Aktuelle Entwicklungen der gesetzlichen Rentenversicherung

Lesedauer 5 Minuten

Die Rente ist sicher! Inwieweit gilt dieser Ausspruch des früheren Minsters Norbert Blüm heute noch und in Zukunft, wo doch aktuell das Thema Altersarmut durch ein im Zeitablauf sinkendes Rentenniveau die aktuelle Renten-Disskussion prägt?

Die Entwicklungen der gesetzlichen Rentenversicherung sind dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Rentner steigt und diese immer älter werden.

Denn in den nächsten Jahren gehen die zahlreichen Baby-Boomer in den Ruhestand.

Gleichzeitig sinkt die Anzahl junger Arbeitnehmer, die aktuell mit ihren Beiträgen die gesetzlichen Renten der Älteren finanzieren.

Das ist das sogenannte demografische Problem der westlichen Industriegesellschaften, von Deutschland über Italien bis Japan.

Diese Entwicklung führt auf Dauer zu einem Finanzierungsproblem.

In dessen Folge müssen die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung steigen und die Renten im Zeitablauf sinken.

Diese Entwicklungen waren die Ursache für die letzte große Rentenreform durch die rot-grüne Regierungskoalition im Jahre 2001 und hat dazu geführt, dass das Rentenniveau im Zeitablauf sinkt:

Von heute noch knapp 48 Prozent des letzten Nettogehalts auf nur noch 43 Prozent im Jahre 2030 und danach weiter fallend Richtung 40 Prozent.

Zum Vergleich:

Der europäische Durchschnitt des Rentenniveaus liegt bei 60 Prozent.

Entwicklungen der gesetzlichen Rentenversicherung

Dass die Rente heute nicht mehr so sicher ist, wie einst von Norbert Blüm versprochen, kann man unter anderem daran erkennen, dass schon im Jahr 2015 40,2 Milliarden EUR vom Bund in die Rentenkasse eingezahlt wurden.

Mit diesem „Bundeszuschuss“ wurde das Loch in der Kasse der gesetzlichen Rentenversicherung gestopft.

Also mit Steuergeldern.

Schon heute gilt:

Eine chronische Unterdeckung der Rentenkasse muss durch Steuerzuschüsse kompensiert werden.

Mit privater Vorsorge die schrumpfende gesetzliche Rente aufstocken

Entwicklungen der gesetzlichen Rentenversicherung

Aktuelle Entwicklungen der gesetzlichen Rentenversicherung zeigen, dass die gesetzliche Rente allein den Lebensstandard eines Rentners in Zukunft nicht mehr vollständig abdecken können wird.

Deshalb ist private Vorsorge notwendig.

Hierzu wurde im Zuge der letzten Rentenreform die Riester-Rente geschaffen, mit der Arbeitnehmer das zur Deckung des Lebensstandards im Alter fehlende Geld  ansparen sollten.

Hierzu bietet die Riester-Rente eine staatliche Förderung, die besonders für Familien mit Kindern attraktiv ist.

Doch teure Verträge und der aktuell niedrige Zins haben die Riester-Rente in Verruf gebracht.

Zumindest ist die Verbreitung heute wesentlich geringer als ursprünglich prognostiziert und erforderlich, um drohender Altersarmut vorzubeugen.

Vielen Rentner droht später Altersarmut

Diejenigen mit einem

  • Niedriglohnjob,
  • mit gebrochenen Biografien oder die
  • mehrere Kinder großgezogen haben und deshalb zuhause waren,

sind in Zukunft akut von Altersarmut bedroht:

So geht das Bundesministerium für Arbeit und Soziales davon aus, das Arbeitnehmer mit einem monatlichen Bruttoeinkommen von 2.500 Euro im Jahr 2030 noch eine Rente in Höhe der Grundsicherung („Sozialhilfesatz“) von rund 800 Euro erhalten werden.

Altersarmut

Und die Prognosen für die nächsten Jahre zeigen, dass immer mehr Rentner in die Nähe der Grundsicherung kommen, auch wenn sie 45 Jahre lang in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt haben.

Im Klartext:

Auch wenn du 45 Jahre lang in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt hast, kannst du de facto ein Sozialfall werden und Grundsicherung beziehen müssen.

Diese wird aus Steuermitteln finanziert und vom Sozialhilfeträger gezahlt.

Sie beträgt bei alleinstehenden Personen seit Januar 2016 404 EUR.

Hinzu kommen Miete, Heizung und Nebenkosten, sodass die durchschnittliche Grundsicherung für Alleinstehende rund 870 EUR beträgt.

Und wenn jemand mit einem kleinen Einkommen eine Riester-Rente abgeschlossen hat, wird diese bei der Grundsicherung angerechnet.

Doch unsere Politiker haben diesen Notstand inzwischen erkannt.

Eine neue Rentenreform ist zu erwarten

In jüngster Zeit wurde bereits viel über den anstehenden Reformbedarf in Bezug auf die gesetzliche Rente diskutiert.

So hat Ministerin Nahles verkündet, dass das Rentenniveau nach 2030 nicht weiter als auf 43 Prozent absinken soll.

Diskutiert wird auch eine weitere Verlängerung der Lebensarbeitszeit.

Und die Beiträge zur gestzlichen Rentenversicherung werden wohl im Zeitablauf steigen.

Allein schon die Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze sorgt allein schon dafür, dass Versicherte in der GRV  mit einem hohen Einkommen jedes Jahr mehr in die Rentenversicherung einzahlen, auch wenn der eigentliche Beitragssatz stabil bleibt.

Dabei ist die Beitragsbemessungsgrenze die Höchstgrenze, bis zu der Rentenbeiträge auf das Einkommen anfallen.

Sie liegt in 2017 bei 6.350 EUR (West) und 5.700 EUR (Ost).

Wer darüber hinaus verdient, zahlt von diesem Einkommen nichts mehr in die Rentenversicherung ein, sondern nur bis zur jeweiligen Beitragsbemessungsgrenze.

Und wenn diese steigt, zahlt er auch bei stabilem Beitragssatz mehr in die gesetzliche Rentenversicherung ein.

Auch wenn wir nach der Bundestagswahl mit einer Rentenreform rechnen können, heißt das noch lange nicht, dass private Altersvorsorge nicht notwendig ist.

Privat vorsorgen muss jeder

Die aktuellen Entwicklungen der gesetzlichen Rentenversicherung zeigen, dass jeder, der später mehr als 43 Prozent seines letzten Nettogehaltes als Rente haben möchte, eine private Zusatzrente ansparen muss.

Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten.

Welche das im Einzelnen sind, wirst du in meinem Online-Kurs „Mehr Rente im Alter“ lernen, den ich in den nächsten Wochen entwickeln werde.

Hierzu veranstalte ich am

  • 31. Januar 2017 um 11:00 Uhr und am
  • 01. Februar 2017 um 19:00 Uhr

jeweils ein Webinar, wo ich dir etwas über private Altersvorsorge mit ETF-Sparplänen erzählen werde.

ETF-Sparplan

Du wirst in diesem Webinar lernen, wie du deine persönliche Rentenlücke ermittelst, wieviel Kapital erforderlich ist, um eine lebenslange private Zusatzrente zu erhalten in Höhe der Differenz dessen was du brauchst und dessen, was du vom Staat bekommen wirst.

Und du wirst lernen, wieviel du dafür pro Monat zurücklegen musst.

Aber ich verspreche dir, das wird machbar, wenn du zumindest ein durchschnittliches Einkommen erzielst.

In diesem Webinar werde ich nichts verkaufen, sondern ich möchte von dir wissen, welche Themen dich bei einem Online-Kurs zum Thema private Altersvorsorge interessieren würden und welches deine brennensten Fragen hierzu sind.

Wenn du dich zu meinem Webinar anmelden möchtest kannst du das jetzt hier tun:

Anmeldung zum Webinar „Mehr Rente im Alter“

Fazit

Aktuelle Entwicklungen der gesetzlichen Rentenversicherung und der demografische Wandel bewirken, dass die gesetzliche Rente sinken wird und die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung steigen werden.

Daran wird auch eine neue Rentenreform vermutlich nicht viel ändern.

Private Vorsorge ist also unerlässlich für jeden, der später nicht akut von Altersarmut bedroht sein will.

In meinem Webinar lernst du, wie du mit einem ersten Baustein für deine private Altersvorsorge beginnen kannst:

Einem ETF-Sparplan und wieviel du jeden Monat PImalDaumen zurücklegen musst, um deine persönliche Rentenlücke im Alter zu schließen.

Lerne, wie du dich auch für den Fall absichern kannst, dass du 100 Jahre alt wirst.

Zur Webinaranmeldung

Alles, was du brauchst, um mit einem ETF-Sparplan zu beginnen, ist ein Wertpapierdepot, am besten bei einem Online-Broker.

3 Gedanken zu „Aktuelle Entwicklungen der gesetzlichen Rentenversicherung“

  1. Es muss definitiv eine Rentenreform her, sonst ist das System in einigen Jahren nicht mehr zu tragen…
    ETFs kann ich von meiner Seite auch empfehlen und Ihren sachlichen Ausführungen kann ich durchweg zustimmen.

    Viele Grüße aus Bielefeld

    Antworten
  2. Hallo Herr Dr.Nawatzki,

    Sie vertiefen mit Ihrem Artikel meinen Beitrag „Warum wir unsere Einstellung zur Geldanlage ändern müssen“ und unterfüttern ihn mit Zahlenmaterial. Vielen Dank dafür!

    http://vermögensanleger.de/blogziel-intention/

    Ich wünsche Ihnen gutes Gelingen für die Webinarveranstaltungen!

    Die Ermittlung der Rentenlücke sollte jeder mal gemacht haben. Und Leute, bitte keine Schönfärberei, wenn Ihr das Ergebnis habt 😉 Seid ehrlich zu Euch und zieht die richtigen (gebührenarmen) Konsequenzen!

    Schöne Grüße
    Marco

    Antworten

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