund Sie Ihren zuletzt ausgeübten Beruf nicht mehr ausüben können.

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung zur Absicherung der eigenen Arbeitskraft gehört auf jeden Fall zu den sinnvollen Versicherungen, über die jeder Arbeitnehmer und jeder Selbständige verfügen sollte.

Ein unverbindliches Angebot für eine Berufsunfähigkeitsversicherung können Sie sich unter der Rubrik „Finanzangebote vergleichen“ erstellen lassen.

Fazit

Ihr Humankapital beruht auf Ihrer Arbeitskraft und ist in der Regel Ihr wichtigster Vermögenswert.

Deshalb sollten Sie Ihre Arbeitskraft vor krankheitsbedingtem Verlust oder Einschränkung schützen.

Das Mittel Ihrer Wahl dazu sollte eine Berufsunfähigkeitsversicherung sein, die Ihnen eine monatliche Rente garantiert, wenn Sie krankheitsbedingt nicht mehr arbeiten können.

Am besten schließt man eine solche Versicherung ab, wenn man jung und gesund ist, denn dann gibt es erstens einen uneingeschränkten Versicherungsschutz und die Beiträge sind zweitens geringer, als wenn Sie diese Versicherung erst im fortgeschrittenen Alter abschließen.

Ihr Alterskapital können Sie parallel mit Exchange Traded Funds (ETFs), also börsengehandelten Indexfonds, aufbauen.

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