Für wen der Markt für Robo-Advisor interessant ist

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Markt für Robo-Advisor: Inzwischen gibt es in Deutschland eine zweistellige Anzahl Robo-Advisor. Doch für wen sind diese automatischen Anlageberater eigentlich interessant? Welche Menschen sind die Zielgruppe für diese aus Amerika zu uns gekommene Entwicklung?

Was sind Robo-Advisior?

Markt für Robo-Advisor

Bei der Beantwortung dieser Frage hilft uns Wikipedia weiter:

„Robo-Advisor ist die Bezeichnung für eine Untergruppe von Unternehmen im Wirtschaftszweig Finanztechnologie. Die Bezeichnung ist ein Kofferwort, zusammengesetzt aus den englischen Wörtern Robot (Roboter) und Advisor (Berater); dementsprechend haben Robo-Advisors das Ziel, die Dienstleistungen eines traditionellen Finanzberaters zu digitalisieren und zu automatisieren.“

Somit gibt es es jetzt drei Wege, wenn du dich bezüglich Geldanlage beraten lassen willst:

  • Beratung durch Finanzberater oder die Bank (auf Basis von Provisionen)
  • Beratung durch einen unabhängigen Honorarberater (auf Basis eines Honorars)
  • Beratung durch einen Robo-Advisior (auf Basis einer prozentualen Verwaltungsgebühr (zwischen rund 0,15 und 1,2 Prozent des Depot­werts pro Jahr)).

Dabei gibt es drei Gruppen Robo-Advisor (Stiftung Warentest):

  • Full-Service-Robo-Advisor werden direkt von der Finanz­aufsicht Bafin über­wacht. Sie unterbreiten ihren Kunden Anlage­vorschläge und betreuen fortan die Geld­anlage.
  • Half-Service-Robos machen Vorschläge fürs Depot und vermitteln die Anla­gepro­dukte. Eventuellen späteren Umschichtungen müssen die Kunden erst zustimmen.
  • Self-Service-Robos sind reine Tipp­geber. Die Kunden investieren ­eigen­ver­antwort­lich.

Über Robo-Advisor habe ich bereits vor einigen Monaten diesen Artikel auf ETF-Blog.com veröffentlicht:

Robo Advisor – ein neuer Trend bei der Geldanlage„.

Doch heute soll es nicht um die automatisierten Geldanlage-Berater an sich gehen, sondern darum, für wen sie in Frage kommen.

Finanzbildung ist wenig verbreitet

Da weder in der Schule noch an der Uni Finanzbildung gelehrt wird, ist sie in der Bevölkerung nicht sehr verbreitet.

Das gilt leider auch für junge Leute, die zukünftiger Altersarmut vorbeugen und etwas für ihre private Altersvorsorge tun sollten.

Doch gutes Finanz-Know-how wird oft nur dem Einser-Kandidaten in Mathe zugetraut oder den Anzugträgern aus der Bank.

Dabei gibt es zwei wichtige Entscheidungen im Leben, die man nicht an andere delegieren sollte:

  • die Wahl des Lebenspartners
  • die Entscheidung darüber, wie man sein Geld anlegt.

Gerade junge Leute interessieren sich wenig für Finanzen

Aktuelle Untersuchungen zeigen immer wieder, dass junge Leute zwar wissen, dass ihre Rente keineswegs sicher ist – jedenfalls nicht der Höhe nach.

Doch verschieben sie die Entscheidung, jetzt mit einem Spar- und Kapitalbildungsprozess zu beginnen, gerne in die Zukunft.

Auch ist das Interesse am Thema wenig verbreitet.

Am wenigsten unter Frauen, wie aktuelle Untersuchungen zeigen.

Dabei sorgen gerade u. a. unstete Lebensläufe, Kindererziehungszeiten und Niedriglohnjobs dafür, dass es später nur eine sehr niedrige gesetzliche Rente gibt.

So niedrig, dass u. U. Grundsicherung, die Sozialhilfe für Rentner, beantragt werden muss.

So ist mangelnde Absicherung weit verbreitet

Kein Wunder, dass mangelnde Absicherung fürs Alter weit verbreitet ist:

Laut ZDF-Politbarometer vom 25. 11. 2016 sind

  • nur 20 Prozent der jungen Menschen zwischen 20 und 30 gut abgesichert und
  • nur etwa 40 Prozent der Leute zwischen 30 und 40.

Dabei ist der Anteil an Frauen, die sich nicht um das Thema Altersvorsorge kümmern, höher als bei Männern.

Doch gerade aufgrund des Zinseszinseffektes wäre es mehr als sinnvoll, möglichst früh mit der privaten Vorsorge zu beginnen.

Und hier kommen Robo-Advisor ins Spiel.

Für wen der Markt für Robo-Advisor interessant ist

Markt für Robo-Advisor

Gerade junge Menschen sind mit Laptop, Tablett und Smartphone groß geworden und haben keine Berührungsängste mit der Technik.

An sie richtet sich der Markt für Robo-Advisor besonders.

So können sie bequem von Zuhause aus ihre Geldanlageentscheidungen vorbereiten und treffen.

Fast alle Robo-Advisor basieren auf ETFs – börsengehandelten Indexfonds – deren Wertentwicklung jederzeit nachvollzogen werden kann.

ETFs sind der Anlagetrend unserer Zeit und die Zukunft der Geldanlage für Privatanleger.

Und wer keine Lust hat, sich selbst darum zu kümmern, für den sind Robo-Advisor vielleicht genau das Richtige.

Mittels verschiedener Fragen wird die Risikobereitschaft des jeweiligen Anlegers ermittelt und darauf basierend ein ETF-Portfolio vorgeschlagen.

Dabei reicht das Spekrum von vollautomatischer Geldanlage bis zu lediglich nur Tippgebern, deren Vorschläge vom Menschen noch umzusetzen sind.

Fazit

Robo-Advisor verbreiten sich immer mehr.

Doch an wen richten sie sich in erster Linie?

Als Zielgruppe kommen hier vor allem Millennials infrage, die mit Laptop und Smartphone groß geworden sind.

Erstens sollten sie dringend etwas für ihre private Altersvorsorge tun und zweitens können sie dies mitteld Robo-Advisor bequem von zuhause aus.

Dabei sollte aber auch auf die Kosten geachtet werden, denn auch auf dem Markt für Robo-Advisor gibt es günstige und weniger günstige.

Merke: Während du die Rendite einer Geldanlage meist nicht beeinflassen kannst, hast du sehr wohl Einfluss auf die Kosten einer Geldanlage.

Und diese beeinflussen die Nettorendite maßgeblich.

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