Den Markt schlagen zu wollen, verursacht Zusatzkosten

Lesedauer 2 Minuten

Der Versuch, den Markt schlagen zu wollen, ist genauso wenig kostenlos wie die Teilnahme an einer Lotterie. Je mehr Sie Ihre Gewinnchancen erhöhen wollen, desto mehr Lose müssen Sie kaufen und desto höher ist Ihr möglicher Verlust.

„Auch wenn es schwer zu akzeptieren ist: Die Märkte sind so weit effizient, dass Spekulation dem normal informierten Privatanleger mehr schadet als nützt.“

Prof. Martin Weber, Finanzprofessor an der Universität Mannheim

Liebe Leserinnen und Leser, mit diesem Zitat führe ich heute anlässlich des 100. Artikels auf ETF-Blog in eine wichtige Erkenntnis ein:

Den Markt schlagen zu wollen, verursacht zusätzliche Kosten!

Jubiläum: Auf ETF-Blog erscheint heute der 100. Blogartikel

Bisher hat es mir sehr viel Spaß gemacht, diesen Blog zu betreiben und die kontinuierlich steigenden Besucherzahlen zeigen mir, dass das, was ich so schreibe, auf Ihr Interesse stößt.

Seit Mai ist die Zeit schnell vergangen und das Jahr klingt langsam aus.

Auch ich werde über Weihnachten eine Ruhepause einlegen, einige spannende Bücher lesen und manch leckeres Essen kochen.

Der letzte Artikel vor Weihnachten wird am Freitag, dem 18. Dezember 2015 auf ETF-Blog erscheinen und nach der Pause geht es am Montag, den 4. Januar 2016, weiter.

Okay, genug gefeiert!

Weiter gehts.

Rendite und Risiko korrelieren positiv

Dies ist das eherne Gesetz des Kapitalmarktes.

Daraus folgt, dass keine einzige Gewinnchance an der Börse gratis und risikolos zu haben ist.

Jeder Versuch, den Markt zu schlagen – also jede aktive Anlagestrategie – bringt

  • höhere Risiken und
  • höhere Kosten

mit sich als ein langfristig ausgerichtetes Buy-and-Hold-Portfolio auf der Basis von ETFs, das den Markt breit abbildet.

Den Markt schlagen zu wollen, kostet . . .

Der Versuch, den Markt schlagen zu wollen, verursacht erstens höhere Risiken.

Warum ist das so?

Diese höheren Risiken entstehen deshalb, weil jede aktive Strategie auf Konzentration statt auf Diversifikation setzen muss.

Denn den Markt kann nur derjenige schlagen, der nicht auf den ganzen Markt setzt:

Sondern nur auf einzelne Werte bzw. Teilsegmente des Marktes.

Und damit bewusst auf Diversifikation verzichtet.

Zweitens verursachen alle aktiven Strategien Tradingkosten.

Unter bestimmten Bedingungen wird billig eingekauft, um dann teurer wieder zu verkaufen.

Wobei dieses Prozedere gegebenenfalls mehrfach wiederholt wird.

Traden kostet jedoch Geld, wobei Experten schätzen, dass diese Kosten im Durchschnitt bei etwa drei Prozent des Portfoliowertes pro Jahr liegen.

Und diese Kosten haben im Vergleich zu einer Buy-and-Hold-Strategie, bei der in den ganzen Markt investiert wird, auf Dauer dramatische Auswirkungen auf den Endwert des Vermögens nach 20, 30 oder 40 Jahren:

100.000 Euro wachsen beispielsweise bei durchschnittlich 6 Prozent p.a. nach 30 Jahren auf 574.349,12 Euro an. Bei einer Durchschnittsrendite von lediglich 3 Prozent kommen dagegen nur 242.726,25 Euro zusammen.

Zudem ist der Versuch, den Markt schlagen zu wollen nicht ohne zusätzliches Verlustrisiko.

Das bedeutet, dass häufig ebenfalls Kosten entstehen, wenn die aktive Anlagestrategie nicht aufgeht.

Was auch häufiger vorkommt.

Fazit

Wer versucht, den Markt als Privatanleger zu schlagen, muss also damit rechnen, dass ihm zusätzliche Kosten entstehen.

Zum einen steigt das Risiko durch eine Konzentration auf ausgewählte Wertpapiere bzw. Teilsegmente des Marktes, wie zum Beispiel eine bestimmte Branche oder Region.

Zum anderen entstehen zusätzliche Tradingkosten, die Rendite kosten.

Und oft gehen aktive Anlagestrategien gar nicht auf.

Insgesamt müssen Anleger, die versuchen, den Markt zu schlagen, mit höheren Kosten rechnen als Buy-and-Hold-Anleger.

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