Warum Bankberater nicht gerne ETFs verkaufen

Lesedauer 3 Minuten

 

Bankberater verkaufen nicht gerne Exchange Traded Funds (ETFs). Warum? Weil sie an ETFs nicht viel verdienen. Doch von diesen profitieren die Kunden umso mehr.

Warum Bankberater ungern ETFs verkaufen

Kundenpaar beim Bankberater

Wenn Sie Ihren Bankberater in der Bank- oder Sparkassenfiliale oder einen der vielen freien Finanzberater fragen, empfehlen Ihnen diese beim Thema Geldanlage liebend gerne klassische Fonds.

Schließlich fallen für konventionelle Aktien- und Rentenfonds Ausgabeaufschläge an.

Bei Aktienfonds sind das im Schnitt 5 Prozent und bei Rentenfonds 3 Prozent.

Wenn Sie Ihren Bankberater dagegen auf ETFs ansprechen, machen sie meist ein langes Gesicht.

Da Banken und Sparkassen daran kaum etwas verdienen, finden sie eher Argumente gegen als für ETFs.

Dabei ist das Hauptargument, dass ETFs nicht besser als der Markt abschneiden können.

Doch Bankberater unterliegen typischerweise einem Interessenkonflikt:

„Leider kann man Finanzberatern und Bankern nicht trauen, da sie einem Interessenkonflikt unterliegen.“

John Kay, Finanzprofessor und Finanzbuchautor

Was daran dran ist, dass ETFs den Markt nicht schlagen können

Das Argument trifft voll und ganz zu:

ETFs können ihren Markt, also den Börsenindex, den sie nachbilden, nicht schlagen.

Das ist aber auch nicht ihr Ziel.

Sie wollen von vornherein nur genauso gut abschneiden wie der Markt und dies schaffen sie aufgrund ihrer Konstruktion auch.

Klassische Fonds, also aktiv gemanagte Fonds mit einem Fondsmanagment haben stets das Ziel, den Markt zu übertreffen.

Zwar gelingt es einzelnen Fonds immer wieder einmal, dieses Ziel zu erreichen, doch in der Regel nicht mehrere Jahre hintereinander.

Dafür passiert es immer wieder, dass klassische Fonds mit ihrer Strategie das Ziel verfehlen und schlechter abschneiden als ihr Vergleichsindex.

ETFs verfolgen dagegen eine andere Strategie.

Sie bilden nur einen bestimmten Börsenindex nach und verfügen über gar keinen Fondsmanager.

Deshalb sagt man auch, dass eine passive Anlagestrategie verfolgen.

Die erforderlichen Käufe und Verkäufe von Wertpapieren in einem ETF werden dabei vom Computer ausgeführt.

ETFs verursachen weniger Kosten als klassische Fonds

Zunächst einmal kosten ETFs keinen Ausgabeaufschlag, da sie an der Börse ge- und verkauft werden.

Das ist die erste Ersparnis für Anleger, die in ETFs investieren.

Und zweitens verursachen sie deutlich geringere Verwaltungskosten, da sie keinen teuren Fondsmanager haben, der viel Geld kostet.

Während für klassische Fonds im Schnitt 1,5 bis 2 Prozent pro Jahr an Verwaltungskosten anfallen, kosten ETFs durchschnittlich 0,37 Prozent p. a.

Das ist eine laufende Kostendifferenz von über einem Prozent, die sich langfristig über den Zinseszinseffekt stark auswirkt.

Diese Gesamtkostendifferenz wirkt sich umso stärker auf die Rendite von ETFs aus, je länger man diese im Depot hat.

Bereits bei einem Anlagebetrag von 20.000 Euro macht die Differenz bei den Kosten über die Jahre Tausende von Euro aus.

Bei einem Anlagehorizont von 25 Jahren kann das immerhin einen fünfstelligen Betrag ausmachen.

Lassen Sie sich nicht von ETFs abbringen

Bankberater

Wenn Ihr Bank- oder Finanzberater versucht, Ihnen von ETFs abzuraten, bestehen sie darauf oder wechseln Sie zu einer Direktbank im Internet.

Dort erhalten Sie oft sehr günstige Konditionen für den Kauf von ETFs.

Viele Online-Broker haben Sparpläne im Angebot, die von den ETF-Emittenten subventioniert werden, so dass sie zum Teil sogar noch die Ordergebühren sparen.

ETFs sinder der Anlagetrend unserer Zeit und die Zukunft der Geldanlage für Privatanleger.

Und denken Sie dran:

Je eher Sie beginnen, desto weniger müssen Sie pro Monat zurücklegen.

 

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2 Gedanken zu „Warum Bankberater nicht gerne ETFs verkaufen“

  1. Sehr umfangreicher Artikel, daraus kann man deutlich sehen das den Bankberatern nur wichtig ist wie die Bank bzw. Sie selbst profitieren, daher finde ich wichtig, dass man hartnäckig bleibt und darauf besteht zu den ETFs beraten zu werden und wenn Sie auf stur machen es gibt Alternativen, wo man sich beraten lassen kann. Ich finde ETFs sind sehr transparent und pflegeleicht. Worüber ich seit Längerem nachdenke, ist der Wein, lohnt sich hier zu investieren? Zu Mal auch während der Krise nur wenig nachgelassen hat.

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    • Hallo Johannes,
      in Wein würde ich nur investieren, wenn ich davon viel verstehen würde. Auch dann ist ein Investment meiner Meinung nach sehr spekulativ. Das gilt auch für Kunst und Oldtimer zum Beispiel. Eher etwas für Liebhaber. Aber das sind nicht unbedingt die Themen für ETF-Blog.com.

      Antworten

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