Eine neue Generation ist herangewachsen, die jetzt ihre Schul- und Berufsausbildung abschließt oder bereits in das Berufsleben eingetreten ist.
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Diese Generation hat ihre Jugendzeit im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends verbracht und wird deshalb auch mit Namen wie
- „Millennials“,
- „Digital Natives“ oder
- „Generation Y“ bezeichnet.
Nun tauchte der Begriff Millennials auch in einem Pressetext der Nürnberger Versicherung auf.
Und es gesellt sich ein neues Charakteristikum hinzu:
Millennials sind die Generation, die das Thema Altersvorsorge auf die lange Bank schiebt.
„Ja zur Altersvorsorge – aber nicht jetzt“, so ist der Pressetext überschrieben.
Die dazugehörige Studie stammt vom F.A.Z.-Institut:
ein „Dienstleister für Kommunikations- und Marketingentscheider“, so die Selbstdarstellung, der zur Verlagsgruppe der Frankfurter Allgemeine Zeitung gehört.
Dabei liefert die Studie durchaus Ergebnisse, die darauf schließen lassen, dass die Themen Rente und Altersvorsorge auch bei jungen Menschen angekommen sind.
Insgesamt 1.000 Bürger im Alter von 18 bis 29 Jahren hat der Marktforscher Toluna im Auftrag des F.A.Z.-Instituts befragt.
Doch das Bild ist widersprüchlicher, als es der Pressetext der Nürnberger vermuten lässt.
Millennials machen heute vieles anders als frühere Generationen
Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass die Millennials als erste Altersgruppe von klein an mit dem Internet aufgewachsen sind und dadurch viele Bereiche und Prozesse nur noch in digitaler Form kennen und nutzen.
Doch wie ticken Milleniials in Sachen Altersvorsorge?
Für sie sind Flexibilität und Transparenz die neuen Sicherheiten in einer immer unsichereren Welt.
Millennials fürchten sich vor Altersarmut
Doch wenn bisherige Sicherheiten wegfallen, ist es doppelt riskant, auf Versicherungen zu verzichten.
Junge Menschen wissen insgeheim, dass sie für das Alter vorsorgen und große Risiken absichern sollten, doch heute setzen sie noch andere Prioritäten.
Jeder zweite Millennial hat Angst vor Armut im Alter.
Die junge Generation fürchtet sich nicht nur vor Terrorismus und Krieg, sondern jeder zweite Millennial räumt ein, Furcht davor zu haben, im Alter einmal arm zu sein.
Damit ahnen die jungen Menschen, dass es um ihre Alterseinkünfte nicht zum Besten bestellt ist, auch wenn sie noch ein ganzes Berufsleben vor sich haben, bis sie in den Ruhestand gehen werden.
Zudem machen sich viele Menschen Sorgen darüber, dass ihnen Rücklagen oder eine Absicherung im Notfall fehlen könnte.
Denn die meisten Millennials sparen nicht.
Beim Umgang mit Geld ist die Haltung der Millennials ambivalent.
Während weniger als die Hälfte von ihnen regelmäßig Geld zurücklegt, verzichtet die Mehrheit bislang auf Vermögensaufbau über Sparen.
In der Tendenz sparen mehr Frauen als Männer.
Auch legen mehr Berufstätige als Schüler, Azubis und Studenten Geld auf die hohe Kante.
Wenig Vertrauen in die gesetzliche Rente
Millennials hegen kaum Hoffnung auf ausreichende gesetzliche Rentenleistungen.
Viele junge Menschen stehen der Politik und dem Sozialstaat skeptisch gegenüber, wenn es um ihre Altersvorsorge und um die Absicherung des Risikos der Berufsunfähigkeit geht.
So erwarten die Befragten vom Staat, dass er das Niveau der gesetzlichen Rente langfristig sichert, damit sie überhaupt noch nennenswerte Leistungen bekommen werden.
Wenn du magst, kannst du dir hier übrigens deine Rentenlücke berechnen lassen:
Doch mancher Millennial hält die gesetzlichen Rentenleistungen ohnehin für langfristig unberechenbar und zielt damit auf die notwendige Reform der gesetzlichen Rentenversicherung für die Zeit nach dem Jahr 2025.
Versicherungen gegenüber sind Millennials eher zurückhaltend
Das Interesse der Millennials an Versicherungsthemen ist gering.
Ein Teil von ihnen findet sie sogar langweilig.
Auch halten die jungen Menschen Versicherungen für zu teuer.
Zudem schiebt ein großer Teil der Generation Themen wie Altersvorsorge und Risikoabsicherung auf die lange Bank.
Dabei wissen die jungen Menschen selbst um die Notwendigkeit, Vorsorge betreiben zu müssen.
Sie äußern auch Kritik daran, dass Versicherungen im Schadenfall nicht immer leisten
Die junge Generation weiß noch nicht, wie sie den eigenen Ruhestand finanzieren will:
„Ich kann eh nichts daran ändern“,
sagt ein Teil der Millennials mit Blick auf die unklare Finanzierung des eigenen Lebensabends angesichts einer als zu gering erachteten staatlichen Rente.
Umgekehrt glaubt nur jeder zehnte Befragte, dass für ihn die staatliche Rente bzw. Pension für die Versorgung im Alter ausreichen wird.
Dahinter klafft eine große Vorsorgelücke, von der die Millennials noch nicht wissen, wie sie sie schließen können.
Die Sicherung des Alters wird in die Zukunft verschoben
Trotz der getrübten Aussicht auf die Finanzierung des eigenen Lebensabends sieht die Mehrheit der Millennials für sich persönlich derzeit noch keinen Handlungsbedarf bei der Altersvorsorge oder der Risikoabsicherung in Form von Versicherungsprodukten.
Ein wesentlicher Grund für die Zurückhaltung ist darin zu suchen, dass die junge Generation aktuell andere Prioritäten für das eigene Leben verfolgt.
Eine weitere Erklärung dafür, dass die Millennials einen Bogen um Versicherungen machen, ist der schwierige Kapitalmarkt.
So schrecken junge Menschen die geringen Renditeerwartungen durch den aktuellen Niedrigzins.
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Millennials kaufen nicht, was sie nicht auf Anhieb verstehen
Altersvorsorgeprodukte und Berufsunfähigkeits-Versicherungen sind komplizierte und beratungsintensive Produkte.
Das ist jedoch ein Problem, denn Millennials sind zwar bereit, sich beraten zu lassen.
Doch sie verlangen verständliche und knappe Erklärungen, und sie wollen mit Versicherungen über individuelle Kommunikationskanäle in Kontakt treten.
Beide Aspekte sind für sie Voraussetzungen, um Versicherungsprodukte zu kaufen.
Auch sollte die Abwicklung einfach erfolgen.
So können Versicherungen Millennials erreichen
Die Millennials erwarten von Versicherungen mehr Ehrlichkeit und Transparenz in der Beratung und den Produkten.
Nur so kann Vertrauen wachsen.
Auch geht es den Millennials um den Preis für die Vorsorge.
So mahnen viele Befragte entweder ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis oder günstigere Preise für Vorsorgeprodukte an.
Damit verbunden ist der Wunsch nach höheren Renditen.
Die Befragten erwarten zudem:
Anbieter und Berater sollen ihnen die Produkte und Leistungen so erklären, dass sie die Zusammenhänge verstehen.
Ferner wünschen sich Millennials ein moderneres und jüngeres Image der Versicherungswirtschaft.
Die Mehrheit der Millennials spart noch nicht
Trotz der ausgeprägten Furcht vor Altersarmut und der Befürchtung, im Notfall keine finanzielle Absicherung zu haben, weisen die Millennials eine ambivalente Haltung zum Thema Geld auf:
So bilden derzeit nur 45,8 Prozent der Befragten regelmäßig Rücklagen für später, während die Mehrheit von 54,2 Prozent bislang darauf verzichtet.
In der Detailanalyse zeigt sich, dass tendenziell mehr Frauen (48,2 Prozent) als Männer (43,5 Prozent) sparen.
Auch sind mehr Berufstätige als
- Schüler,
- Azubis und
- Studenten in der Lage und gewillt,
Kapital für die Zukunft zurückzulegen.
Ein weiterer Faktor, der dazu beiträgt, warum die Millennials sich um ihre finanzielle Absicherung im Alter Sorgen machen, ist die kontinuierliche Absenkung des gesetzlichen Rentenniveaus in der Vergangenheit und der Prognose, dass dies auch zukünftig nicht verhindert werden kann.
Diese Befürchtungen schlagen sich in der Forderung der Befragten an den Staat nieder, das Rentenniveau langfristig zu sichern, damit sie überhaupt noch Leistungen im Ruhestand beziehen können (37,8 Prozent).
Die Finanzierung des Ruhestands bereitet Sorge
Ein großer Teil der Millennials hat Angst davor, im Alter nicht ausreichend finanziell abgesichert zu sein und in die Altersarmut abzurutschen.
Konkret machen sich 39,2 Prozent Sorgen, später eine zu geringe staatliche Rente zu beziehen.
„Ich kann eh nichts daran ändern“,
ist der Tenor.
Umgekehrt glaubt nur jeder zehnte Befragte, dass für ihn die staatliche Rente bzw. Pension für die Versorgung im Alter ausreichen wird.
Fazit: Vorsorgen kann ich übermorgen immer noch
Ihren Sorgen zum Trotz schieben viele Millennials die Altersvorsorge auf die lange Bank, da sie keinen aktuellen Handlungsbedarf sehen.
Etliche Befragte verfolgen derzeit andere Prioritäten für ihr Leben.
Die Abstinenz bei Versicherungsprodukten erklärt sich auch mit dem schwierigen Marktumfeld.
Die Millennials hinterfragen jedoch die Renditeerwartungen im Niedrigzinsumfeld und die Leistungsfähigkeit der gesetzlichen Rente.
Hier zeigt sich wieder das ambivalente Verhältnis, das die Generation zu Geld und Absicherung hat.
Dabei vernachlässigen Millennials einen wichtigen Faktor:
Den Zinseszinseffekt, der besonders stark über lange Zeiträume wirkt.
Und mit einem ETF-Sparplan kann den aktuell niedrigen Zinsen trotzen: