Rente 2021: 5 Eckpunkte zur Rente gehören in den neuen Koalitionsvertrag

Lesedauer 6 Minuten

Rente 2021: Viele Menschen machen sich Sorgen, ob sie im Alter ihren Lebensstandard halten können. Wer ein Leben lang eingezahlt hat, möchte seinen Ruhestand schließlich entspannt genießen. Doch kann das deutsche Rentensystem den demografischen Wandel überhaupt bewältigen? Werden diejenigen, die heute die Last der Rentenkassen tragen, am Ende noch eine Rente bekommen?

„Wenn es um eine sichere Altersvorsorge in Deutschland geht, muss jetzt gehandelt werden“,

betont David Tappe, Finanzexperte für Altersvorsorge.

David Tappe: Rente 2021

Er unterstützt seine Kunden bei einem planbaren Vermögensaufbau, der ihrem Lebensabend zugutekommt. In seinem Gastbeitrag für ETF-Blog.com benennt er fünf Eckpunkte, die als Basis für ein solides Rentensystem dienen.

Rente 2021: Neue Perspektiven und Entschlossenheit sind nun gefragt

Die Wahlen sind nun gelaufen und die Wähler haben ihre Stimme für die verschiedenen Parteien abgegeben. Die große Frage ist, ob die neue Regierung die essenziellen Themen entschlossen angehen wird. Hinsichtlich der Altersvorsorge gibt es in Deutschland bereits seit vielen Jahren Probleme, die dringend angepackt werden müssen. Ein Umdenken ist zwingend erforderlich, um das Rentensystem zu konsolidieren. An dieser Stelle sollen die entscheidenden Punkte festgehalten werden, die berücksichtigt werden müssen, damit die Rente zukunftssicher bleibt und auf einer stabilen Basis ruht. Dabei soll auch beachtet werden, was sich die Politiker für die Optimierung des gesetzlichen Rentensystems von der privaten Vorsorge abschauen können. Es geht um Praktiken, die dort sehr gut funktionieren.

Das gegenwärtige Rentensystem beruht auf dem Umlageverfahren, was bedeutet, dass die heutigen Arbeitnehmer einzahlen und die heutigen Pensionäre ihre Renten zum Monatsende ausgezahlt bekommen. Was dabei nicht passiert, ist eine Kapitalansparung und damit eine Verzinsung des eingezahlten Geldes. Die Rentenkasse ist somit am Monatsende wieder leer, weil die Beiträge der Arbeitnehmer unmittelbar ausgezahlt werden. Dazu kommt die Problematik des demografischen Wandels: Es gibt immer weniger Arbeitnehmer, die immer mehr Rentner finanzieren müssen. Das Problem besteht nun seit Jahrzehnten und es ist den Politikern auch bekannt. Allerdings hat es, abgesehen von einigen kläglichen Versuchen wie der Riester-Rente, keine grundlegenden Ansätze gegeben, die Aufgabe nachhaltig zu lösen.

Das hat dazu geführt, dass das Rentenniveau in den letzten Jahren immer weiter gesunken ist. Die heutigen Rentner können zwar noch nicht klagen, weil die Diskrepanz zu ihrem vorherigen Nettogehalt nicht allzu groß ist. Aber diejenigen, die zwischen 1970 und 1980 geboren wurden, haben bei ihrem Renteneintritt nur wenig zu erwarten, da in dieser Generation eine noch höhere Zahl an Rentnern einer noch geringeren Zahl an Arbeitnehmern gegenübersteht. Mit den folgenden fünf Eckpunkten kann es einer neuen Regierung allerdings gelingen, das System zu stabilisieren.

1. Aufklärung der Bürger

Bisher gibt es einmal im Jahr eine Renteninformation, die die Bürger per Post erhalten. Diese Information wird von den Menschen kaum verstanden, weshalb sie den Ernst der Lage nicht wirklich begreifen können. Viele sehen in den Zahlen Hochrechnungen, die sich durch die Jahre der Einzahlung noch ändern werden. Häufig wird auch nicht beachtet, dass die angegebenen Zahlen Bruttowerte sind – die Steuer und die Kranken- und Pflegeversicherung werden also noch abgezogen. Mit Blick auf den Bruttobetrag haben manche den Eindruck, dass die Rentenzahlung gar nicht schlecht ausfällt, was natürlich ein großer Irrtum ist. Dazu kommt noch, dass die Inflation in dem Schreiben zwar kurz erwähnt, aber nicht deutlich hervorgehoben wird. Um es schonungslos zu sagen: Die Zahl, die ein mitten im Leben stehender Arbeitnehmer heute auf seinem Rentenschreiben vorfindet, entspricht weniger als der Hälfte seines derzeitigen Nettoeinkommens.

Der Mahnruf an die Politik lautet also, dass mit viel größerem Ernst auf die Problematik hingewiesen werden muss. Menschen, die sich auf das gesetzliche Rentensystem verlassen, haben einen Anspruch auf eine umfassende und verständliche Aufklärung. David Tappe schlägt hierfür eine digitale Möglichkeit in Form einer App vor. Diese App sollte erklärende Videos enthalten und eine Übersicht, die es einem leicht macht, seinen aktuellen Rentenanspruch und eine Prognose der Höhe zum Renteneintritt abzulesen. Letztendlich muss deutlich werden, dass an dieser Stelle eine große Lücke existiert. Durch diese App sollte man erfahren, was man nach Abzug von Steuern und Inflation nach heutiger Gesetzeslage bei Renteneintritt bekommt, damit klar wird, dass die gesetzliche Rente in ihrer jetzigen Form nicht zum Leben ausreicht. Es muss natürlich auch der Hinweis erfolgen, dass man sich über das Gesetzliche hinaus privat absichern muss, um seinen Ruhestand genießen zu können.

2. Rente 2021: Eine verpflichtende Aktienrente

Die meisten Menschen sind mit langfristigem finanziellen Denken überfordert und damit nicht in der Lage, ihre Altersvorsorge sinnvoll zu regeln. Aus diesem Grund sollte man die Bürger unterstützen, indem man eine verpflichtende Aktienrente einführt. Ein System also, das – wie es die FDP vorgeschlagen hat – am Aktienmarkt arbeitet und weltweit Geld anlegt, damit die Bürger für ihre Rente vom Weltwirtschaftswachstum profitieren können.

„Konkret denke ich bei diesem System an eine Verpflichtung für alle Menschen in Deutschland bei einem jährlichen Betrag von vier Prozent, der vom zu versteuernden Einkommen eingezahlt werden muss. Wenn ich alle sage, dann meine ich nicht nur Angestellte, sondern auch Selbstständige und Beamte“,

erklärt der Vorsorgeexperte. Wenn ein Arbeitgeber vorhanden ist, sollte die Teilung der Einzahlung bei zwei Prozent liegen. Aufgrund der breiten Aktienstreuung wird es bei dieser Art der Rente ein Kapitalwachstum geben, das die Auszahlung finanziert.

Selbstredend kann dieses System nicht nach dem Umlageverfahren aufgebaut sein, weil sonst wieder keine Kapitalansparung stattfinden würde und nicht investiert werden könnte. Es sollte vielmehr eine Mindestlaufzeit von 15 Jahren geben, sodass bei einer sofortigen Einführung die frühesten Rentenansprüche in 15 Jahren entstehen. Jüngere Menschen hätten somit eine längere Laufzeit und höhere Ansprüche. In der unter Punkt eins vorgeschlagenen App sollte die Auszahlungshöhe dieser gesetzlichen Aktienrente ablesbar sein. Darüber hinaus braucht man auch hier den klaren Hinweis darauf, dass es notwendig ist, zusätzlich privat etwas für seine Rente zu tun.

3. Eine Aktienrente für Kinder

Der Staat sollte bei Geburt eines Kindes in diese Aktienrente 10.000 Euro einzahlen. Bei einer Verzinsung am Aktienmarkt bedeuten diese 10.000 Euro bis zum Renteneintritt nach etwa 67 Jahren ein ordentliches Vermögen. Dazu kommen noch die Einzahlungen aus der gesetzlichen Aktienrente. Das Kind wäre bei seinem Renteneintritt für seinen Lebensabend gut aufgestellt. Das Potenzial des Weltwirtschaftswachstums könnte das Rentenproblem für diese Generation entschärfen.

4. Der Übergang zum neuen Rentensystem

Es muss eine schrittweise Senkung der Einzahlungen in das alte Rentensystem geben, um den Übergang zur Aktienrente zu gewährleisten. Die Einzahlungen in die bisherige gesetzliche Rente sollten um jährlich ein Prozent sinken, während die Einzahlungen in die Aktienrente um ein Prozent steigen. Damit wäre das heutige Rentensystem in etwa 20 Jahren abgeschafft. Alle Einzahlungen würden von diesem Zeitpunkt an in die Aktienrente gehen, sodass wir uns dann vom Umlagesystem verabschiedet hätten. Wir hätten eine kapitalgedeckte Aktienrente, wie sie andere Länder bereits eingeführt haben. Jeder Bürger würde über ein persönliches Konto verfügen, bei dem er den aktuellen Stand seines Rentenvermögens einsehen kann.

5. Mehr Transparenz im privaten Vorsorgebereich

Wir benötigen zudem dringend mehr Transparenz bei privaten Vorsorgemöglichkeiten. Wenn dem Bürger empfohlen wird, seine Altersvorsorge zu Teilen in die eigene Hand zu nehmen, müssen die privaten Angebote einfacher und verständlicher werden. Eine staatliche Regulierung ist in diesem Bereich eine Notwendigkeit, damit sichergestellt ist, dass den Bürgern nur sinnvolle Varianten angeboten werden.

„In meinem Arbeitsalltag begegnen mir ständig Verträge, die für einen finanziellen Laien nicht verständlich sind. Die Verbraucherschutzmaßnahmen, die in den vergangenen Jahren eingeführt worden sind, haben dazu geführt, dass die Unterlagen zu den Verträgen mittlerweile teilweise mehr als hundert Seiten umfassen. Damit ist einfach jeder überfordert, weil er unmöglich erkennen kann, ob ihm ein attraktives Angebot vorliegt oder eine Mogelpackung. Berater und Finanzunternehmen müssen schärfer kontrolliert werden, damit von den Produkten, die sie verkaufen, keine Gefahren für den Bürger ausgehen“,

führt David Tappe aus.

Eine sinnvolle private Altersvorsorge ist für die Menschen heute nicht mehr zu umgehen. Deshalb ist es notwendig, die Berater in diesem Bereich genauer unter die Lupe zu nehmen. Unseriösen Angeboten muss staatlicherseits ein Riegel vorgeschoben werden und die Qualitätsstandards für die Beratung müssen sich verbessern. Die Bürger sollen sich in dieser wichtigen Angelegenheit auf einen Finanzberater verlassen können. An staatlicher Kontrolle kommt man an dieser Stelle nicht vorbei, denn es darf keine Angst vor falscher Beratung geben.

Fazit zu Rente 2021

Rente 2021

Rente 2021: Diese fünf Eckpunkte sind die Basis für ein solides Rentensystem.

„Wir dürfen nicht wieder bis zur nächsten Bundestagswahl warten, um die Probleme in Angriff zu nehmen. Die neue Koalition könnte sich sofort an die Umsetzung machen, denn der Wechsel zu einem stabilen System ist nicht sonderlich kompliziert. Wir sollten den Politikern die Kraft für eine schnelle Entscheidung wünschen. Uns bleibt nicht die Zeit für ewige Diskussionen, wenn es um eine sichere Altersvorsorge für die Menschen in Deutschland geht“,

schließt der Vorsorgeexperte ab.

Über David Tappe

David Tappe ist Finanzexperte und Gründer sowie Vorstand der TAPPE CONSULTING AG. Er unterstützt Menschen dabei, auf der privaten Ebene ein Vermögen für ihre Altersvorsorge aufzubauen. Für ihre Kunden und neue Interessenten sind sie die unabhängige Anlaufstelle, wenn es um professionelle Beratung zum Thema Geldanlagen geht.

Quelle: TAPPE CONSULTING AG

Wenn du dich nicht auf den Staat verlassen willst, baue dir eine private Altersvorsorge auf. Das geht u. a. sehr gut mit ETF-Sparplänen:

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