ETF-Broker: Was einen guten Broker auszeichnet

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Wer Indexfonds kaufen möchte, braucht am besten einen ETF-Broker. Doch welche Broker gibt es und welche sind empfehlenswert? Worauf du bei der Auswahl achten solltest.

Was ETFs für Kunden attraktiv macht

Der Siegeszug börsengehandelter Indexfonds (ETFs) dauert unvermindert an.

Weltweit sind mittlerweile über 5 Billionen USD in ETFs investiert mit steigender Tendenz.

Indexfonds (ETFs) sind bei Privatanlegern vor allem aus zwei Gründen beliebt:

Die Wertpapiere können wie eine Aktie fortlaufend an der Börse gehandelt werden und sind sowohl bei der Anschaffung als auch im Bestand deutlich günstiger als aktiv verwaltete Investmentfonds.

Während ein aktiver Fonds durchschnittlich 1,5 bis 2 Prozent pro Jahr an Verwaltungskosten verursacht, kommt ein ETF gerade mal auf durchschnittlich 0,37 Prozent p. a. mit fallender Tendenz.

Denn der Wettbewerb der ETF-Anbieter um Marktanteile ist knallhart.

Doch was kennzeichnet einen guten ETF-Broker?

Sind ETFs für einen Broker attraktiv?

Aus der Sicht eines Brokers sind ETFs dagegen weniger attraktiv als klassische Investmentfonds.

Schließlich zahlen nur letztere Bestandsprovisionen und Prämien für die Vermittlung von Anlagevolumen (Ausgabeaufschlag).

Privatanleger sollten deshalb im Broker-Vergleich darauf achten, wie sich ein Anbieter zu ETFs positioniert.

Da sich Indexfonds in den vergangenen Jahren immer mehr durchgesetzt haben und ETFs über Xetra handelbar sind, sind diese Fonds mittlerweile bei jedem Broker erhältlich.

Doch längst nicht alle bieten günstige Konditionen und wünschenswerte Rahmenbedingungen wie zum Beispiel Such- und Filterfunktionen für ETFs an.

Genau hinsehen lohnt sich besonders, wenn ein Broker im Geschäft mit klassischen Investmentfonds besonders stark aufgestellt ist und hier zum Beispiel eine besonders große Produktpalette anbietet.

Deutliche Hinweise finden sich in Bezug auf Sparplanangebote:

Fehlen ETF-Sparpläne, stehen diese Fonds bei dem Broker nicht wirklich hoch im Kurs.

Was Privatanleger an einem Broker schätzen

ETF-Broker bieten kostenlose Depots

Anleger schätzen an einem Broker vor allem kostenlose Dienstleistungen, wie zum Beispiel ein gebührenfreies Wertpapierdepot.

Dieses benötigt man, um Wertpapiere zu kaufen, denn diese werden im Depot aufbewahrt und verwaltet.

Weiterhin schätzen Anleger niedrige Transaktionskosten, sowohl was die Einmalanlage betrifft als auch Ordergebühren bei ETF-Sparplänen.

Hier kann man kostenfreie und kostenpflichtige Angebote unterscheiden.

Darüber hinaus ist das Angebot an börsengehandelten Indexfonds insgesamt wichtig.

Hier geht es um die Anzahl angebotener ETFs insgesamt zum einen und um sparplanfähige ETFs zum anderen.

Denn nicht jeder Indexfonds ist sparplanfähig.

Und nicht jeder Broker bietet jeden ETF an.

Beim Erwerb der nicht sparplanfähigen ETFs sind vor allem die einmaligen Transaktionskosten entscheidend.

Hier sind Flatex mit einer Pauschale von 5 EUR und die OnVista-Bank mit  dem Festpreis-Depot:

Hier gelten  5,- € Orderprovision* (zzgl. 1,50 € Gebühr) für alle Inlands-Orders und alle Wertpapiere – volumenunabhängig.

Auch die Consorsbank ist mit 4,95 EUR zuzüglich 0,25 Prozent des Anlagebetrages besonders interessant (Mindestgebühr 9,95 EUR und höchstens 69 Euro zzgl. 0,95 Euro Xetra Handelsplatzentgelt).

Ein niedriges Handelsplatzentgelt für Xetra-Orders wie im Fall der Consorsbank ist vorteilhaft und günstiger als die direkte Belastung der Börsengebühren. Mit dem Handelsplatzentgelt wird bei den meisten Brokern die externe Gebühr der Börse abgegolten.

ETFs können Erträge thesaurieren oder ausschütten.

Im Fall von ausschüttenden ETFs sind zusätzliche Gebührenbelastungen für Dividendenzahlungen ein Nachteil.

Solche Entgelte werden zum Beispiel bei Flatex erhoben – je nach Höhe der Dividendenzahlung werden entweder 1,50 Euro oder 5,00 Euro fällig.

ETF-Sparpläne sind oft besonders attraktiv

ETF-Sparplangebot der ETF-Broker

ETF-Sparpläne sind für Privatanleger aus folgenden Gründen besonders attraktiv:

Sie sind sehr kostengünstig und unglaublich flexibel.

So können Sparraten jederzeit an veränderte Einkommensverhältnisse angepasst und bei Bedarf auch ganz ausgesetzt werden.

Hier gibt es deutliche Unterschiede in Bezug auf die Auswahl von ETFs, die von den jeweiligen Online Brokern angeboten werden.

Zahlreiche Broker haben hier rabattierte Angebote, bei denen Anleger die Ordergebühren komplett sparen.

Dann fließen tatsächlich 100 Prozent des Sparbeitrages in den oder die jeweiligen ETFs.

Bei welcher anderen Geldanlage gibt es das schon?

Für Kunden ist es daher ein wichtiges Kriterium, wie viele kostenlose ETFs ein Broker im Angebot hat.

Da sind Flatex mit 357 kostenfreien ETFs und die Consorsbank mit 246 Indexfonds schon besonders interessant.

Etwas abgeschlagen ist hier die OnVista Bank, die nur 81 kostenlose Indexfonds anbietet, aber damit alle wichtigen Anlageklassen abdeckt.

Die Bedeutung von alternativen Handelsplätzen

Handelsplätze für ETFs

Seit einigen Jahren gibt es einen Trend zum verstärkten außerbörslichen Handel von ETFs.

Darunter soll an dieser Stelle auch der Handel von Indexfonds über den Börsenplatz Tradegate gezählt werden, obgleich dieser sich selbst als „Börse für Privatanleger“ betrachtet.

Die Gebühren solcher Handelsplätze erscheinen optisch oft sehr günstig.

Häufig fallen jedoch die Spreads (Differenz zwischen Ankaufs- und Verkaufskurs) jedoch breiter aus als im regulären Xetra-Handel.

Die Liquidität (also der tägliche Handelsumsatz) ist unverändert der wesentliche Maßstab für die Beurteilung von Börsenplätzen.

Deshalb ist der Handel von ETFs über Xetra anderen Börsenplätzen grundsätzlich vorzuziehen.

Etwas anderes kann gelten, wenn ETF-Broker Sonderpreisaktionen für den Handel über Börsen wie Tradegate anbieten.

Die Consorsbank etwa ermöglicht den Handel von mehr als 400 ETFs der Kapitalanlagegesellschaften iShares und Lyxor zu einem pauschalen Orderentgelt in Höhe von 4,95 Euro.

Bedingung ist neben einem Mindestordervolumen in Höhe von 1000 Euro die Ausführung des Auftrags über den Handelsplatz Tradegate.

Generell ist die Nutzung von alternativen Handelsplätzen insbesondere parallel zu den Öffnungszeiten der großen Marktplätze empfehlenswert.

Anbieter aus der Peripherie des Börsenmarktes bewerben oft verlängerte Handelszeiten, während derer die Spreads jedoch deutlich breiter ausfallen können als während der Öffnung des Hauptmarktes.

Tools zur Verwaltung eines ETF-Portfolios

Suchtools zur Verwaltung eines ETF-Portfolios ermöglichen das gezielte Filtern des ETF-Marktes anhand bestimmter Kriterien.

Stellt ein Broker seinen Kunden kein Suchwerkzeug für ETFs zur Verfügung, kann dies ein Hinweis auf Desinteresse an diesem Segment sein.

Kunden sollen stattdessen zum Kauf anderer Anlagen, insbesondere aktiv verwalteten Investmentfonds, bewegt werden.

Besonders interessant sind aus meiner Sicht die Such- und Recherchetools der Consorsbank und der OnVista-Bank.

Diese machen die beiden ETF-Broker besonders interessant.

Fazit: ETF-Broker werden immer beliebter

ETF-Broker und die Börse

Ein guter ETF-Broker verzichtet auf pauschale Depotführungsgebühren und setzt die Ordergebühren im Xetra-Handel nebst Handelsplatzentgelt eher niedrig an.

Vorteilhaft ist ein großes Angebot an sparplanfähigen ETFs, von denen möglichst viele im Rahmen von Rabattaktionen gebührenfrei angeboten werden sollten.

Auch rabattierte Orders für Einmalanlagen im außerbörslichen Handel bzw. alternativen Handelsplätzen sind ein weiterer Pluspunkt.

Stellt ein Broker das konventionelle Fondsgeschäft besonders stark in den Mittelpunkt, ist dies  tendenziell ein Hinweis auf ein geringeres Interesse an ETF-Kunden.

Neben den Online-Brokern erkennen auch immer mehr Filialbanken, dass sie sich dem Angebot von ETFs nicht länger verschließen sollten – auch wenn sie daran nur wenig verdienen.

Aber Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist.

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1 Gedanke zu „ETF-Broker: Was einen guten Broker auszeichnet“

  1. Besonders ETF-Sparpläne scheinen einen zweiten Frühling zu erleben. Bis vor Kurzem konnte ich damit nicht viel anfangen, doch langsam komme auch ich auf den Geschmack. Danke für den Artikel. Ich werde mir mal den Consorsbank Sparplan näher ansehen.

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