Vermoegensaufbau aktuell ist ein Thema, über das sich Sparer und Anleger aus vielen Gründen Gedanken machen oder machen sollten. Die finanzielle Absicherung für das Alter oder der Wunsch nach einer größeren Anschaffung sind nur einige davon. In Zeiten der Niedrigzins-Politik stellt sich zudem die Frage, wie ein langfristiger Vermoegensaufbau bei attraktiver Rendite möglich ist.
Voraussetzungen für den Vermoegensaufbau aktuell
Eine der wichtigsten Voraussetzungen sind finanzielle Kapazitäten, die Anleger für den Vermögensaufbau zur Verfügung haben.
Vermögensaufbau bedarf langfristiger Investitionen.
Es empfiehlt sich, etwaige Schulden zunächst abzubauen, bevor es an das Sparen oder Investieren geht.
Einige Sparer haben die Vorstellung, während der Schuldenphase gleichzeitig Geld anzulegen.
Dies ist aufgrund des Missverhältnisses zwischen den Sollzinsen des Kredits und der zu erwartender Rendite der Kapitalanlage nicht zu empfehlen.
Tendenziell sind die Tilgungszinsen für einen Kredit höher als die zu erwartende Rendite.
Aus diesem Grund ist die Tilgung des Kredits die vorteilhaftere Geldanlage. Deshalb sollten Anleger diese Reihenfolge einhalten:
Zunächst Verbindlichkeiten tilgen und erst anschließend investieren.
Nach einer Faustregel sollten Sparer etwa 50 bis 70 Prozent des (nach Abzug der laufenden monatlichen Kosten übrigen) Geldes einsetzen, um bestehende Schulden abzubauen.
Was davon übrigbleibt, lässt sich beispielsweise auf ein Tagesgeldkonto einzahlen.
Dies dient einer weiteren Voraussetzung des Vermögensaufbaus:
der Risikoabsicherung.
Hier geht es darum, langsam eine Absicherung für finanzielle Engpässe aufzubauen.
Dies geschieht in Form von Liquiditätsreserven.
Kapitalanlagen bedeuten meist eine längerfristige Bindung des eingesetzten Kapitals.
Viele Anlageformen lassen sich nicht einfach ohne Verluste oder Gebühren auflösen.
Für mögliche Notfälle sollten daher stets genügend liquide Mittel zur Verfügung stehen.
Es empfehlen sich zwei bis vier monatliche Netto-Einkommen als Absicherung.
Desweiteren ist eine Absicherung für unvorhersehbare Zwischenfälle wie Unfälle, Arbeitsunfähigkeit oder Arbeitslosigkeit von Bedeutung.
Entsprechende Policen und Verträge sollten Anleger zuvor geregelt haben.
Die Auswahl der Anlageprodukte
Geht es um die Wahl der richtigen Anlageform, so haben Sparer und Anleger grundsätzlich eine große Auswahl.
Allerdings sind nicht alle Finanzprodukte und Anlageformen vorteilhaft.
Klassische Festgeldkonten oder Sparbücher galten bis vor einigen Jahren als sichere Möglichkeit, risikolos und langfristig zum Vermögensaufbau beizutragen.
Aufgrund der Niedrigzins-Politik der Zentralbanken sind diese Produkte jedoch mit keiner nennenswerten Rendite mehr verbunden.
Die Verzinsung ist nicht inflationsausgleichend, sodass diese Anlageform einen Geldverlust bedeutet.
Fonds- und Aktien-Sparpläne
Eine Alternative bieten Sparpläne auf Basis von Fonds, Renten oder Aktien.
Für langfristige Investoren sind solche Sparpläne interessant, in der sie pro Monat eine bestimmte Summe einzahlen.
Bereits die Regelmäßigkeit der Einzahlung sorgt für ein kontinuierliches Wachstum.
Hohe Renditeaussichten bieten Aktiensparpläne.
Bei einer langfristigen Strategie profitieren Anleger von regelmäßigen Gewinnbeteiligungen (Dividenden).
Zudem haben sie Aussicht auf Kurssteigerungen.
Tendenziell zeigen Aktien auf Finanzmärkten über einen Zeitraum von vielen Jahren fast grundsätzlich eine steigende Tendenz.
Demgegenüber steht allerdings ein ebenso hohes Verlustrisiko.
Anleger müssen damit rechnen, dass unvorhergesehene Entwicklungen auf den Märkten, in der Politik oder in der Wirtschaft zu Kurseinbrüchen führen können.
Auch wenn diese wieder ausgeglichen werden, sollten sich Investoren bewusst sein, dass ihr investiertes Geld nicht immer verfügbar sein wird.
Eine Alternative bieten ETFs (Exchange Trade Fonds) beziehungsweise passiv gemanagte Index-Fonds.
Ein Vorteil dieser Produkte ist, dass Ausgabeaufschläge entfallen und die regelmäßig anfallenden jährlichen Verwaltungsgebühren zudem gering sind.
Weitere beliebte Anlageformen
Neben Sparplänen haben Anleger die Möglichkeit, den Vermögensaufbau anders zu strukturieren.
Statt monatlicher Beiträge in festgelegte Sparpläne können Anleger auch regelmäßig verschiedene Anlagetypen wählen.
Auf diese Weise können sie auf Produkte ausweichen, die lukrativer als die bisherigen erscheinen.
Ebenso besteht die Möglichkeit, das Anlageverhalten auf eine sich verändernde Lebenssituation abzustimmen.
Wie aus dem Vermögensbarometer 2018 hervorgeht, halten Investoren insbesondere
- Immobilien
- Investment-Fonds und
- Aktien
für geeignete Anlageformen.
Das Vermögensbarometer wird vom DSGV (Deutscher Sparkassen- und Giroverband) jährlich durchgeführt.
Aus der 2018er Ausgabe geht ebenso hervor, dass festverzinsliche Anlageformen sich bei Anlegern gegenwärtig keiner großen Beliebtheit erfreuen.
So halten nur wenige befragte Anleger Staatsanleihen, Festgeld oder Tagesgeld für geeignete Investments.
Auch Sparbuch und Sparbrief gelten derzeit als wenig attraktiv.
Dies hängt mit der dauerhaft geringen Verzinsung zusammen.
Zwar finden sich auch lukrativer verzinste Staatsanleihen.
Doch bergen diese meist ein hohes (Ausfall-)risiko und haben entsprechend schlechte Ratings.
Auch Lebensversicherungen gelten als eher ungeeignete Anlageform.
Auch hier hängt dies mit dem historischen Tiefstand des Garantiezinses zusammen.
Vermoegensaufbau aktuell: Definition des Anlagehorizonts
Bei der Auswahl der Investitions-Möglichkeiten ist der angestrebte zeitliche Horizont der Geldanlage ein wichtiges Entscheidungs-Kriterium.
Dies ist von persönlichen Präferenzen und der Lebensplanung abhängig.
Für viele Investoren steht ein Anlagehorizont von über zehn Jahren nicht zur Debatte.
Einige Investoren unterschätzen die Bedeutung der Anlagedauer.
Wie aus Statistiken hervorgeht, sind über einen sehr langen Zeitraum unter hoher Wahrscheinlichkeit stabile Renditen zu erwarten, während das Verlustrisiko gering ausfällt.
Wer einen langen Horizont wählt, für den ist es unproblematisch, kurzfristige Kursschwankungen oder Verluste auszusitzen.
Gerade wenn es um langfristige Ziele wie etwa die Altersvorsorge geht, sind deshalb solch lange Anlagehorizonte von Vorteil.
Dennoch sollten gerade junge Investoren bedenken, dass sich seine Arbeitsverhältnisse oder seine Lebensumstände verändern können.
Dinge wie Familiengründung, Immobilienkauf und ähnliches können die Finanzplanung vor neue Herausforderungen stellen.
Aus diesem Grund sollten die Verträge eine gewisse Variabilität zulassen.
Gestaltung und Anpassung des Depots
Haben sich Anleger für ein oder mehrere Anlageprodukte entschieden, stellt sich die Frage nach der Gestaltung des Depots und der anschließenden Anpassung.
Es ist selten sinnvoll, das Depot nach einmaliger Zusammenstellung ganz sich selbst zu überlassen.
Ebenso ist es jedoch nicht zu empfehlen, die Produkte ständig umzuschichten.
Im Verlauf des Anlagezeitraums können sich einige Dinge ändern, beispielsweise die Marktsituation oder die Lebenssituation des Anlegers.
Auf solche Veränderungen sollten Investoren reagieren, indem sie die Strategie angleichen.
Es kann sinnvoll sein, bei Kurssteigerungen Gewinne mitzunehmen.
In anderen Fällen kann ein Nachkauf der Aktien oder Rohstoffe vorteilhaft sein.
Grundsätzlich sollten Anleger ihr Depot regelmäßig etwa einmal pro Jahr auf Optimierungsmöglichkeiten überprüfen und gegebenenfakks ein sogenanntes Rebalancing durchführen.
Also die Wiederherstellung der ursprünglich gewählten Aufteilung der unterschiedlichen Anlageklassen zueinander.
Fazit: Wie der Vermoegensaufbau aktuell gelingen kann
Auch in der Niedrigzins-Phase finden Anleger attraktive und renditestarke Produkte für den Vermögensaufbau.
Mit einer durchdachten Strategie und einem sinnvollen Portfolio gelingt das Vorhaben.
Was das Risiko betrifft, so sollte dieses umso geringer gewählt werden, je näher das Vermögensziel rückt.
Zum Ende des Vermögensaufbaus gilt es, das Vermögen zu sichern und zu erhalten.
Dies gilt insbesondere, wenn der Vermögensaufbau der Altersvorsorge dient.
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