ETFs für Anfänger: Tipps und Tricks rund ums Anlegen

Lesedauer 4 Minuten

Finanziell unabhängig zu sein – davon träumen viele. In den meisten Fällen bleibt es beim Traum, denn das große Geld bleibt aus. Doch vielleicht geht es dir ja gar nicht um den Sechser im Lotto, sondern vielmehr darum, dir ein hübsches finanzielles Polster anzulegen? Dann sind ETFs die perfekte Lösung für dich. Dank ETFs kannst du mit einem Wertpapier in ganze Märkte investieren. ETFs bieten viele Vorteile: Welche diese sind und worauf du beim Investieren achten musst, erfährst du hier.

ETFs für Anfänger: Was genau sind ETFs?

ETFs für Anfänger

Die Abkürzung ETFs steht für Exchange Traded Funds. Ein ETF besteht aus verschiedenen Wertpapieren, zu denen unter anderem Aktien, Anleihen und Rohstoffe gehören können. Auf den ersten Blick wirkt ein ETF wie ein herkömmlicher – aktiver – Fonds. Doch gibt es Unterschiede zu einem aktiven Fonds: Bei einem ETF handelt es sich um einen passiv verwalteten Fonds, der die Zusammensetzung und Entwicklung eines Wertpapierindex abbildet. Zu den bekanntesten Wertpapierindizes gehören der Dax, der S&P 500 sowie der MSCI World.

Dank der Indexabbildung müssen bei ETFs keine aufwendigen Analysen durchgeführt werden. Deshalb verdienen ETF-Anbieter nur sehr wenig, für die Anleger hingegen ist dies ein deutlicher Vorteil. Da Neulingen im Bereich der Investitionen in der Regel das nötige Grundwissen fehlt, bieten sich ETFs als risikoarme Alternativen zu herkömmlichen Fonds an.

So gelingt dir der Einstieg

– Eröffne ein Depot
– Wähle den passenden Index
– Wähle die richtigen ETFs
– Diversifiziere deine Anlagen

Wenn du in einen ETF investieren möchtest, benötigst du unbedingt ein Wertpapierdepot. Dieses kannst du bei einer Haus – oder Direktbank eröffnen. Es lohnt sich, nach dem besten Angebot zu suchen, da sich die Gebühren sowie die Leistungen verschiedener Anbieter erheblich voneinander unterscheiden können.

Mit einem ETF-Sparplan legst du langfristig Geld an und baust somit über mehrere Jahre hinweg dein Vermögen auf. Sparpläne sind vor allem für diejenigen Personen geeignet, die jeden Monat eine kleinere Summe investieren möchten. Statt jedes Mal ein neues Wertpapier zu kaufen, wird regelmäßig in einen Sparplan investiert. Wenn du möglicherweise in Zukunft eine größere Summe anlegen möchtest, dir der ganzen Sache jedoch noch unsicher bist, ist ein ETF-Sparplan ebenfalls eine ausgezeichnete Lösung. Bei den meisten Anbietern liegt die untere Grenze bei 25 Euro. Du kannst diesen Betrag jeden Monat investieren und musst nicht sofort eine größere Summe vorstrecken.

Ein ETF bildet stets einen Index ab. Doch die Sache hat einen Haken, denn zwischen den einzelnen Indizes gibt es erhebliche Unterschiede. Für Einsteiger eignen sich Indizes, die sich aus breit gestreuten Aktien der Industrie- und Schwellenländer zusammensetzen, besonders gut. In diesem Zusammenhang bieten sich vorgefertigte ETFs an, die Indizes wie den FTSE All-World, den MSCI All Country World Investable Market Index oder den MSCI All Country World Index kopieren.

Durchhaltevermögen ist alles

Dass der Wert von ETFs großen Schwankungen ausgesetzt ist, sollte eigentlich auf der Hand liegen. Doch genau hier tut sich für Anfänger eine Falle auf. Viele Anleger geraten in Panik, wenn der Fonds ins Minus gerät. Dabei ist dies völlig normal. Du solltest auf jeden Fall nur Geld anlegen, auf das du die nächsten zehn bis 15 Jahre verzichten kannst. Geduld und Durchhaltevermögen sind Eigenschaften, die du unbedingt mitbringen musst, wenn du in ETFs investieren möchtest. Zudem begehen viele Neuanleger den Fehler, überaus aktiv zu handeln und ETFs am laufenden Band zu kaufen und zu verkaufen. Dies lässt sich vor allem durch die kostengünstige Handelbarkeit erklären, ist auf Dauer jedoch ein denkbar schlechter Plan.

Für welche Anleger eignen sich ETFs?

ETFs sind nur dann sinnvoll, wenn du mit den Schwankungen und Risiken fertig werden kannst, die diese Art von Anlage mit sich bringt. Das bedeutet, dass du das Geld, das du investiert hast, nicht plötzlich benötigst. Dies erfordert ein bestimmtes Organisationstalent sowie Grundwissen zum Thema. Steige zunächst mit kleineren Beträgen ein, bevor du größere Summen investierst. Auf diese Weise erfährst du, wie die Sache funktioniert und worauf es bei einem ETF ankommt.

Welche Vorteile bieten ETFs?

ETFs

ETFs folgen Indizes und sind somit den passiven Anlagen zuzurechnen. Genau hierin liegt ihre Stärke, denn anders als bei einem klassischen Publikumsfonds bedarf der ETF keines Managers. Dadurch sind die Kosten denkbar niedrig – sie belaufen sich auf rund 0,2 bis 0,5 % der Anlagesumme pro Jahr. Bei einem herkömmlichen Fonds müsstest du mit den dreifachen Kosten rechnen. Da die Wertpapier in ETFs überaus breit gestreut sind, ist das Risiko denkbar gering.

Gibt es Risiken und Nachteile?

ETFs schwanken stark, da auch der Index, den sie abbilden, schwankt. So sind Renditen von mehr als 20 % keine Seltenheit, doch der ETF kann auch Verluste verzeichnen. Für Einsteiger, die solche Schwankungen nicht gewohnt sind, kann dies zu Frustrationen führen. Außerdem enthalten ETFs nicht nur „gute“ Aktien, sondern auch Aktien, die verlustreich sind. Andererseits federn renditestarke Aktien den Verlust der schlechten Aktien ab. Zudem warnen Experten davor, dass aufgrund der hohen Volatilität auch hohe Verluste möglich sind. Dieses Risiko lässt sich umgehen, indem du die richtigen ETFs wählst. In der Regel gilt: je risikoärmer die ETFs, desto geringer die Renditen.

Fazit zu ETFs für Anfänger

ETFs

ETFs bieten eine risikoarme und einfache Möglichkeit, zu investieren. Sie sind auch für Anfänger bestens geeignet und setzen kein umfassendes Wissen voraus. Du entscheidest selbst, wie viel du in einen ETF investieren möchtest. In der Regel liegt die Mindestsumme bei 25 Euro monatlich. Wenn du in ETFs investierst, musst du langfristig planen. Damit sich die Anlage lohnt, solltest du mindestens zehn Jahre lang warten können. Deshalb ist das Investieren in ETFs nur dann empfehlenswert, wenn du das angelegte Geld nicht kurzfristig benötigst.

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