Bitcoins aktuell: Wohin geht der Bitcoin Kurs und wie steht es um das Verbot von Bitcoin?

Lesedauer 7 Minuten

Wo stehen Bitcoins aktuell und wohin geht die Tendenz? Werden sie und andere Kryptos mit dem „Proof of Work-Konsensmechanismus“ wegen des hohen Energieverbrauchs in der EU ab 2025 verboten und wie würden Krypto-Anleger darauf vermutlich reagieren?

Bitcoins aktuell: Wo steht der der Kurs der ältesten Cyberdevise im Moment?

Nachdem im November 2021 noch Rekordstände erreicht wurden, sind die Kurse zahlreicher Kryptowährungen im laufenden Jahr regelrecht eingebrochen.

Das aktuelle Tief der Kryptowährungen

Im Juni 2022 fiel beispielsweise der Bitcoin, die weltweit älteste und bekannteste Kryptowährung, erstmals seit November 2020 wieder unter die Marke von 20.000 US-Dollar. Damit verlor sie ganze 70 Prozent zu ihrem Allzeithoch. Laut einem Bericht von Coinshares flüchteten vor allem institutionelle Investoren aus dem Bitcoin. Allein in der letzten Juniwoche verloren die Börsen Bitcoin im Wert von über 450 Millionen US-Dollar. Dadurch fiel der Bitcoin kurzzeitig auf fast 17.000 US-Dollar.

Chefstrategin sieht neues Allzeithoch des Bitcoin kommen

Doch Meltem Demirors, Chief Strategy Officer bei CoinShares, Europas größtem Manager für digitale Assets, sieht bereits Licht am Ende des Tunnels:

„Schon 2024 wird das nur noch eine ferne Erinnerung sein“, tröstet sie die derzeit leidgeprüften Krypto-Anleger. Optimistisch prognostiziert sie sogar: „In den nächsten 24 Monaten werden wir ein neues Rekordhoch des Bitcoins sehen“.

Allerdings sei seitens der Anleger zunächst Geduld gefordert, es gelte erst noch eine Durststrecke zu überwinden bevor die marktführende Kryptowährung Bitcoin wie prognostiziert auf ein neues Allzeithoch klettern wird. Aktuell sieht die CoinShares-Chefstrategin allerdings noch keine „kurzfristigen Aufwärtskatalysatoren“.

Bitcoins aktuell: Kurzfristig kann es noch weiter abwärts gehen

Der „Bitcoin ist schon immer ein konjunkturabhängiger Vermögenswert gewesen mit Rückschlägen von bis zu 80 oder gar 90 Prozent“ im Vergleich zu den jeweiligen Hochpunkten, erklärte die Expertin.

Mit dem Kurseinbruch auf grob um die 20.000 US-Dollar verbuchte das „zyklische Finanzprodukt“ jedoch erst ein Minus von rund 65 Prozent gegenüber dem Rekordhoch vom November 2021. Deshalb sieht Demirors momentan „noch Luft nach unten“. Doch auch, wenn es noch tiefer abwärts gehen sollte, geht sie nicht von einem Sturz unter die Marke von 14.000 US-Dollar aus.

Bitcoins aktuell: Institutionen sehen Regulierungsbedarf

Bank of England sieht bei Bitcoins aktuell Regulierungsbedarf

Jon Cunliffe, der stellvertretende Gouverneur der Bank of England, erklärt, welche Lehren die Finanzwelt aus dem anhaltenden Krypto-Winter ziehen sollte und dass der Krypto-Markt nach einem strengen Grundsatz reguliert werden sollte.

Krypto-Markt im „Krypto-Winter“

Seit geraumer Zeit haben die Krypto-Märkte mit dem sogenannten „Krypto-Winter“ zu kämpfen, der vor allem durch Instabilität und Verluste geprägt sei. „Ein weitverbreiteter Zusammenbruch der Bewertungen von Krypto-Vermögenswerten hat sich auf das Krypto-Ökosystem ausgewirkt und zu einer Reihe hochkarätiger Firmenzusammenbrüche geführt“, so Cunliffe.

Der eindeutigste Indikator des Krypto-Winters ist ihm zufolge, dass der Bitcoin, der als wichtigster Krypto-Wert gilt, seit November bis zu 70 Prozent seines Wertes verloren hat. Während der Bitcoin am 1. November 2021 noch einen Kurs von 61.083,88 US-Dollar verzeichnete, liegt der derzeitige Kurs bei 21.678,53 US-Dollar (Stand: 25.07.2022). Die aktuelle Entwicklung zeigt demnach einen Werterückgang von über 60 Prozent.

Welche Lehren aus der Krise zu ziehen sind

Wie Cunliffe weiter erklärt, seien aus diesen Entwicklungen insgesamt vier Lehren zu ziehen:

Die erste Lehre sei, dass das Finanzwesen inhärente Risiken mit sich bringe, gerade auch im Zusammenhang mit Kryptowährungen. „Die Technologie kann zwar die Art und Weise, wie diese Risiken verwaltet und verteilt werden, verändern, aber sie kann sie nicht ausschalten.“

Die zweite Lehre sei, dass Regulierungsbehörden daran arbeiten müssten, die Nutzung von Krypto-Technologien im Finanzbereich in einen regulatorischen Rahmen zu bringen. Genauer erklärt Cunliffe, dass für die Behörden nicht die Frage, was als Nächstes mit dem Wert von Krypto-Assets passieren werde, von Bedeutung sei. Sondern was getan werden müsse, um sicherzustellen, dass Entwicklungen und voraussichtliche Innovationen stattfinden könnten, ohne zunehmende und potenziell systemische Risiken hervorzurufen.

Regulierung nach Grundsatz: „Gleiches Risiko, gleiches regulatorisches Ergebnis“

Lehre Nummer drei beinhaltet, dass die Ausweitung des Regulierungsrahmens auf die Nutzung von Krypto-Technologien auf dem Grundsatz „gleiches Risiko, gleiches Regulierungsergebnis“ beruhen müsse. „Der Ausgangspunkt für die Regulierungsbehörden sollte sein, dieselbe Regulierung auf die Risiken anzuwenden, die mit der Erbringung einer Finanzdienstleistung verbunden sind, unabhängig davon, wie sie erbracht wird“, erklärt Cunliffe.

Natürlich könnten unterschiedliche Technologien dazu führen, dass bereits bestehende Regulierungen nicht wirksam seien. Deshalb müsse sichergestellt werden, dass man immerhin das gleiche Maß an Risikominderung erreichen könne und in Verbindung damit das gleiche regulatorische Ergebnis. Sollte sich dann bei bestimmten kryptobezogenen Aktivitäten zeigen, dass das Risiko nicht angemessen gemindert oder gesteuert werden könne, sollte diese Aktivität nicht weiter zugelassen werden, so die Meinung von Cunliffe.

Die vierte und letzte Lehre Cunliffes sei, dass Innovation und Regulierung keine Feinde, sondern viel mehr Freunde seien. „Innovatoren haben ebenso wie Regulierungsbehörden und andere öffentliche Stellen ein Interesse an der Entwicklung einer angemessenen Regulierung und am Risikomanagement. Nur innerhalb eines solchen Rahmens können sie sich wirklich entfalten und die Vorteile des technologischen Wandels sichern.“

Bitcoins aktuell: Wird der Bitcoin verboten?

Werden Bitcoins aktuell in der EU tatsächlich verboten?

Mit dieser Meldung hatte wohl niemand gerechnet: der Bitcoin soll in der EU verboten werden. Was wie ein schlechter Scherz klingt, könnte Stück für Stück Wirklichkeit werden. Es wird davon gesprochen, dass der Bitcoin bereits ab dem Jahr 2025 in der EU verboten sein soll.

Argumente für das Krypto-Verbot in der EU

Um besser verstehen zu können, wie es denn zu der Schlagzeile kam, ist die Kenntnis folgender Fakten hilfreich:

  • Der Bitcoin ist die älteste und bekannteste Kryptowährung weltweit.
  • Der Bitcoin ist auch die teuerste Kryptowährung weltweit.
  • Zum Mining der digitalen Währung ist ein hoher Energie-Aufwand erforderlich.
  • Nachhaltigkeit kann so nicht erreicht werden.

Nach Berechnungen von Mike Berners-Lee, Professor am Institut für Soziale Zukunft an der Lancaster University, haben alle Kryptowährungen allein im Jahr 2019 einen CO2-Ausstoß von rund 68 Millionen Tonnen verursacht. In nur zehn Jahren hätten Kryptowährungen bereits 0,12 Prozent des CO2-Abdrucks der ganzen Welt hinterlassen.

Die genannten Punkte dienten sowohl der Linken als auch der SPD und den Grünen als Grund dafür, dem Bitcoin-Verbot in der EU den Boden zu bereiten.

Ein Krypto-Verbot wäre kaum kontrollierbar

Doch wie realistisch ist solch ein Verbot überhaupt? Selbst dann, wenn die EU entscheiden sollte, dass das Krypto-Verbot in Europa käme, wäre dies kaum kontrollierbar. Einer der am stärksten auftretenden Effekte bestände darin, dass eine Zahlung bei Online-Dienstleistern mit der digitalen Währung nicht mehr möglich wäre. Die Folgen für die Wirtschaft könnten unvorhersehbar und verheerend sein – vor allem, weil digitale Währungen bis 2025 zunehmend an Bedeutung gewinnen werden.

Echte Krypto-Fans werden Mittel und Wege finden

Echte Fans haben bereits angedeutet, dass sie sich

  • das Mining,
  • den Handel und
  • das Halten

von digitalen Währungen nicht verbieten lassen würden. Ein Effekt nach der Entscheidung wäre, dass die Krypto-Börsen in Europa schließen würden. Dies gilt jedoch ausschließlich für die europäischen Börsen.

Die Börsen im nicht-europäischen Ausland bleiben geöffnet und würden stark frequentiert werden. Kontrollen darüber, ob Bürger in der EU wirklich digitale Coins halten, dürften kaum möglich sein.

Nicht umsonst handelt es sich um dezentrale Währungen, bei denen nicht nachverfolgt werden kann,

  • wer sie schürft,
  • wer sie besitzt und
  • wer sie verkauft.

Das heißt, es würde zu umfangreichen bürokratischen Maßnahmen kommen müssen, die sich allerdings kaum durchsetzen ließen.

Was hat eigentlich die Diskussion über ein Bitcoin Verbot ausgelöst?

Hierbei handelt es sich um die „Markets in Crypto-Assets Regulation“ (kurz: MiCA). Tatsächlich wurde schon länger über eine Regulierung von digitalen Währungen gesprochen. Das ist also keine gänzlich neue Thematik.

Mit MiCA sollte nun dafür gesorgt werden, dass eine neue Rechtssicherheit im Zusammenhang mit Krypto-Assets entsteht. Von einem Bitcoin Verbot in der EU oder auch einem Krypto Verbot in Europa war dabei zunächst nicht die Rede.

Die grundsätzlichen Ziele, die durch diese Verordnung erreicht werden sollen, sind:

  • Rechtssicherheit beim Handel mit digitalen Währungen
  • Förderung von Innovationen im Bereich der Kryptowährungen
  • Schutz von Verbrauchern und Anlegern
  • Stabilität der Finanzen

In der Konzeption der MiCA wurden mehrere Teile festgelegt, die sich mit einzelnen Themenbereichen beschäftigen:

Neben dem allgemeinen Teil gibt es auch die Regulierung der Krypto-Assets, Marktvorschriften und Vorschriften für Krypto-Dienstleister sowie Aufsichtskompetenzen.

Wie wahrscheinlich ist nun ein Krypto-Verbot in der EU?

Die Gemüter sind erregt. Dabei sollte jedoch erst einmal geschaut werden, wie hoch die Wahrscheinlichkeit dafür ist, dass es tatsächlich zu einem Krypto-Verbot in Europa kommt.

Als Begründung dafür, dass dieses Verbot überhaupt diskutiert wird, gilt das Mining. Bei vielen digitalen Währungen ist es so, dass durch eine Form des digitalen Schürfens die Token geschaffen werden. Dieser Prozess ist mit umfassenden technischen Mitteln verbunden, die leider auch einen hohen Stromverbrauch mit sich bringen. Zusätzlich entsteht in diesem Zusammenhang jede Menge Elektroschrott.

Die Entscheidung wurde erst einmal ausgesetzt

Nähere Informationen dazu, wie es mit dem Bitcoin in der EU weitergehen wird, sollten am 28. Februar getroffen werden. Doch wie verschiedene Kanäle berichteten, ist es erst einmal zu einer Aussetzung der Entscheidung gekommen.

Das EU-Parlament hat angegeben, dass es sich erst einmal nicht damit auseinandersetzen wird, ob Krypto-Assets nur noch dann in der EU erlaubt sind, wenn sie eine nachhaltige Herstellung mit sich bringen. Als Grund für die Aussetzung der Entscheidung wurde genannt, dass der vorliegende Regulierungsentwurf in seinen Zusammenhängen und Inhalten wohl falsch aufgefasst wurde.

Planung einer Ergänzung in den Richtlinien von MiCA sorgt für Ärger

Für Unmut bei Interessierten hat vor allem eine Passage gesorgt, die der MiCA hinzugefügt werden soll. Hierin ist vermerkt, dass mit dem Beginn des Jahres 2025 ein Verbot für digitale Währungen erlassen wird, die keine nachhaltigen Konsensmechanismen haben. Als Konsensmechanismus wird bei Kryptowährungen das Verfahren bezeichnet, mit dem sichergestellt wird, dass alle Teilnehmer einen einheitlichen Datenstand in der Blockchain haben. Dabei ist die Blockchain ein dezentrales, digitales Datenregister. Das würde also ein Verbot für alle Kryptowährungen mit Mining bedeuten.

Ein Verbot ist erstmal vom Tisch, aber die Diskussionen gehen weiter.

Fazit: Die Diskussionen über ein Verbot von Bitcoins sind aktuell noch nicht vorbei

Nachdem die Entscheidung bis auf weiteres vertagt wurde, bleibt den Verfechtern des Bitcoins nichts weiter übrig, als auf den nächsten Termin zu warten. Dieser ist bisher aber noch nicht angesetzt. Angesichts der Ukraine-Krise ist davon auszugehen, dass es sich aktuell nicht um ein Thema mit hoher Priorität handelt.

Dennoch sollten die Entwicklungen nicht aus den Augen verloren werden. Regulierungen der digitalen Währungen in China haben schnell deutlich gemacht, welche Auswirkungen diese auf die Kurse der digitalen Währungen haben können. Zusätzlich dazu haben sich viele Unternehmer und großflächig aktive Miner aus China zurückgezogen. Und zwar diejenigen, die dezentrale Währungen nicht mehr missen möchten.

Die wichtigste Kryptowährung Bitcoin wird demnach auch in Europa weiter handelbar sein. Zumindest sorgen die Klimabelastungen, die durch den hohen Energieverbrauch beim Schürfen des Bitcoin entstehen, nicht für ein Verbot in der EU.

Im Zuge eines Treffens diskutierten Teilnehmer auch über mögliche Auswirkungen eines Bitcoin-Verbots. Dabei kamen sie zu dem Schluss, dass Anleger keines besonderen Schutzes bedürften. Jeder Bitcoin-User sei sich über die Risiken des Handels und die hohe Volatilität der Währung bewusst, so dass er auch mit den Folgen eines EU-Verbots zurechtkommen müsse.

Festzustehen scheint indes, dass die Gespräche rund um die umwelt- und klimaschädlichen Auswirkungen des Bitcoin andauern. Laut einer Sprecherin des Bundesumweltamtes finde aktuell auf vielen Ebenen ein Austausch darüber statt, wie sich Bitcoins aktuell nachhaltiger aufstellen ließen.

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