Gold-ETFs: Als Beimischung des Portfolios im Depot kommt die Anlageklasse Gold vor allem in Krisenzeiten in Frage. Zum einen diversifiziert es die Risiken im Depot getreu dem Motto: Lege nicht alle Eier in einen Korb. Zum anderen sorgt es wegen seiner Wertbeständigkeit für einen Schutz bei Inflation.
Gold in der Literatur bei Goethe
„Nach Golde drängt. Am Golde hängt doch alles. Ach, wir Armen!“
Im Faust lässt Goethe das Gretchen den berühmten Satz sagen und auch der Kaiser beklagt im zweiten Teil seine mangelnden Reserven.
„Ich habe satt das ewige Wie und Wenn. Es fehlt an Geld, nun gut, so schaff es denn”,
beauftragt er Faust und Mephisto, die ihm zuvor ein Angebot gemacht hatten, das er nicht ablehnen konnte: Man wolle Gold nicht kaufen oder verdienen, sondern es herstellen.
Das Versprechen konnte Mephisto damals jedoch nicht einlösen. Alle Versuche der Alchemisten, aus Blei Gold zu machen, scheiterten kläglich.
Aber aus Papier Geld zu machen, wie es heute die Notenbanken weltweit tun, ist dagegen ein Kinderspiel. Gold als „sicherer Hafen“ könnte dich jedoch vor den inflationären Folgen dieser Geldvermehrung beschützen.
Am Gold als Investment scheiden sich aber bekanntlich die Geister:
Es bringe keine Zinsen und zahle keine Dividende, monieren seine Kritiker. Es erhalte seinen Wert, mit etwas Gold schläft es sich einfach besser, formulieren seine Fans.
Wenn es dich also nach der Lektüre dieses Artikels nach dem Golde drängt, wirst du das Edelmetall nicht selbst herstellen können, sondern wohl oder übel käuflich erwerben müssen.
Einige Fakten zu Gold
Gold ist ein chemisches Element und bildet zusammen mit Kupfer und Silber die sogenannten Münzmetalle.
Gold wird seit Jahrtausenden sowohl für rituelle Gegenstände als auch Schmuck sowie seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. in Form von Münzen zusätzlich als Zahlungsmittel verwendet.
Der Goldanteil in der kontinentalen Erdkruste beträgt etwa 4 Gramm pro 1000 Tonnen Gestein. Der Anteil schwankt je nach Region. Dort, wo Gold abgebaut wird liegt der Goldanteil oft bei mehreren Gramm je Tonne.
Die Weltjahresförderung betrug 2011 immerhin 2.700 Tonnen, etwa hundertmal mehr als im 19. Jahrhundert. Derzeit wird in zwei Jahren mehr Gold gefördert als in den tausend Jahren des Mittelalters insgesamt.
In der gesamten Geschichte der Menschheit wurden bis Ende 2017 schätzungsweise 190.000 Tonnen Gold gefördert. Dies entspricht einem Würfel mit 21 Metern Kantenlänge reinem Gold und rund 24,3 g pro Kopf der Weltbevölkerung.
Der Wert von Gold
Der Wert von Gold beruht vor allem auf seiner Akzeptanz als Zahlungsmittel. Doch der Erwerb des Edelmetalls eignet sich nicht unbedingt, um maximale Renditen zu erzielen.
Akzeptanz von Gold als Zahlungsmittel
Einen großen Teil seines Wertes bezieht Gold aus seiner großen Akzeptanz als Zahlungsmittel. Bereits seit vielen Jahrhunderten wird mit dem Edelmetall gehandelt und Tauschhandel getrieben.
Das Vertrauen in Gold ist – auch wegen seiner Knappheit – beständig und wächst sogar in Krisenzeiten. Diese Beständigkeit ist jedoch nicht die einzige Quelle seines Wertes.
Fast die Hälfte der Goldnachfrage kommt von Juwelieren und Schmuckherstellern. Menschen kaufen Gold also nicht nur als Wertanlage, sondern auch, um sich damit zu schmücken und ihren Status aufzuwerten.
Zusätzlich wird das Edelmetall in der Industrie als Leiter verwendet. Selbst wenn also das Vertrauen in Gold schwände, bliebe die Nachfrage nicht komplett aus.
Nicht zuletzt deshalb wird das Edelmetall Gold weltweit und von den meisten Menschen als ein sicherer Hafen angesehen.
Gold kaufen eignet sich nicht für maximale Renditen
Schaut man sich den gesamten Zeitraum von 1900 bis heute an, wird man feststellen, dass die durchschnittliche jährliche Rendite von Gold bei etwa 3,6 % liegt. Das ist leicht über der durchschnittlichen Inflation, jedoch nicht mit der Wertentwicklung anderer Anlageklassen zu vergleichen.
Was du aus diesen Ausführungen entnehmen kannst:
Gold ist für maximale Rendite nicht geeignet und sollte eher als Sicherheitskomponente im Portfolio betrachtet werden.
Gold als Inflationsausgleich
Gold ist eine Krisenwährung. Zumindest wird es meist stärker nachgefragt, wenn das allgemeine Preisniveau steigt, also bei Inflation.
Und Inflationssorgen treiben den Goldpreis aktuell auf neue Höhen:
In den USA stieg die Inflationsrate im April auf 4,2 Prozent. Damit liegt sie deutlich über der Zielmarke, die sich die Fed selbst gesetzt hat. Das europäische Statistikamt meldet zudem eine deutlich gestiegene Inflation im Euro-Raum, wo die Preise im Mai im Vergleich zum Vorjahreszeitrum um 2,0 Prozent zulegten.
Durch diese Entwicklungen hat sich die Krisenwährung Gold um acht Prozent seit Anfang Mai 2021 verteuert, auf über 1.900 Dollar pro Feinunze (rund 31,1 Gramm).
„Rohstoffe bleiben die beste Absicherung gegen Inflation“,
so Sabine Schels, Analystin bei GOLDMAN SACHS.
Dabei geht das größte Risiko für die Edelmetallrally Experten zufolge einmal mehr von der Geldpolitik aus:
„Sollten die Notenbanken erste Signale senden, dass sie ihre Anleihekäufe zurückfahren oder die Zinsen anheben, wäre das eine Belastung für den Goldpreis“,
sagt Alexander Zumpfe, Händler beim Edelmetallspezialisten Heraeus.
Gold zur Streuung des Risikos im Depot
Im Gegensatz zu den meisten Kapitalmarktprodukten entwickelt sich der Goldpreis relativ unabhängig von der Börse.
Ein Boom an den Aktienmärkten beeinflusst den Goldpreis in der Regel gar nicht und selbst bei durchschnittlichen Kapitalmarktkrisen, wie sie regelmäßig auftreten, zeigt der Goldpreis kein vorhersagbares Verhalten.
Nur bei extremen wirtschaftlichen Verwerfungen ist zu beobachten, dass der Goldpreis in dieser Zeit steigt, während die Kurse anderer Kapitalmarktprodukte sinken. Diese Zusammenhänge und Entwicklungen sind die perfekte Voraussetzung dafür, um das Edelmetall Gold zur Streuung des Risikos mit ins Portfolio aufzunehmen.
Gold in physischer Form
Gold in physischer Form gibt es in verschiedenen Ausprägungen.
Goldschmuck, Münzen und Barren
Goldschmuck wie Ketten oder Armbänder haben Wert und bereiten Freude – von diesem Vermögen kannst du ab Kauf täglich profitieren. Als Investment ist Goldschmuck jedoch so gut wie gar nicht geeignet. Denn den Aufpreis, den du für eine kunstvolle Gestaltung des Edelmetalls bezahlst, bekommst du mit großer Wahrscheinlichkeit bei einem Verkauf nicht wieder zurück.
Wenn du deinen Schmuck irgendwann einmal zu Geld machen möchtest, erzielst du meist nur den Preis für das Material. Ausschlaggebend für den Wert sind dabei sowohl die Reinheit als auch das Gewicht des Schmuckstücks.
Gold als Wertspeicher kann man dagegen in Form von Münzen oder Barren kaufen. Das Edelmetall wird in Dollar gehandelt, der Preis pro Unze (rund 31,1 Gramm) hängt also neben dem Marktwert auch von der Stärke des Dollar in Relation zum Euro ab.
Münz-Gold gibt es schon für eine Zehntel Unze, Barren starten ab einem Gramm bis hin zu einigen Kilogramm. Münzen sind etwas teurer, weil sie aufwändig geprägt werden müssen. Unterm Strich ist der Preisunterschied jedoch gering.
Für Münzen spricht, dass sie in kleinen Einheiten angeboten werden und gut handelbar sind – wenn es hart auf hart kommt und man Liquidität benötigt, kann man u. a. über den Zweitmarkt einen Käufer finden. Für die Geldanlage geeignet sind Münzen, die unlimitiert angeboten werden – hier richtet sich der Preis nicht nach dem Sammlerwert, sondern nur nach dem Wert des Goldes. Am bekanntesten sind Münzen wie der Krügerrand, Maple Leaf oder American Eagle.
Falls du Barren vorziehst, solltest du beim Kauf zum einen auf auf Reinheit (999,9 Tausendstel) und zum anderen auf die Zertifizierung durch die Londoner Rohstoffbörse LBMA achten. Wie schon bei Münzen gilt:
Je kleiner die Einheit, desto mehr Geld musst du für dein Gold bezahlen. Das liegt daran, dass die Kosten, die der Händler in Rechnung stellt, bei kleinen Einheiten stärker ins Gewicht fallen. Dieser Anteil am Preis sinkt mit steigendem Kaufwert. Zehn Einheiten à 10 Gramm sind also teurer als ein 100-Gramm-Barren. Aber man hat den Vorteil, dass man das Gold in kleineren Einheiten auch wieder leichter verkaufen kann.
Falls du mal einen Liquiditätsengpass hättest, müsstest du also den großen Barren verkaufen und neu investieren, was wiederum mit Kosten verbunden ist.
Wo man Gold am besten kauft
Gold gibt es bei den meisten Banken oder bei spezialisierten Händlern. Bei den Spezialisten hast du in der Regel eine größere Auswahl und bekommst einen besseren Preis. Achte darauf, dass der Händler deiner Wahl Mitglied im Berufsverband des deutschen Münzhandels ist.
Wenn du anonym bleiben möchtest, um dem Staat im Falle des Falles keinen Zugriff auf dein Goldvermögen zu ermöglichen, zahle mit Bargeld. Käufe unter 10.000 Euro sind nicht meldepflichtig. Wer mehr will, muss den Ausweis vorlegen und wird registriert. Das lässt sich jedoch durch einen Kauf in mehreren Tranchen verhindern.
Du kannst Gold auch einfach online kaufen. Wenn du weißt, was genau du kaufen möchtest, solltest du mit einem Online-Preisvergleich starten. Portale wie Gold.de oder gold-preisvergleich.com geben einen aktuellen Überblick. Beachte bitte, dass dir neben dem Kaufpreis noch zusätzlich Kosten für Versand und Versicherung des Edelmetalls in Rechnung gestellt werden.
Wie du Gold am besten lagerst
Es gibt drei prinzipielle Möglichkeiten: Schmuck in der Schatulle und Münzen bzw. Barren im Tresor oder Bankschließfach aufzubewahren.
Aufbewahrung im Tresor
Während Aktien und andere Wertpapiere im Depot verwahrt werden, sollte man Münzen und Barren besser nicht im Schmuckkästchen aufbewahren oder im Garten vergraben. Denn manche Versicherungen schließen eine Erstattung nach Einbruch bei ungesicherter Lagerung vollständig aus.
Falls du dein Gold dennoch zuhause behalten möchtest, um jederzeit darauf zugreifen zu können, bewahrst du es am besten in einem Tresor auf.
Allerdings sind diese nicht ganz billig und müssen bestimmten Mindestanforderungen entsprechen. Lass dich vor einem Kauf am besten von deiner Versicherung beraten, um nach einem eventuellen Einbruch nicht leer auszugehen.
Aufbewahrung im Bankschließfach
Einfacher ist es dagegen, sein Gold in einem Bankschließfach zu lagern – Banken kontrollieren die Inhalte der Schließfächer nicht. Allerdings variieren die Preise von Bank zu Bank zum Teil erheblich.
Manche Angebote schließen einen Versicherungsschutz mit ein, bei anderen musst du diese Leistung zusätzlich bezahlen. Manche Banken bieten Schließfächer jedoch nur ihren Kunden an. Möglich ist auch, dass gerade keine Fächer frei sind und du dich zunächst auf die Warteliste setzen lassen musst.
Alternativ bieten Münz- und Edelmetallhändler wie Degussa, Pro Aurum oder Goldkontor Schließfächer mit Versicherungsschutz an. Auch hier gilt: Preise und Versicherungsschutz vorher genau vergleichen.
Welche Steuern fallen beim Goldhandel an?
Da kommt zum einen die Umsatz- oder Mehrwertsteuer in Frage und zum anderen die Abgeltungs- bzw. Einkommenssteuer.
Mehrwertsteuer
Wenn du Goldbarren oder -Münzen kaufst, musst du keine Mehrwertsteuer bezahlen, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
Bei Barren muss der Reinheitsgehalt bei mindestens 995 Tausendsteln liegen; Münzen dagegen müssen einen Goldgehalt von mindestens 900 Tausendsteln haben und dürfen keine Sammlermünzen sein, bei denen sich der Preis weit vom Materialwert entfernen kann.
Einkommenssteuer
Auch der Verkauf von physischem Gold ist nach einem Jahr Haltedauer steuerfrei – steigt der Kurs, musst du vom Gewinn nichts ans Finanzamt abgeben.
Allerdings kannst du es auch nicht an den Verlusten beteiligen, wenn der Goldpreis fällt.
Gold-ETFs / Gold-ETCs
Inwieweit Gold-ETFs bzw. Gold-ETCs in Frage kommen, sehen wir im Folgenden.
Gold-ETFs
ETFs, das sind an der Börse gehandelte Fonds. Sie sind mit physischem Gold besichert und stellen rechtlich gesehen Sondervermögen dar.
Allerdings sind Gold-ETFs in Deutschland nicht zugelassen, da Fonds laut Gesetz (OGAW- bzw. UCITS-Richtlinie) diversifizieren müssen, was bei einem Gold-ETF naturgemäß nicht gegeben ist.
Deshalb werden in Deutschland Gold-Produkte nur als Inhaberschuldverschreibung angeboten, z. B. als ETCs (Exchange Traded Commodities), die jedoch ein sogenanntes Emittentenrisiko in sich bergen: Geht der Herausgeber des ETC insolvent, verliert der Investor unter Umständen sein Investment.
Bis 22. Juli 2013 konnte man als deutscher Anleger dennoch ETFs über ausländische Börsen kaufen. Inzwischen ist das jedoch nicht mehr erlaubt. Ein Beispiel für einen solchen Gold-ETF ist der SPDR Gold Shares ETF, der u. a. an der NYSE Arca gehandelt wird.
Die Schweiz, die ja bekanntlich nicht Mitglied der EU ist, hat es anders gelöst: Sie erlaubt Gold- bzw. Edelmetallfonds als sogenannte Single-Asset-ETFs. In der Schweiz gibt es also auch echte Gold-ETFs.
Anders ist es bei Gold-Fonds, die in Goldminen-Aktien investieren. Das sind Aktienfonds mit einer speziellen Branchen-Ausrichtung.
ETCs
ETC steht für Exchange Traded Commodity und ist eine Handelsform, über die auch in Deutschland in Gold investiert werden kann.
Der ETC hat gegenüber einem ETF allerdings einen entscheidenden Nachteil:
Während ETFs Sondervermögen sind, handelt es sich bei ETCs um Schuldverschreibungen. Du wirst also Gläubiger des Emittenten deines ETC und trägst damit auch das Insolvenzrisiko des Emittenten.
In einem ETF würde sich dagegen dein Gold im Sondervermögen befinden und wäre bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten geschützt. Allerdings hat ein ETC auch einen entscheidenden Vorteil gegenüber einem ETF:
Nach einer Haltedauer von mindestens einem Jahr sind die Gewinne deines ETC steuerfrei.
Das größte Produkt der Kategorie kommt in diesem Fall aus dem Hause iShares. Der iShares Physical Gold ETC (ISIN IE00B4ND3602, WKN A1KWPQ) ist ein Rohstoff-Fonds und bildet den Spotpreis für Gold in US-Dollar ab.
Mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 11 Milliarden Dollar stellt der ETC auch einige der größten Fonds in den Schatten. Das Produkt wurde im Jahr 2011 auferlegt und hat seitdem eine Rendite von fast 50 % erzielt.
Quelle: justETF
Die Wertentwicklung des Index wird durch eine Inhaberschuldverschreibung nachgebildet, die mit physischen Edelmetallbeständen besichert ist. Der ETC ist älter als 5 Jahre und in Irland aufgelegt. Mit einer Kostenquote von 0,15 % bewegt er sich im unteren Bereich und ist daher eine Empfehlung für kostenbewusste Anleger.
Jedoch gibt es auch noch Xetra- und EUWAX-Gold, die noch kostengünstiger sind.
Xetra- und EUWAX-Gold
Xetra-Gold
Xetra-Gold ist ein Wertpapier, das so einfach wie eine Aktie handelbar ist. Xetra-Gold (ISIN DE000A0S9GB0, WKN A0S9GB) bildet wirtschaftlich den Wert des Rohstoffs Gold ab und ermöglicht dem Anleger auf diese Weise, an der Entwicklung des Goldpreises teilzuhaben. Die Summe seiner Eigenschaften – der kostengünstige Handel in Verbindung mit der Möglichkeit der physischen Auslieferung – macht Xetra-Gold besonders attraktiv.
Der in Deutschland ansässige Xetra Gold ETC gehört mit seinem Anlagevolumen von mehr als 11,5 Milliarden EUR nicht nur zu den größten Anbietern, sondern auch zu den wenigen, die ihre Dienste vollkommen kostenfrei anbieten.
Anleger bekommen hier das Beste aus beiden Welten. Keine Nebenkosten, wie es auch beim physischen Goldkauf üblich ist, und trotzdem kümmert sich der Emittent um Lagerung und Sicherung der Goldbestände.
Xetra Gold hat sich im Vergleich zum iShares Physical Gold ETC seit seiner Auflage im Jahr 2007 sogar noch deutlich besser entwickelt. In den vergangenen 14 Jahren konnte eine Gesamtrendite von mehr als 180 % erzielt werden.
Quelle: justETF
Das macht Xetra-Gold nicht nur zu einer überaus sicheren Anlage; genau wie physisches Gold ist Xetra-Gold abgeltungssteuerfrei – ganz im Gegensatz zu anderen börslich gehandelten Goldprodukten.
Die Besonderheit bei diesem ETC ist die steuerliche Behandlung. Behältst Du Deine Anteile mindestens zwölf Monate lang und verkaufst du sie dann, musst du keine Steuern zahlen.
Bei einem Verkauf innerhalb von zwölf Monaten zahlst du deinen persönlichen Steuersatz auf den Gewinn. Dabei greift nicht die Abgeltungssteuer, sondern die gleiche steuerliche Behandlung wie bei physischen Goldbeständen.
EUWAX-Gold
Die Stuttgarter Börse hat mit EUWAX Gold einen ETC auf das Edelmetall als Konkurrenz zum Angebot der XETRA herausgegeben. Dafür wurde eigens die Gesellschaft Börse Stuttgart Securities GmbH gegründet.
Auch dieser ETC ist genau wie der ETC der XETRA zu 100 Prozent mit dem Edelmetall besichert, sodass jeder Anteil auf einem Gramm Gold beruht. Du hast auch hier das Recht auf eine Lieferung des Edelmetalls in physischer Form an deine Hausbank. Der Emittent hat das physische Edelmetall im Tresor hinterlegt, sodass du im Insolvenzfall des Emittenten die Auslieferung verlangen kannst. Eine Auslieferung ist ab 100 Gramm möglich.
Der ETC hat die Kennnummer ISIN DE000EWG0LD1, WKN EWG0LD. Der ETC ist seit August 2012 verfügbar und hat ein Fondsvolumen von 450 Millionen Euro. Auch er ist sparplanfähig. Zum Schluss wurde die Rendite mit 16,72 Prozent angegeben.
Im Gegensatz zum XETRA-ETC musst du bei diesem ETC die Abgeltungssteuer zahlen, wenn du Anteile verkaufst und einen Gewinn erzielst. Die Stuttgarter Börse erhebt keine Gebühren und keine Verwahrkosten. Die Lagerkosten werden vollständig von der Stuttgarter Börse getragen. Eine Gebühr kann jedoch bei der Auslieferung vom Broker erhoben werden.
Und noch eine Alternative: EUWAX-Gold II
Mit EUWAX Gold II hat die Stuttgarter Börse noch einen weiteren ETC als Konkurrenz zum ETC der XETRA aufgelegt. Er hat die Kennnummer ISIN DE000EWG2LD7, WKN EWG2LD und ist seit Oktober 2017 verfügbar. Auch er ist sparplanfähig und hat ein Volumen von 712 Millionen Euro. Die Rendite liegt aktuell bei 45,52 Prozent.
Auch dieser ETC ist zu 100 Prozent mit Gold in physischer Form besichert. Dabei steht ein Anteil für ein Gramm des Edelmetalls. Eine Auslieferung ist börsentäglich grammgenau möglich.
Die Auslieferungsgebühr entfällt bei einer Auslieferung ab 100 Gramm und einer Stückelung in 100-Gramm-Barren.
Außerdem zahlst du genau wie beim XETRA-ETC keine Abgeltungssteuer, sondern deinen persönlichen Steuersatz, wenn du deine Anteile innerhalb eines Jahres verkaufst. Bei einer Haltedauer von mehr als einem Jahr geht der Fiskus also leer aus.
Goldsparpläne – eine Alternative?
Goldsparpläne werden zum Teil von Banken, aber auch von Edelmetallhändlern und anderen Anbietern angepriesen. Dabei handelt es sich meistens um Ansparmodelle. Via Dauerauftrag wird ein monatlicher Betrag von deinem Konto abgebucht. Sobald die Summe für einen bestimmten Goldbarren (z.B. einen 50-Gramm-Barren) erreicht ist, wird er gekauft.
Leider gibt es neben vielen seriösen Anbietern auch einige schwarze Schafe. Man kann sie vorab nicht immer leicht erkennen. Außerdem sind die Kosten solcher Goldsparpläne oft ziemlich hoch. Zum einen verlangen viele Anbieter eine Einrichtungsgebühr und anschließend laufende Kosten für Lagerung und Versicherung, die teilweise über 1 % des Edelmetallwertes ausmachen. Zum anderen gibt es eine Differenz zwischen An- und Verkaufspreis des jeweiligen Goldbarrens, den sogenannten Spread.
Ärgerlich ist auch, dass viele Goldsparpläne Mindestvertragslaufzeiten und Kündigungsfristen haben. Beides bleibt dir bei einem Gold-ETC-Sparplan erspart, so dass wir Gold-ETCs für die bessere Alternative halten.
Sparplan-Angebote für den iShares Physical Gold ETC
Quelle: justETF
Sparplan Angebote für XETRA-Gold
Quelle: justETF
Sparplan Angebote für den EUWAX Gold II
Quelle: justETF
Fazit: Abschließender Vergleich der Alternativen
Für die Beziehung von Gold zu anderen Anlageklassen im Depot gilt folgender Zusammenhang:
Die Korrelation von Gold mit anderen Anlageklassen ist gering bzw. negativ, weshalb Gold als Beimischung im Depot extrem sinnvoll ist. Gerade in Krisenzeiten. Für diese Beimischung kommen nun verschiedene Alternativen infrage.
Dabei können physische Varianten, wie Schmuck, Münzen oder Barren von Wertpapieren wie ETCs oder Xetra- und EUWAX-Gold unterschieden werden. Reine Gold-ETFs entsprechen wegen mangelnder Diversifizierung nicht den OGAW-Richtlinien und sind in der EU deshalb verboten.
Alternativ kann ein Exchange Traded Commodity wie der iShares Physical Gold ETC sogar als Sparplan regelmäßig ab 25 EUR pro Monat bespart werden. Aktuell gibt es 2 ETF Sparplan-Angebot(e) bei Online Brokern für den iShares Physical Gold ETC.
Ich persönlich würde Xetra- oder EUWAX-Gold bevorzugen und mich für die Variante mit den niedrigsten Gesamtkosten nach Steuern entscheiden. Und diese Entscheidung liefe auf Xetra- oder EUWAX-Gold II hinaus. Es gibt derzeit 1 ETF Sparplan-Angebot(e) bei Online Brokern für Xetra-Gold. Das günstigste Angebot kostet 2,50 Euro Ordergebühren für eine Sparrate von 100 Euro.
Die Gesamtkostenquote des EUWAX Gold II liegt bei 0,00% p.a.. Die Wertentwicklung des Index wird durch eine Inhaberschuldverschreibung nachgebildet, die mit physischen Edelmetallbeständen besichert ist. Der EUWAX Gold II ist ein großer ETC mit 712 Mio. Euro Fondsvolumen. Der ETC ist älter als 3 Jahre und in Deutschland aufgelegt.
Es gibt aktuell 2 ETF Sparplan-Angebot(e) bei Online Brokern für den EUWAX Gold II. Das günstigste Angebot kostet 1,50 Euro Ordergebühren für eine Sparrate von 100 Euro.
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