Private Altersvorsorge braucht ein Konzept. Denn es gibt viele Vertrags- und Sparformen mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen. Wer blickt da noch durch? Und das schreckt viele Millennials von vornherein ab.
Ein Konzept für die private Altersvorsorge besteht aus mehreren Bestandteilen bzw. Bausteinen.
Zunächst sind da erstmal die drei Säulen der Altersvorsorge:
- Gesetzliche Rente,
- Betriebsrente und
- Private Altersvorsorge.
Für die gesetzliche Rente ist die Deutsche Rentenversicherung zuständig und für die betriebliche Altersvorsorge zunächst deine Firma.
Aber für die private Altersvorsorge bist allein Du zuständig.
Überblick über Bausteine der privaten Altersvorsorge
Folgende Bausteine der privaten Altersvorsorge gibt es, die alle ihre spezifischen Vor- und Nachteile haben:
- Basis- bzw. Rürup-Rente
- Riester-Rente
- Direktversicherung als Baustein der betrieblichen Altersvorsorge
- Digitale, private und fondsgebundene Rentenversicherung
- ETF-Sparplan.
Dabei spielen eine Reihe an Einflussfaktoren eine Rolle.
Ein Konzept für die private Altersvorsorge hat mehrere Einflussfaktoren
Da ist zunächst einmal deine spätere Rentenlücke, die deinen Bedarf an zusätzlicher Altersvorsorge bestimmt.
Sie definiert sich aus deinem Bedarf – zum Beispiel 80 Prozent vom letzten Nettogehalt – abzüglich deiner tatsächlichen späteren gesetzlichen Rente.
Und dann spielt dein Familienstand eine Rolle:
Bist du Single oder verheiratet und wie viele Kinder hast du?
Und wie ist dein Status?
Bist du angestellt oder selbständig oder Beamter?
Auch die Höhe deines Einkommens spielt eine Rolle bzw. dein Steuersatz, denn die gesetzliche Rente sichert dich nur bis zur maximalen Höhe der Beitragsbemessungsgrenze (BBG) ab.
Das sind im Westen 6.350 EUR pro Monat und im Osten 5.700 EUR pro Monat.
Wenn du darüber hinaus verdienst und eine entsprechende Rente absichern möchtest, musst du dies abhängig von deinem Status evtl. rein privat tun.
Mehrere Bausteine der Altersvorsorge zu einem Konzept kombinieren
Abhängig von der Ausprägung der Einflussfaktoren ist es meistens sinnvoll, mehrere Bausteine der privaten Altersvorsorge miteinander zu kombinieren.
Zum Beispiel erhält man die volle Förderung der Riester-Rente bereits dann, wenn man 4 Prozent seines rentenversicherungspflichtigen Einkommens des Vorjahres einzahlt.
Dabei liegt die Grenze für eine steuerliche Absetzbarkeit der Beiträge im Rahmen der Sonderausgaben bei 2.100 EUR pro Jahr.
Mehr einzuzahlen lohnt sich also nicht, sondern dann sind andere Sparformen sinnvoller.
Das kann bei Menschen, die sehr gut verdienen eine zusätzliche Basisrente sein oder je nachdem auch eine digitale fondsgebundene Rentenversicherung auf ETF-Basis, vor allem als Nettopolice.
Und unter bestimmten Voraussetzungen ist auch eine Direktversicherung im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge sinnvoll.
Nämlich dann, wenn sich der Arbeitgeber an den Beiträgen beteiligt.
Je mehr er dazu tut, umso mehr lohnt sie sich.
Nachteilig ist hier, dass man als Arbeitnehmer in der Regel keinen Einfluss auf die konkrete Vertragsform hat, da Arbeitgeber oft Rahmenverträge mit bestimmten Versicherern haben.
Sparst du nicht, droht Altersarmut
Wenn du nichts für´s Alter zurücklegst, droht Altersarmut.
Das gesetzliche Rentenniveau wird nämlich in den nächsten 20 bis 30 Jahren munter Richtung 40 Prozent tendieren, so dass der Lebensstandard durch die gesetzliche Rente allein nicht mehr gewähleistet ist.
Laut einer aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung wird in 20 Jahren jeder 5. Rentner nicht mehr genug Geld zum Leben haben.
Sorge dafür, dass du nicht dazu gehörst.
Fazit
Ein Konzept für die private Altersvorsorge hat mehrere Einflussfaktoren.
Diese müssen identifiziert und die richtigen Bausteine ausgewählt werden.
Dann bist du gut abgesichert und Altersarmut sollte nie ein Thema für dich werden.
Also starte deine private Altersvorsorge jetzt!
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Hallo Jürgen,
sehr toller Beitrag, mit vielen interessanten Informationen. Als Steuerberater habe ich mich natürlich auch schon mit dem Thema befasst, aber es ist immer wieder schön, wenn man Beiträge zu dem Thema findet. Weiter so.
Grüße aus Hannover
Michael