Rente mit 40: Leben wir unser bestmögliches Leben?

Lesedauer 7 Minuten

Rente mit 40

»Wie sähe unser Leben aus, wenn wir nicht mehr für Geld arbeiten müssten? Wie würden wir unsere Zeit verbringen, was würden wir anders machen?

Schnell sind wir in Gewohnheiten und Alltagstrott gefangen und vergessen leicht das Wichtigste:

Wie sieht unser erfülltes und glückliches Leben aus?

Geld spielt hierbei oft eine wichtige Rolle:

Gibt es einen Mangel, führt es zu Sorgen, ist es ausreichend vorhanden, ermöglicht es Freiheiten.

Das Konzept des Frugalismus ist für mich die perfekte Kombination aus mehr Bewusstsein, geschicktem Umgang mit Geld und mehr Lebensqualität.«

(Aus dem Buch “Rente mit 40”, Florian Wagner – geldschnurrbart.de)

Und falls du lieber ein Video anschaust statt einen Text zu lesen:

 

Rente mit 40: Was ist Frugalismus? 

Florian Wagner ist seit fünf Jahren Frugalist:

Sein Ziel ist, mit 40 Jahren finanziell unabhängig zu sein.

Dafür legt er möglichst viel seines Einkommens zurück und investiert es langfristig.

Ziel der Frugalisten ist es, immer unabhängiger zu werden und das für sie individuell beste Leben zu gestalten.

Dabei steht die Lebensfreude im Vordergrund:

Frugalisten wollen nicht geizig sein oder sich einschränken, sie versuchen stattdessen erfülltes Leben effizienter zu erreichen.

Was es dabei mit der FIRE-Bewegung und den Bausteinen von Frugalismus auf sich hat, erfahren wir im nachfolgenden gekürzten Textauszug aus dem Buch “Rente mit 40”, das am 13.09.2019 beim Ullstein-Verlag erscheint.

Eine wachsende FIRE-Familie

Neben dem bewussten Umgang mit Geld, Lebensenergie und Konsum investieren Frugalisten demnach ihr Geld am Aktienmarkt oder in Immobilien, um sich passives Einkommen zu generieren.

Einkommen, das ihnen zufließt und dabei fast passiv ist, also nur wenig Aufmerksamkeit und damit einen geringen Teil ihrer aktiven Zeit erfordert.

Unter dem Begriff FIRE (»Financial Independence and Retiring Early«, auf Deutsch »Finanzielle Unabhängigkeit und Frührente«) entstand eine Bewegung von Menschen, die mit einem etwas genügsameren Lebensstil mit 30 oder 40 Jahren – und somit Jahrzehnte vor dem staatlichen Rentenalter – nicht mehr auf ihr Arbeitseinkommen angewiesen sind.

Gleichzeitig führen sie dabei mit weniger Geld ein nach ihren Maßstäben zufriedeneres Leben als die meisten ihrer Mitmenschen. […]

Bei den bisherigen Berichten über Frugalisten kann man den Eindruck bekommen, dass sie Menschen sind, die sehr gut mit Geld haushalten und durch Investitionen Erträge erwirtschaften, sodass sie früh in Rente gehen.

Dabei spielen Sparen und Geld gar nicht die entscheidende Rolle.

Mehr als Geld – ein glückliches Leben

Ein glückliches Leben durch Rente mit 40

Wer denkt, dass es im Frugalismus um Sparen als Selbstzweck geht, liegt völlig falsch.

Frugalismus verfolgt im Kern das Ziel, das bestmögliche Leben zu gestalten – wie auch immer dies für jeden von uns aussehen mag.

Es geht daher um die Frage:

Wie können wir ein glückliches Leben führen?

Da wir weder in der Schule noch während Ausbildungen oder Studium lernen, wie wir es schaffen, ein glückliches Leben zu gestalten, glauben wir dem, was wir täglich sehen:

Werbung in einer materialistischen Welt voller Konsum.

Wenn wir uns diesen tollen Pauschalurlaub leisten, tun wir uns etwas Gutes und werden richtig glücklich sein.

Wenn unser Auto neuer und teurer ist als das meines Nachbarn, fühlen wir uns großartig, denn er wird vor Neid erblassen.

Wenn wir uns im Job anstrengen und genug Überstunden leisten, werden wir befördert und erhalten mehr Geld, sodass wir uns eine größere Wohnung leisten können – und dann wird das Leben besser.

In einer Umfrage unter jungen Menschen der Generation Y wurden die Teilnehmer nach ihren Lebenszielen befragt.

Über 80 Prozent gaben an, reich sein zu wollen, und über 50 Prozent wollten berühmt werden.

Das ist ein nachvollziehbares Ergebnis angesichts der vorherrschenden Meinung unserer Zeit, dass wir bei zunehmendem Wettbewerb und dem Vergleich über sozialen Medien uns immer mehr anstrengen müssen, um mehr zu haben und damit mehr zu sein.

Uns wird suggeriert, dass Reichtum und Berühmtheit erstrebenswert sind, um ein gutes Leben zu führen. […]

Soziale Beziehungen als Hauptfaktor von Glück

Soziale Beziehungen als Glücksfaktor bei Rente mit 40

Eine umfangreiche Harvardstudie ergab jedoch, dass nicht Berühmtheit oder materialler Wohlstand den Haupteinfluss auf unser glückliches Leben haben, sondern ganz andere Faktoren.

In erster Linie soziale Beziehungen, eine erfüllende Tätigkeit, gesunde Ernährung und Aktivität.

Frugalisten nutzen Geld als Mittel zum Zweck:

Indem sie immer unabhängiger von einem Arbeitseinkommen werden, können sie ihr Leben freier nach Ihren Regeln und Wünschen ausrichten.

Rente mit 40: Bausteine des Frugalismus

Bausteine des Frugalismus

Die Idee hinter Frugalismus ist die Schaffung des bestmöglichen Lebens voller Gesundheit, Glück und Zufriedenheit.

Geld spielt dabei eine entscheidende Rolle, da es Sorgen bereitet, wenn es zu knapp ist und Möglichkeiten bietet, wenn es ausreichend vorhanden ist.

Um die eigene Lebensqualität zu steigern, bewusster und letztlich glücklicher zu werden, habe ich die für mich und im Gespräch mit anderen Frugalisten relevanten Bausteine identifiziert, wie Frugalismus praktisch nähergebracht werden kann.

Baustein 1: finanzielle Freiheit

Finanzielle Freiheit

Der erste Baustein ist das Konzept der finanziellen Freiheit.

Es geht um unsere Einstellung zu Geld, welche Prioritäten wir im Leben setzen wollen und wie der geschickte Umgang mit Geld uns hierbei dienlich sein kann.

Wie sollte unser Leben gestaltet sein, damit wir uns ausreichend um unsere sozialen Beziehungen kümmern können, die ein Hauptträger eines glücklichen Lebens sind?

Wie viel Vermögen benötigen wir, damit wir nicht mehr für Geld arbeiten müssen?

Wie können wir auch als Geringverdiener davon profitieren?

Baustein 2: Bewusstsein

Das richtige Bewusstwein

Nachdem die Vision definiert ist, geht es um das Bewusstsein.

Welche Ausgaben bringen uns die meiste Lebensfreude?

Es geht um den wichtigen Unterschied zwischen Kurz- und Langfristbelohnung.

Wer mehr Bewusstsein erlangt über die eigenen Finanzen und das eigene Leben selbst, wird freier von äußeren Einflüssen.

Wir lernen, unsere finanziellen Entscheidungen unabhängig von dem zu treffen, was Verkäufer als gut für ihr Geschäft ansehen.

Anstatt der Manipulation zu erliegen, Dinge zu kaufen, die uns nicht glücklich machen, entscheiden wir wieder selbst ganz bewusst, wofür wir unsere Lebensenergie in Form von Geld einsetzen.

Baustein 3: Komfortzone

Die Komfortzone verlassen

Es geht um die Frage, wie wir unserem Leben durch das Erlernen neuer Fähigkeiten und das Überwinden des inneren Schweinehundes zu mehr Qualität verhelfen – warum oftmals der Einsatz unserer Muskelkraft statt des bequemen maschinellen Ersatzes nicht nur für die Umwelt und den Geldbeutel besser ist, sondern auch für uns selbst.

Anhand der Geschichte von Oliver erfahren wir, warum er mit einem Lächeln auf seinem Fahrrad durch den Starkregen zur Arbeit fährt und warum ihm eine kaputte Spülmaschine Freude bereitet hat.

Baustein 4: Überblick

Sich Überblick verschaffen

Ein bewusster und effizienter Umgang mit den Finanzen funktioniert nur mit einem guten Überblick.

In diesem Baustein erklärt Michael, warum er allein dadurch, dass er seine Ausgaben vor Augen geführt bekam, als Pleitestudent innerhalb eines Jahres 6.000 Euro ansparte.

Es geht um Möglichkeiten, wie wir ohne großen Zeitaufwand dauerhaft den Überblick über unsere Finanzen behalten.

Zudem erkläre ich die 752-Regel, die es uns erleichtert, die Auswirkungen unserer Gewohnheiten zu erkennen.

Baustein 5: Effizienz

Rente mit 40 durch mehr Effizienz

Nach dem Überblick über Ein- und Ausgaben geht es nun um Effizienz.

Wie gut setzen wir unser Geld ein?

Kennen wir die wahren Kosten unserer täglichen Entscheidungen?

Können wir das Ergebnis mit einem geringeren Einsatz von Geld und Lebensenergie erreichen?

Ein Blick auf die größten Kostentreiber und Finanzfehler des unreflektierten Konsumenten hilft uns, unser Geld effizienter einzusetzen.

Neben konkreten Spartricks, die Geldverbrauch senken und Lebensqualität erhöhen, haben wir nun die Möglichkeit, den Grundstein für einen bewussteren Umgang mit unseren Finanzen zu legen.

Wir erfähren von Robert, wie auch zwei Kinder ihn nicht davon abgehalten haben, vor 40 die finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen.

Baustein 6: Investieren

Rente mit 40 durch richtiges Investieren

Nachdem wir in unserem bewussten, aktiven und selbstbestimmten Leben mit geringem Geldeinsatz viel Lebensfreude erhalten, lernen wir im letzten Baustein, was wir mit all dem überschüssigen Geld machen können, um unser Leben weiter zu bereichern.

Die Grundlagen des Investierens sind auch ohne Vorwissen leicht verständlich und einfach umzusetzen.

Es geht darum, warum unser Geld auf dem Sparbuch statt Sicherheit jährliche Verluste bringt und wie wir es profitabler einsetzen können.

Wir lernen Möglichkeiten kennen, wie wir typische Anfängerfehler vermeiden und mit wenigen Minuten im Monat unser Geld sinnvoll verwalten.

Die war ein Textauszug aus dem Buch “Rente mit 40”, indem 14 praktische Geschichten von Frugalisten erzählt werden, die mit 40 oder früher bereits finanziell unabhängig wurden.

Über den Autor von „Rente mit 40“: Florian Wagner

 Florian Wagner ist Autor von Rente mit 40

Florian Wagner, 1987 in Süddeutschland geboren, ist Wirtschaftsingenieur und Privatanleger.

Während er mehrere Jahre als Projektleiter in der Automobil industrie arbeitete, entdeckte er das Konzept des Frugalismus und die Möglichkeit, schon sehr früh in Rente zu gehen:

Er hinterfragte unnötige Ausgaben, investierte seine Überschüsse und hatte nach vier Jahren bereits einen Puffer, der sein Auskommen für sieben Jahre sichern würde – ohne Einschränkungen, sondern mit gestiegener Lebensqualität.

Er kündigte seinen sicheren und gut bezahlten Job und machte sich als Finanzcoach und Autor selbstständig.

Seit 2017 informiert Florian Wagner auf seinem Finanzblog www.geldschnurrbart.de über finanzielle Unabhängigkeit und ein selbstbestimmteres Leben.

2019 veröffentlichte er beim Ullstein-Verlag das Buch “Rente mit 40” über Finanzielle Freiheit und Glück durch Frugalismus.

5 Gedanken zu „Rente mit 40: Leben wir unser bestmögliches Leben?“

  1. Tolles Buch zum Thema Frugalismus. Vor allem nimmt es einem die Vorurteile von „sparen heißt Verzicht“ und „Aktien sind was schlechtes“. Ich habe bereits das erste Buch von Florian gelesen („Deine Finanzen in sieben Tagen“, gibt’s nur als ebook), in dem er seine Finanz-Excel und einige grundlegende Tipps verfasst hatte.
    „Rente mit 40“ hebt das Ganze auf ein neues Level. Es ist toll zu lesen, da es von vorn bis hinten einem sinnvollen Faden folgt. Man vergisst beim Lesen das drumherum und fühlt sich wie in einer Geschichte, gleichzeitig erkennt man aber viele Situationen aus dem eigenen Alltag wider.

    Ich kann das Buch jedem empfehlen, der einen nicht zu hochtrabenden aber trotzdem verständlichen Ratgeber für die Möglichkeiten, mit Geld umzugehen, sucht. Es ist weder Werbung für den Aktienmarkt noch für andere Finanzprodukte.

    Definitiv gelungen und uneingeschränkt weiterzuempfehlen.

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  2. Ich finde das Konzept ziemlich cool. In Rente gehen, bevor Hörgerät und Krückstock zuschlagen…

    Ich für meinen Teil bin allerdings wohl schon zu spät dran mit 31. Spare zwar auch viel, aber ich denke vor 55 wird das bei mir nichts mehr mit dem Arbeitsende… 😉

    Antworten

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