Was sind Kryptowährungen und wie funktionieren sie?

Lesedauer 4 Minuten

Kryptowährungen

Neben den klassischen Anlageformen erlebt eine neue Technologie gerade einen rasanten Aufschwung, die auch für Anleger interessant sein kann: Bitcoin & andere Kryptowährungen.

Die technische Seite davon schreckt leider am Anfang viele Interessierte ab, obwohl das Grundkonzept dahinter recht leicht zu verstehen ist und eben dieses Grundverständnis gerade bei Geldanlagen unabdingbar sein sollte.

Vielen Dank an dieser Stelle an Jürgen, dass wir diesen Gastartikel schreiben dürfen.

Wir haben die Plattform Bitcoin-Onlinekurs.de ins Leben gerufen, um gerade Einsteigern die Hintergrundinformation vermitteln zu können, die nötig sind um eigene Entscheidungen auf diesem Gebiet treffen zu können und ergänzen dieses um konkrete Schritt-für-Schritt Anleitungen zum Umgang mit Kryptowährungen.

Die Entstehung von Kryptowährungen

Schauen wir auf die Idee von Bitcoin – alle anderen Kryptowährungen bauen auf dessen Idee auf.

Bitcoin wurde in etwa um die Finanzkrise 2008 von einem Entwickler unter dem Pseudonym „Satoshi Nakamoto“ vorgestellt um ein, seiner Meinung nach, großes Manko unseres Geldsystems zu beheben: wir müssen einer zentralen Stelle vertrauen.

Zentralbanken steuern die Geldausgabe, Geldmenge und damit Inflation.

Staaten und Banken können gezielt auf Vermögen Einzelner zugreifen, sollte es dafür mehr oder weniger nachvollziehbare Gründe geben.

Bitcoin allerdings ist dezentral.

Das heißt, dass die Kontrolle über dieses System statt einer zentralen Institution nun auf alle Nutzer verteilt wird.

Was das genauer bedeutet, kann man an der Technologie der Blockchain erklären, die all dies möglich macht.

Die Blockchain

Wir möchten die Funktionsweise gerne etwas abstrakter erklären:

Jeder Teilnehmer am Bitcoinnetzwerk führt Buch über die Transaktionen im Netzwerk.

Dabei werden alle Transaktionen, die innerhalb von zehn Minuten anfallen, auf eine Seite eines fiktiven Buches geschrieben und von jedem Teilnehmer überprüft, ob diese Transaktionen legitim sind – also ob der Sender über genügend Bitcoin verfügt, um diese versenden zu können.

Eine solche Seite wird Block genannt.

Statt mit Namen wird jeder Teilnehmer in diesem System mit einer langen Zahlenkette identifiziert, weshalb Bitcoin zwar nicht 100% Anonymität garantieren kann, aber immerhin eine Pseudonymität, die nicht ohne Weiteres Rückschlüsse auf die Person zulässt.

Am Ende einer solchen zehn Minuten Periode wird diese Seite von allen Teilnehmern „Unterschrieben“ und damit als gültig anerkannt.

Nur, wenn mehr als 51% aller Teilnehmer eine solche Seite als legitim anerkennen, wird diese gültig.

So ist gewährleistet, dass keine einzelne Partei das System manipulieren kann.

Anschliessend wird die nächste Seite beschrieben.

So, wie in einem Buch die Seiten eine Reihenfolge haben, bilden auch diese Blöcke eine Kette – womit der Name Blockchain, also „Block-Kette“, erklärt wäre.

Erst dadurch ist eine einwandfreie Nachvollziehbarkeit gegeben.

Dieses bildliche Beispiel sieht in der Realität ein wenig komplexer aus, reicht aber um das Grundprinzip zu verstehen.

Bitcoin ist erst der Anfang

Kryptowährungen

Vielleicht klingt das Ganze sogar etwas unspektakulär, hat aber gigantische Auswirkungen auf ganz andere Bereiche.

Die Blockchain ist im Grunde nichts anderes als eine gigantische Datenbank, deren Kontrolle nicht mehr in der Hand eines Einzelnen liegt.

Und eben dies kann in ganz anderen Gebieten Anwendung finden – immer dort, wo einer Partei die Verwaltung von wichtigen Daten anvertraut werden muss.

Was zum einen Vertrauen und eben auch Kosten bedeutet.

Denn diese Verantwortung muss mit genügend Anreiz bezahlt werden, um sicherzustellen, dass diese Stelle neutral bleibt und nicht anfängt, dass System zu Ihren Gunsten zu beeinflussen.

Beispiel für einen Anwendungsfall der Blockchain

Um nur ein Beispiel zu nennen:

Mit wie vielen Kosten ist wohl für eine Grundbuchänderung bei einem Hauskauf samt Notartermin zu rechnen?

Genau so etwas kann zu einem Bruchteil über Blockchain-Technologien gelöst werden.

Während Bitcoin ein reines Tauschmittel ist, gibt es diverse andere Kryptowährungen, die die Blockchain nutzen, um diese neuen Möglichkeiten zu nutzen.

Hier muss aber eher von Assets, als von Währungen gesprochen werden.

Ähnlich wie Erdöl oder Strom stellen sie also einen Wert dar, der in einer konkreten Anwendung beschrieben werden kann.

Aufgrund dessen, dass diese anderen Formen der Nutzung der Blockchaintechnologie noch so jung sind, werden diese aber noch meist unter dem Oberbegriff „Kryptowährungen, Cryptocurrencies“ zusammengefasst und deren kleinste handelbare Einheit als „Token“ bezeichnet.

Die gesamte Technologie steckt zwar momentan noch in ihren Kinderschuhen und kann vielleicht mit dem Internet am Anfang der 90er Jahre verglichen werden.

Sie verspricht aber wirklich spannende Veränderungen in den nächsten Jahren.

Jeder, der sich für Innovative und disruptive Ideen interessiert sollte sich näher damit beschäftigen um diese Entwicklungen eben auch kritisch betrachten zu können.

Wir sind jedenfalls gespannt wie es weiter geht.

Jeder, der mehr Infos zu dem Thema haben möchte kann sich kostenlos unser Einführungsvideo auf http://bitcoin-onlinekurs.de anschauen und findet im gesamten Kurs neben tiefergehenden Kenntnissen auch Schritt-für-Schritt Anleitungen für den Umgang mit Bitcoin & Co.

Über die Autoren

Autoren zu Kryptowährungen

Adrian Schnell & Philipp Klein sind Gründer der Webagentur Creative-Media-Designs und sind im Bereich Webdesign und der Entwicklung von Webanwendungen tätig.

Aus persönlichem Interesse beschäftigen sie sich seit mehreren Jahren mit Bitcoin und Kryptowährungen.

Sie glauben, dass diese am Anfang eines großen Trends stehen und wollen das notwendige Wissen verbreiten, um diese nutzen zu können oder in diese investieren zu können.

Sie haben die Online Schulungsplattform Bitcoin-Onlinekurs.de ins Leben gerufen um dieses besonders einsteigerfreundlich weiterzugeben.

Vielleicht sind Kryptowährungen momentan noch nicht das Richtige für dich, sondern eher solide ETFs?

5 Gedanken zu „Was sind Kryptowährungen und wie funktionieren sie?“

  1. Lieber Philipp, vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Ich freue mich sehr, dass da einige Überschneidungen mit meinen Altcoin Gedanken auftauchen. TenX habe ich auch auf dem Schirm, ich hatte letztens ein längeres Skypegespräch mit Dr. Julian Hosp zu diesem Thema und ich fand sehr nachvollziehbar, was TenX leisten kann und welche Lücke sie damit schließen. Golem finde ich v.a. deshalb interessant, weil wohl Google dahintersteckt und IOTA ist mein momentan heißester Anwärter auf ein weiteres „Bitcoin“, die Technologie ist wirklich sehr interessant. Lisk und Factom hatte ich bis jetzt gar nicht auf der Liste, die muss ich mir jetzt genauer ansehen. Ripple finde ich sehr interessant, auch wenn es nicht dezentral ist, aber es stecken nun mal Banken dahinter und denen ist doch noch einiges zuzutrauen, v.a. weil sie handeln müssen und das nötige Kleingeld haben, das sie reinbuttern können, um das Ding groß zumachen. Siacoin habe ich noch als kleinen Zockertipp gesagt bekommen, so günstig bewertet, dass man schnell mal ein paar zigtausend Stück im Portfolio hat. Alles in allem freue ich mich über jeden Artikel zum Thema Kryptowährungen und glaube fest daran, dass wir da noch einiges hören und erleben werden, in diesem Bereich. Ich muss nur immer daran denken, dass zu Beginn des Internets für niemanden vorstellbar war, dass jemand Yahoo die Marktführerschaft streitig macht. Und dann kam Google. Was glaubt Ihr, könnte das Bitcoin nicht auch passieren? Und wer ist im Kryptobereich dann Google? Das ist die eine Million Euro Frage.:-)
    Liebe Grüße,
    Miss Money.

    Antworten
    • Hallo Miss Money,

      ich habe leider keine Benachrichtigung bekommen, dass du nochmal geschrieben hattest – Jürgen hat mich dann aber freundlicherweise darauf hingewiesen. Wenn du direkt den „Antworten“ Link unter meinem Post benutzt, müsste ich vermutlich eine E-Mail bekommen.

      Zum Thema: Ich denke auch, dass die jetzige Entwicklung irgendwie mit der der Internetriesen verglichen werden kann.. Nur die wenigsten wissen bisher etwas darüber und in diesem noch so jungen Markt wird es sicher noch einige große Bewegungen geben. Was den Bitcoin angeht, kann ich mir schon vorstellen, dass dieser früher oder später von einer Alternative abgelöst wird. Die Frage ist nur wann. Momentan ist Bitcoin halt der größte und bekannteste Name. Auch sieht man, dass sich der Bitcoin durchaus noch weiterentwickeln kann. Ich bin selber gespannt 🙂

      Bitcoin ist halt aufgrund der Popularität ein gutes Einstiegsthema, wie ich finde. Und die fundamentalen Ideen davon tauchen bei den anderen Altcoins ja auch immer wieder auf. Wenn ich einem Bekannten von dem Thema erzähle, dann ist meistens Bitcoin das erste Thema. Was das nächste große Ding auf dem Bereich wird weiß ich leider auch nicht.. Ich denke da hilft nur ständiges beobachten, was sich alles tut – fast wöchentlich gibt es hier ja neue Innovationen zu sehen.

      Viele Grüße

      Antworten
  2. Hallo Jürgen, ein sehr interessanter Einstiegsartikel zu dem Thema. Ich muss die ganze Zeit an ein Zitat denken, das ich letztens gelesen habe, von einem Experten zu dem Thema. Der meinte sinngemäß, heute den Menschen Kryptowährungen zu erklären ist in etwa so wie 1977 derm Briefträger Email zu erklären. Welche Kryptowährungen sehen denn Adrian und Philipp neben Bitcoin auch noch als interessant und zukunftsträchtig an?

    Antworten
    • Danke für das Feedback.
      Dies sind keine Anlagetipps, aber ich persönlich (Philipp) finde momentan folgende Kryptowährungen interessant:

      – Factom (FCT)
      Factom beschäftigt sich damit, Dokumente auf der Blockchain manipulationssicher und nachvollziehbar zu speichern. Anwendungen wären hier Zeugnisse, Verträge, Wahlsysteme etc.

      – TenX (Pay)
      Super Idee, die es ermöglicht, überall dort mit Kryptowährungen zu bezahlen, wo man mit Kreditkarte zahlen kann. Finde ich besonders interessant, da es eine Übergangszeit geben wird, in der Kryptowährungen noch nicht besonders verbreitet sind und dementsprechend auch noch die Unterstützung der Händler fehlt. TenX schließt diese Lücke.

      – IOTA
      Ein sehr junges Projekt, welches ein anderes System als die Blockchain nutzt. IOTA verspricht besonders in der Skalierbarkeit anderen Tokens voraus zu sein und somit eine sehr große Anzahl Transaktionen besser handeln zu können. Ausserdem könnte es im Bereich IoT (Internet of Things) verbreitet Anwendung finden.

      – Ethereum (ETH)
      Ethereum ist mittlerweile recht etabliert und ermöglicht das erstellen von sogenannten „Smart Contracts“. Ein eigenes sehr umfangreiches Thema 🙂

      – Golem (GNT)
      Das Golem Projekt will die Rechenleistung seiner Nutzer zu einem „Supercomputer“ bündeln. Diese könnte dann von Leuten und Unternehmen gezielt genutzt werden um beispielsweise Filme zu rendern oder aufwändige wissenschaftliche Simulationen laufen zu lassen. Hintergrund ist, dass viele unserer Computer bei Anwendungen wie zum Beispiel dem Surfen im Internet einen Großteil Ihrer Rechenleistung gar nicht nutzen und diese jemand anderem zur Verfügung gestellt werden könnte.

      – Lisk (LSK)
      Ein deutsche Projekt, welches noch Ende dieses Jahres ein Rebranding und das Release ihres SDK (Software Developer Kits) angekündigt hat. Mit Lisk lassen sich Blockchain Anwendungen in Javascript schreiben. (Sehr verbreitet in der Webentwicklung)

      Ausserdem aus meiner Sicht interessant:
      NEM, Waves, Monero

      Dass ich diese interessant finde, muss nicht direkt mit der Eignung als Investment zusammenhängen, sondern unter Umständen auch, weil ich die Ideen dahinter einfach sehr reizvoll finde.

      Fast täglich tauchen neue Projekte auf und man muss sich schon mit jedem sehr genau beschäftigen. Ich hoffe ich konnte etwas Anregung geben.

      Antworten

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