In den Bereichen Zahlungsdienstleister und Payments ist aktuell einiges in Bewegung. Viele Rollen werden neu verteilt und klassische traditionelle Zahlungsanbieter müssen aufpassen, dass sie nicht ins Hintertreffen geraten.
Das bargeldlose Bezahlen wird immer beliebter und immer öfter benutzt. Mit einem Smartphone war es noch nie einfacher, an den Kassen zu bezahlen oder auch im Internet einzukaufen. Benötigt wird dafür lediglich eine klassische Kreditkarte oder ein Benutzerkonto bei digitalen Zahlungsanbietern wie beispielsweise PayPal oder Neteller.
Auch die Bezahlmethoden in Casinos haben sich verändert. Wurden früher nur Kreditkarten und Banküberweisung akzeptiert, so können die Spieler heutzutage unter einer Vielzahl von Zahlungsoptionen wählen.
Die Zeiten ändern sich. Früher war das Bezahlen im Wesentlichen eine Teilaufgabe von Bankinstituten. Mittlerweile werden Zahlungsanbieter an den internationalen Börsenplätzen höher bewertet als Bankinstitute mit einer über hundertjährigen Geschichte. Verbraucher können nicht nur ihre Lieblings-Zahlungsoption nutzen, sondern sogar in Aktien von Zahlungsanbietern investieren oder diese über ETFs abdecken. Allein diese Entwicklung zeigt, wie stark die Bereiche Payments und Zahlungsverkehr im Moment in Bewegung sind.
Einkaufen, bezahlen und in Aktien investieren
Die Corona-Covid 19-Krise hat zwar die Online Zahlungsanbieter beflügelt, aber auch bereits vor der Pandemie wurden Zahlungen verstärkt online abgewickelt. Die Home Office Zeiten und „Zuhause bleiben“-Kampagnen kurbelten allerdings die Geschäfte noch einmal kräftig an. Es wurde noch häufiger im Internet bezahlt, um Kontakte zu vermeiden oder weil man Geschäfte nicht betreten durfte.
Der starke Aufwärtstrend der Online-Zahlungsmittel wird allerdings auch zukünftig nicht abbrechen. Viele Menschen nutzen das bequeme Zahlen und besonders jüngere Menschen wickeln Zahlungen oftmals über ihr Smartphone ab und zahlen auch kontaktlos im Supermarkt.
Zahlungsanbieter: Die gängigsten Online Zahlungsoptionen
Das Angebot an bequemen Online-Zahlungsoptionen ist riesengroß. Die aktuellen Zahlungsdienstleister sind ohne Zweifel auf vielversprechendem Erfolgskurs – auch was die Aktien betrifft, weshalb die Anlage in eine solche recht vielversprechend sein könnte.
Trustly
Wer mit dem schwedischen Trustly bezahlen möchte, braucht kein Extra-Konto, sondern er wird durch Trustly einfach und simpel zwischen Händler und Bank verknüpft. Alle erforderlichen Informationen für eine Geldüberweisung werden im Hintergrund eingeholt.
Besonders beliebt ist Trustly in Online Casinos, weshalb es immer mehr sogenannte Pay N Play Casinos gibt, da eine Anmeldung durch Trustly nicht erforderlich ist und Geldtransfers über Ein- und Auszahlungen sofort stattfinden können. Die Zahlungsoption Trustly wird von mehr als 3.300 Banken unterstützt.
Die Trustly Group AB (Aktiengesellschaft) wurde 2008 in Stockholm gegründet. Das Unternehmen wurde mit der Aufnahme in die Ausgabe des 1.000 Companies To Inspire-Berichts der Londoner Börse geehrt. Damit werden Unternehmen ausgezeichnet, die ein sehr positives Umsatzwachstum erzielt haben.
Square
Das in den USA (San Francisco) ansässige Unternehmen bietet mit der Cash App ein Bezahlsystem für iOS und Android Smartphones. Die native App hat weltweit mehr als 83 Millionen Downloads. Um kleinere Beträge unter Freunden per App zu verschicken, müssen keine Kontendaten eingegeben werden, es reicht die eMail-Adresse oder die Telefonnummer des Empfängers. Außerdem erhalten die Cash App-Nutzer einen individuellen „Cashtag”, der bei Smartphone Überweisungen alternativ zur eMail-Adresse funktioniert.
Die Aktie des Zahlungsabwicklers Square gehört zu den erfolgreichsten Fintech-Aktien. Nach einem halben Jahr Konsolidierung ergab sich auf 5-Jahressicht immerhin ein Kurszuwachs von über 450 Prozent für Anleger.
Skrill und Neteller
Die Nutzung für Zahlungen mit den eWallets Skrill und Neteller setzt ein Konto bei dem Zahlungsdienstleister voraus. Es handelt sich hierbei um Prepaid Zahlungsversionen, denn ähnlich wie bei Telefonkarten werden Guthaben auf das jeweilige Konto gebucht. Dieses Guthaben kann dann per Kreditkarte oder Banküberweisung abgebucht bzw. damit bezahlt werden.
Amazon Pay
Mit dieser Zahlungsmöglichkeit wird die Zahlungsabwicklung erleichtert, denn da fast jeder ein Amazon Kundenkonto hat, kann man sich mit dem Amazon Account anmelden, wo alle wichtigen Zahlungsinformationen verwaltet werden. Sie können direkt von Amazon abgerufen werden.
Amazon.com, Inc. ist ein börsennotierter US-amerikanischer Onlineversandhändler mit einem Umsatz in Deutschland (2020) von 29,5 Milliarden Euro. Aktuell zeigt sich die Aktie ohne große Bewegung, hat aber im XETRA-Handel einen Wert von 2.805,00 EUR. Für 2022 gehen Analysten von einem Kursgewinn pro Aktie von 67,28 USD aus.
Klarna
Das schwedische Unternehmen Klarna kümmert sich in verschiedenen Varianten um die Bezahlung des Kunden – per monatlicher Ratenzahlung, per Abbuchung oder per Rechnungskauf. Klarna bietet den sogenannten Checkout an, bei dem eine Bestellung mit nur wenigen Klicks abgeschlossen werden kann. Hat man einmal mit Klarna bezahlt, sind Angaben wie Rechnungsadresse oder Geburtsdatum bereits vorhanden und dann reicht es aus, wenn man seine eMail-Adresse und die Postleitzahl eingibt.
Das Unternehmen hat mehrere Teilhaber – u.a. auch die Alibaba Group – und arbeitet mit mehreren Zahlungsdienstleistern zusammen. Das Transaktionsvolumen sowie die Anzahl der Kunden haben sich im zweiten Quartal 2021 stark erhöht. Das Fintech will noch in diesem Jahr an die Börse.
PayPal
Der Kunde meldet sich auf der Webseite für ein-Wallet an, das dann wie ein normales Online Bankkonto funktioniert. Zahlungen gehen super schnell vonstatten, weil man dazu lediglich auf der PayPal-Webseite seine eMail-Adresse und das Passwort eingeben muss. Entsprechend modernster Standards gibt es dafür eine 2-Faktor-Authentifizierung. Das PayPal-Konto selbst ist an das persönliche Bankkonto gekoppelt, sodass persönliche Daten nie zur Bezahlung eingegeben werden müssen.
PayPal konnte Ende 2020 weltweit 377 Millionen genutzte Kundenkonten vorweisen. Seit der Abspaltung von eBay 2015 werden die Aktien an der NASDAQ gehandelt. Der Konzern ist Bestandteil des S&P 500 und gehört damit zu den meistbeachteten Aktienindizes der Welt.
SEPA-Lastschrift
Bei diesem Verfahren wird die Transfersumme direkt per SEPA-Lastschrift vom Girokonto des Kunden eingezogen. Sollte das Kundenkonto nicht gedeckt sein und eine Rücklastschrift erfolgen, werden Gebühren der Bank erhoben, die dem Kunden belastet werden. Der Kunde kann aber auch nach einer Abbuchung den Betrag über die Bank wieder zurückziehen.
Zahlungsanbieter: Liegt die Zukunft in Kryptowährungen?
Der neueste Trend bei allen Zahlungsdienstleistern, Geschäften und Online Shops sind die Kryptowährungen. Die Online Bezahlsysteme werden ihre Möglichkeiten zukünftig ausweiten müssen, um den Kunden auch die Möglichkeit der mittlerweile immer beliebteren Zahlung per Kryptowährung zu gewährleisten.
Investoren und Fans von Bitcoin & Co sind sich einig, dass die digitalen Zahlungsmittel die Zukunft beim Online Bezahlen sind und die Zahlungsanbieter ihre Portfolios um die digitalen Münzen erweitern werden. Unternehmen wie Trustly, Klarna, Square und PayPal haben sich ihren Platz unter den Kryptowährungs-Anbietern gesichert und sie werden sicherlich nicht wieder vom Markt der zukünftigen Online Zahlungssysteme verschwinden.
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