Finanzblogger: Mein Weg vom Finanzberater zum Finanzblogger

Lesedauer 4 Minuten

Wie wurde ich vom Finanzberater zum Finanzblogger? Das war auf jeden Fall eine längere Entwicklung mit mehreren Zwischenschritten. Und jetzt bin ich am Ziel: Bloggen macht (mir) einfach Spaß!

Mein Weg vom Finanzberater zum Finanzblogger

Nach meiner Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni Münster war mir klar, dass ich lieber selbständig als angestellt sein wollte.

Schon während dieser Zeit habe ich mich für Aktien und Optionsscheine interessiert und erste Schritte an der Börse gemacht.

Nach meiner Promotion 1993 ging es steil bergab in die Weltwirtschaftskrise und es war schwierig, überhaupt einen Job zu finden.

Viele Unternehmen stellten gar nicht mehr ein.

Einstieg als MLP-Berater

Doch die MLP Finanzdienstleistungen AG als damals beste deutsche Aktiengesellschaft laut Manager Magazin expandierte zu dieser Zeit und das traf sich mit meinem Wunsch nach Selbständigkeit.

Nach mehreren Gesprächen mit MLP-Beratern aus Münster und Hamburg begann ich im September 1993 bei MLP in Hamburg.

Zu Beginn war ich viel zur Ausbildung in Heidelberg, wo der Sitz der Firmenzentrale war.

Besonders interessierte mich Geldanlage und schon bald wurde ich Mitglied der zentralen Geldanlagegruppe von MLP, die sich regelmäßig in Heidelberg traf.

Der größte Erfolg in jener Zeit war, dass unsere Geschäftsstelle beste MLP-Geschäftsstelle Deutschlands wurde.

Wenn ich mich richtig erinnere, war das 1995.

Und 1996 unternahm ich mit MLP zwei sehr schöne Reisen:

Einmal eine Incentive-Reise nach Lissabon als beste Geschäftsstelle und zweitens eine Incentive-Reise nach Istanbul aufgrund von guten Bewertungen meiner Geldanlage-Schüler in den Geldanlage-Schulungen, die ich in der Firmenzentrale abhielt.

Doch in der Rolle des Verkäufers, der von Banken und Versichern Provisionen für seine Verkäufe erhielt, fühlte ich mich nicht wirklich wohl.

Es ist so wirklich schwierig, immer das für den Kunden beste Produkt auszuwählen.

Schließlich hat man auch ein Eigeninteresse und das lautet:

Schlicht und ergreifend Geld zu verdienen.

Als es dann einen Wechsel in der Geschäftsstellenleitung gab, war das für mich Anlass, meine Zelte bei MLP abzubrechen.

Ich war nicht der geborene Verkäufer, der über den Bauch verkaufte, sondern über den Kopf und das ist sehr anstrengend.

Hinzu kam, dass auch diese Form der Selbständigkeit mir auf Dauer nicht behagte:

Wenn man als MLP-Berater etwas von MLP wollte, hieß es oft:

„Mach mal, du bist ja schließlich selbständig“

und im gleichen Atemzug kam dann womöglich hinterher:

„Aber denk dran, dass Montag Geschäftsstellenmeeting ist“.

Und man wurde gnadenlos budgetiert, so dass es mit der Selbständigkeit sehr relativ war:

Man hatte also in mancher Hinsicht die Pflichten eines Angestellten und wurde immer wieder daran erinnert, dass man doch selbständig war, wenn man etwas vom Geschäftsstellenleiter oder vom Unternehmen wollte.

Das passte irgendwie nicht. Jedenfalls nicht für mich.

Dozent bei freien Bildungsträgern und Karriereberater

Nach zwei kurzen Stationen im mittleren Management von Finanzdienstleistungsunternehmen lernte ich, dass ich auch kein geborener Manager bin.

Von mir wurden Änderungen erwartet, doch ich stieß auf Widerstände bei meinen Mitarbeitern und konnte mit diesen schlecht umgehen.

Das hatte ich schlicht und ergreifend nirgendwo gelernt.

So wurde ich Dozent bei freien Bildungsträgern und brachte meinen Seminarteilnehmern bei, wie man sich beruflich neu orientiert und wie man sich erfolgreich bewirbt.

Daraus entwickelte sich eine Tätigkeit als Karriereberater, die ich mehrere Jahre lang erfolgreich ausübte.

Parallel dazu begann ich zu schreiben. Etwa ab meinem 42. Lebensjahr.

Tätigkeit als freiberuflicher Autor

Früh morgens begann ich um das Jahr 2000 herum, eine Erzählung über zwei Katzen zu schreiben und den Tod meiner Frau, die 1991 an Krebs gestorben war.

Damals war ich noch wissenschaftlicher Mitarbeiter.

Beim Schreiben dieser Erzählung merkte ich, wie sehr mich das Schreiben ausfüllt:

Wenn ich schreibe, bin ich oft im Flow.

Dann vergesse ich alles andere um mich herum.

Die Erzählung über die beiden Katzen und meine Frau erschien 2012 – mit einiger Verzögerung – bei epubli und ist unter anderem bei Amazon erhältlich:

Jürgen Nawatzki, Baghira kam und Esther ging: Erzählung einer außergewöhnlichen Freundschaft, epubli, Berlin 2012, 8,95 €.

Danach folgte ein bislang unveröffentlichter autobiografischer Roman und ein Ratgeber darüber, wie man seine Berufung findet, der bei Springer Gabler erschienen ist:

Jürgen Nawatzki: Mit Selbstcoaching zum Traumjob: Wie Sie in fünf Schritten Ihre wahre Berufung entdecken und umsetzen, Springer Gabler, Wiesbaden 2013, 24,99 €

Parallel dazu begann ich Schreibaufträge anzunehmen und das Schreiben ersetzte die Tätigkeit als Karriereberater immer mehr.

Und das, obwohl ich noch bei Dr. Petra Bock in Berlin eine Ausbildung zum Life Coach absolviert hatte.

Fernstudium Journalismus auf meine alten Tage

Um meine Tätigkeit als Autor auf eine noch breitere Basis zu stellen, habe ich Anfang 2014 das Fernstudium Journalismus an der Freien Journalistenschule in Berlin begonnen und dieses im März 2015 abgeschlossen.

Ich wollte unbedingt noch das journalistische Handwerk erlernen.

Denn Berichte, Reportagen, Features, Rezensionen und Kommentare zu schreiben muss man von der Pike auf lernen.

Als Abschlussarbeit schrieb ich ein Feature über den Aufbau einer privaten Altersvorsorge mit Indexfonds.

Damit war meine Idee für einen eigenen Finanzblog geboren:

Ich wollte über börsengehandelte Indexfonds bzw. ETFs und die Idee des passiven Investierens bloggen.

Das Thema Geldanlage hat mich also nie wieder richtig losgelassen.

Seit Mai 2015 blogge ich nun regelmäßig über Geldanlage mit ETFs.

Glücklich als Finanzblogger

Und jetzt bin ich im zehnten Monat Finanzblogger und stelle fest:

Dieser Beruf füllt mich sehr aus.

Denn ich schreibe gern und ich gestalte gerne mit dem Computer.

Bislang habe ich bereits über 100 Blogartikel verfasst.

Außerdem habe ich immer wieder Ideen für neue Blogartikel.

Und bei meiner Arbeit als Blogger werde ich vom Affenclan unterstützt, einer Community für angehende und junge Blogger rund um Vladislav Melnik.

Dessen Affenblog kann ich übrigens uneingeschränkt empfehlen:

Schließlich geht es dort um Online-Marketing für smarte Blogger.

Fazit: Vom Finanzberater zum Finanzblogger

Ich habe in meinem Leben viele verschiedene Berufe (ca. 25) für mindestens eine Woche ausgeübt, um für mich das Optimum zu finden:

Die Tätigkeit als ETF-Blogger.

Das macht mir soviel Spaß, dass ich das garantiert die nächsten Jahre weitermachen werde.

An Ideen hat es mir noch nie gemangelt.

Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, Wünsche oder Anregungen haben, die diesen Blog betreffen, lassen Sie es mich gerne wissen: 🙂

redaktion@etf-blog.com

 

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3 Gedanken zu „Finanzblogger: Mein Weg vom Finanzberater zum Finanzblogger“

  1. Interessanter Beitrag und Werdegang. Ich über lege mir auch ob ich über Finanzen bloggen sollte. Allerdings will ich mich zuerst mehr mit dem Finanzdienstleistungsgesetz beschäftigen und eine Weiterbildung besuchen… 🙂 Wäre auch interessant hier einen Bericht über das FIDLEG zu lesen…

    Antworten
  2. Guten Tag Herr Dr. Nawatzki ,
    vielen herzlichen Dank für Ihren spannenden und informativen Artikel. Ihren Werdegang finde ich sehr inspirierend und mutig. Ich finde es toll, dass Sie so viele unterschiedliche Berufe ausgeübt haben, um für sich das Optimum zu finden. Aktuell bin ich noch im Studium und weiß noch nicht genau wo mein Weg hinführt, sicherlich werde ich aber an Ihre Tipps zurückdenken.

    Antworten

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