ETFs erfreuen sich bei Anlegern zunehmender Beliebtheit. Und damit auch ETF-Sparpläne. Finde in einem Sparplan-Vergleich heraus, welcher Broker für deinen Bedarf am besten passt.
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Im Dezember 2018 sparten gut 838.500 Privatanleger durchschnittlich genau 141,70 EUR pro Monat in einen oder mehrere ETF-Sparpläne (Quelle: EXTRAMagazin Nr. 2 / 2019, S. 92).
Dabei hat ETF-Sparen folgende Vorteile:
- ETFs sind preiswert, weil sie niedrige laufende Kosten haben und beim Erwerb keine Ausgabeaufschläge anfallen.
- ETFs sind absolut flexibel, da sie jederzeit an der Börse ge- und verkauft werden können. Darüber hinaus ist die Sparrate flexibel und es können jederzeit Einmalzahlungen geleistet werden.
- ETFs sind unkompliziert. Sie folgen einfach einem Börsenindex und es gibt kein „Kleingedrucktes“.
- Die Auswahl ist inzwischen riesengroß und damit absolut vielseitig, wobei alle gängigen Anlageklassen mit ETFs abgebildet werden können.
- Da ETF-Anteile Sondervermögen sind, sind sie bei einer Insolvenz der Kapitalanlagegesellschaft vor Verlust geschützt.
Und ETF-Sparpläne sind das Sparvehikel, wenn man heute intelligent Vermögen bilden will und aus der Niedrigzinsfalle herausmöchte.
Auf ETF-Blog.com gibt es dazu mittlerweile nicht nur einen, sondern sogar mehrere Blogartikel zum Thema:
- ETF-Sparpläne: Als Privatanleger flexibel Vermögen bilden
- Flexible ETF-Sparpläne als Baustein der privaten Altersvorsorge
- 5 Vorteile von ETF-Sparplänen auf einen Blick
- ETF-Sparpläne als Königsweg des Fondssparens
- Warum ETF-Sparpläne die bessere Lebensversicherung sind
Doch stellt sich nicht nur die Frage, ob ETF-Sparpläne gut und sinnvoll sind, sondern es stellt sich auch die Frage nach einem Sparplan-Vergleich.
Welcher der mittlerweile zahlreichen Anbieter kommt für dich in die nähere Auswahl?
Dabei möchte ich verschiedenen Fragen nachgehen:
- Welche sind die günstigsten Angebote für Sparbeiträge zwischen 10 EUR und unter 50 EUR pro Monat?
- Welche Angebote für Sparraten zwischen 50 EUR und 150 EUR pro Monat sind empfehlenswert?
- Und welche Broker sind bei Sparraten zwischen 200 EUR und 500 EUR besonders günstig?
Sparplan-Vergleich für Sparraten von 10 EUR bis 50 EUR
Derzeit kommen hier vier Anbieter infrage:
Broker | Min./Max. Sparrate | Ordergebühren bei 25 EUR | Aktions-ETFs | ETFs insgesamt |
Comdirect | 25 € / 10.000 € | 0,38 € | 170 | 610 |
Consorsbank | 25 € / – | 0,38 € | 257 | 448 |
Finvesto | 10 € / – | 0,11 € | 440 bis 31.03.2019 kostenfrei | 440 (danach im Schnitt 0,45 %) |
Wüstenrot | 25 € / 5.000 € | 0,11 € | 0 | 445 |
Das notwendige Wertpapierdepot ist bei allen Brokern außer Finvesto gebührenfrei. Bei Finvesto kostet es 30 EUR pro Jahr, wobei es für Minderjährige kostenfrei ist.
Da ist es also ratsam, nach Möglichkeit Aktionsangebote wahrzunehmen, damit tatsächlich 100 Prozent des regelmäßigen Sparbeitrags in die ausgewählten ETFs fließen.
Sollen Sparpläne außerhalb der Aktionsangebote realisiert werden, entstehen die in der Tabelle angegebenen Ordergebühren.
Nähere Informationen zu den Aktionsangeboten findest du in folgender Tabelle:
Broker | Aktionsangebote |
Comdirect | Seit Jahresbeginn können ausgewählte ETFs der Anbieter Amundi, Franklin Templeton, iShares, Lyxor und Vanguard kostenfrei bespart werden |
Consorsbank | Seit Jahresbeginn gibt es 257 ETFs kostenfrei im Sparplan. |
Finvesto | Bis Ende März 2019 sind alle Sparpläne kostenfrei. Danach liegt die Gebühr bei im Schnitt 0,45 % pro Sparplanausführung. |
Bei allen anderen Brokern bzw. Filialbanken liegt die Mindestsparrate übrigens bei 50 EUR.
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ETF-Sparpläne auf den Punkt
Sparplan-Vergleich für Sparraten zwischen 50 EUR und 150 EUR pro Monat
Zunächst einmal muss festgestellt werden, dass die OnVista Bank im großen ETF-Sparplantest 2019 des EXTRAMagazins Nr. 2 / 2019 klar gewonnen hat.
Denn von der minimalen Sparrate von 50 EUR pro Monat bis zur maximalen Rate von 1.000 EUR pro Monat können alle derzeit 180 angebotenen ETFs kostenfrei im Rahmen eines Sparplans bespart werden.
Das gibt es sonst nirgendwo anders.
Ebenfalls empfehlenswert sind folgende Broker:
Broker | Depotkonto | 50 EUR | 100 EUR | 150 EUR |
OnVista Bank | kostenfrei | 0,- € | 0,- € | 0,- € |
Wüstenrot | kostenfrei | 0,22 € | 0,44 € | 0,66 € |
Finvesto | 30 € pro Jahr, kostenfrei für Minderjährige | 0,23 € | 0,45 € | 0,68 € |
Comdirect | kostenfrei | 0,75 € | 1,50 € | 2,25 € |
Consorsbank | kostenfrei | 0,75 € | 1,50 € | 2,25 € |
Postbank | kostenfrei | 0,90 € | 0,90 € | 0,90 € |
DKB | kostenfrei | 1,50 € | 1,50 € | 1,50 € |
Auch hier ist es ratsam, nach Möglichkeit Aktionsangebote wahrzunehmen, damit tatsächlich 100 Prozent des regelmäßigen Sparbeitrags in die ausgewählten ETFs fließen.
Broker | Aktionsangebote |
Comdirect | Seit Jahresbeginn können ausgewählte ETFs der Anbieter Amundi, Franklin Templeton, iShares, Lyxor und Vanguard kostenfrei bespart werden |
Consorsbank | Seit Jahresbeginn gibt es 257 ETFs kostenfrei im Sparplan. |
DKB | Kostenfrei im Sparplan sind ETFs von Amundi und HSBC, Lyxor dagegen nur bis 31.12.2109. |
Finvesto | Bis Ende März 2019 sind alle Sparpläne kostenfrei. Danach liegt die Gebühr bei im Schnitt 0,45 % pro Sparplanausführung. |
OnVista Bank | Hier sind alle 180 angebotenen ETFs bis auf weiteres kostenfrei im Sparplan besparbar. |
Bei Sparplänen außerhalb der Aktionsangebote gelten die in der Tabelle angegebenen Ordergebühren.
Welche Broker sind bei Sparraten zwischen 200 EUR und 500 EUR besonders günstig?
Auch hier ist zunächst hervorzuheben, dass die OnVista bis zur maximalen Sparrate von 1.000 EUR pro Monat auf alle 180 angebotenen ETF-Sparpläne keine Ordergebühren erhebt.
Die Kosten der anderen Broker kannst du folgender Tabelle entnehmen:
Broker | Sparrate 200 EUR | Sparrate 300 EUR | Sparrate 400 EUR | Sparrate 500 EUR |
OnVista Bank | 0,- € | 0,- € | 0,- € | 0,- € |
Wüstenrot | 0,88 € | 1,32 € | 1,57 € | 2,20 € |
Finvesto | 0,90 € | 1,35 € € | 1,87 € | 2,25 € |
Postbank | 0,90 € | 0,90 € | 0,90 € | 0,90 € |
DKB | 1,50 € | 1,50 € | 1,50 € | 1,50 € |
Flatex | 1,90 € | 2,10 € | 2,30 € | 2,50 € |
Dabei wird deutlich, dass auch jemand, der eine Filialbank sucht, bei der Postbank fündig wird und dort gute Konditionen erhält.
Insgesamt haben bei dem Test im EXTRAMagazin Nr. 2 / 2019 folgende Broker mit sehr gut abgeschnitten:
- OnVista Bank
- DKB
- Comdirect
- Finvesto
- Consorsbank und
- Flatex.
Die Postbank hat insgesamt ebenfalls mit „sehr gut“ abgeschnitten, Wüstenrot mit “gut”.
Darüber hinaus wurden in dem vorliegenden Sparplan-Vergleich alle Broker erwähnt, sondern nur diejenigen, die besonders empfehlenswert sind.
Wer es ganz genau wissen möchte, der muss den Test im EXTRAMagazin Nr. 2 / 2019 vollständig lesen.
Und die letzte Frage, der hier nachgegangen werden soll, befasst sich mit der Frage, wie Sparplaninhaber so ticken.
Dazu hat die Consorsbank vor kurzem eine Untersuchung vorgenommen.
Niedrige Sparbeiträge sind beliebt
Besonders das Angebot, auch kleinere Summen zu sparen, erfreut sich bei Anlegern großer Beliebtheit.
Derzeit werden bei der Consorsbank 23,3 Prozent der Sparpläne mit einem Betrag von 25 EUR bespart, weitere 31,2 Prozent sparen bis zu 50 Euro und noch einmal 24,7 Prozent bis zu 100 EUR.
Damit sparen 79, 2 Prozent regelmäßig bis zu 100 EUR, 19,2 Prozent über 100 bis 500 EUR und nur 1,6 Prozent über 500 EUR.
Also:
Auch kleine Sparbeiträge zwischen 25 und 100 EUR pro Monat liegen voll im Trend.
Denn:
Wie der Volksmund schon lange weiß, macht auch sogenanntes Kleinvieh Mist.
Wieviel „Mist“ bei regelmäßigem Sparen herauskommt, zeigt folgende Tabelle:
Sparbeitrag | 10 Jahre | 20 Jahre | 30 Jahre | 40 Jahre |
25 | 4.082,75 EUR | 11.394,34 EUR | 24.488,27 EUR | 47.937,52 EUR |
50 | 8.165,50 EUR | 22.788,67 EUR | 48.976,55 EUR | 95.875,04 EUR |
100 | 16.331,00 EUR | 45.577,35 EUR | 97.953,09 EUR | 191.750,08 EUR |
150 | 24.496,51 EUR | 68.366,02 EUR | 146.929,64 EUR | 287.625,11 EUR |
Dabei bin ich von einem Zinssatz von durchschnittlich 6 Prozent p. a. ausgegangen, was mit einem breit gestreuten Aktien-ETF realistisch erreichbar ist.
Beispielsweise haben US-Aktien in den letzten 118 Jahren eine durchschnittliche inflationsbereinigte Rendite von 6,5 Prozent erzielt:
Quelle: ETF-Magazin Nr. 4 / 2018
Monatliche Einzahlungen überwiegen deutlich
Bei ETF-Sparplänen überwiegen mit 96,4 Prozent die monatlichen Einzahlungen.
Nur wenige ETF-Sparer nutzen andere Sparintervalle.
Aber nicht alle Anleger nutzen ETF-Sparpläne. Deren Quote liegt bei 50,6 Prozent.
34,1 Prozent bedienen klassische Investmentfonds und 14,7 Prozent Aktiensparpläne.
ETF-Sparpläne auf dem Vormarsch
Wenn es um das Thema Vermögensaufbau geht, u. a. zur Sicherung des Lebensstandards im Alter, werden von Verbraucherschützern insbesondere ETF-Sparpläne empfohlen.
Schon mit nur einem Sparplan bekommt man eine ordentliche Risikostreuung hin. Und mit drei bis fünf Sparplänen kann man bereits über mehrere Anlageklassen diversifizieren.
Denn gemäß der modernen Portfoliotheorie, gehen bis zu 90 Prozent der Rendite eines Portfolios auf die Streuung auf verschiedene Anlageklassen zurück.
Und nur ca. 10 Prozent der Rendite auf die Diversifikation innerhalb einer Anlageklasse.
Hatten 2009 Sparplantransaktionen auf klassische Investmentfonds noch einen Anteil von 95 Prozent, sind es aktuell nur noch 34 Prozent.
Dafür ist der Anteil von ETF-Sparplänen von 3 Prozent auf heute 51 Prozent gestiegen.
Aktiensparpläne liegen aktuell bei ca. 15 Prozent.
Damit geht der aktuelle Trend voll und ganz in Richtung ETF-Sparpläne.
Fazit: Sparplan-Vergleich unter der Lupe
ETF-Sparpläne erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.
Immer mehr Anleger erkennen, dass sie mit ihrem klassischen Sparbuch oder Tages- bzw. Festgeld noch nicht einmal die Inflation ausgleichen können.
Und wer eine echte Rendite nach Steuern und Inflation haben möchte, der kommt an Aktien-ETFs kaum vorbei.
Dabei kann der Anfang u. a. das Ansparen von Vermögenswirksamen Leistungen mit einem ETF-Sparplan sein.
Broker und Filialbanken, die ETFs anbieten, gibt es jedenfalls genug.
Bei ihrer ETF-Suche sollten sich Privatanleger auf die Suche nach möglichst breit streuenden ETFs ohne Ordergebühren konzentrieren, sogenannte Aktions-ETFs.
Und dabei sollte mindestens ein Welt-Aktien-ETF erste Wahl sein.
Die Wahl des richtigen Brokers sollte mit dem vorliegenden Sparplan-Vergleich eher leicht fallen.
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