Stabil anlegen: Die wenigsten Anleger sind auf hohes Risiko aus, wie im wirklichen Leben geht die Sicherheit vor. Normalerweise lassen sich damit keine besonders hohen Gewinne einstreichen, aber stabile, moderate Zuwächse sind keine Seltenheit.
Leider werden die Themen Trading und Investment in unseren Lehranstalten eher selten und dann auch nur oberflächlich behandelt. Die meisten Menschen, die sich auf diesem Parkett privat bewegen sind Autodidakten – und einige von ihnen verbuchen erstaunliche Erfolge.
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Stabil anlegen – das Manko: generelle Vorbildung fehlt
Die Ausbildung unserer Jugend beinhaltet heute deutlich weniger Lebenspraxis als noch vor einigen Jahrzehnten. Welcher Student hat sich jemals mit Hauswirtschaft befasst oder kennt sich mit langfristigen Geldanlagen aus?
Der Fokus wandert deutlich in Richtung theoretischer und „verkopfter“ Bildung, die das tägliche Leben außen vorlässt. Zwei Bereiche, in denen dieser Trend besonders deutlich wird, sind das ETF-Investment und das Poker-Spiel: Die mathematische Vorbildung dient bei beidem ohne Frage als Grundlage für das Zahlenverständnis und vielleicht auch für die Bildung von eigenen Strategien.
Bei der Umsetzung von der Theorie in die ganz konkrete Praxis stehen junge Erwachsene aber häufig allein da. Kein Wunder, dass immer weniger Menschen die Funktionsweisen der Märkte verstehen oder bei der ersten Runde am Pokertisch erfolglos bleiben.
Hätten sie rechtzeitig gelernt, wie effektives und erfolgsorientiertes, teils risikobewusstes, teils konservatives Haushalten funktioniert und aufeinander abgestimmt werden kann, dann wären sie auf solche Situationen deutlich besser vorbereitet.
Relativ krisenfest: ETFs auf dem Versorger-Sektor
Stabile Erträge sind gewünscht, doch welcher junge Mensch hat schon etwas von ETFs gehört? Die börsengehandelten Fonds schaffen es meistens nicht einmal, zum Randthema eine studentische Ausbildung zu werden.
Dabei sind einige dieser Fonds geradezu prädestiniert, sogar in ziemlich stürmischen Zeiten stabile Erträge zu bringen. Absolute Sicherheit gibt es natürlich auch hier nicht, doch immerhin gerät ein gut ausbalanciertes Boot nicht so schnell aus dem Gleichgewicht.
Versorger-ETFs gehören in der Regel zu den krisenfesten Anlageformen, sie sind normalerweise stark reguliert, die jeweiligen Unternehmen erhalten feste Vergütungen. Die Gewinne bleiben deshalb meistens auf lange Sicht stabil, selbst dann, wenn andere Branchen hart ins Schwanken geraten.
Stabil anlegen – der Klassiker: Immobilien als Geldanlage
Immobilien sind nicht nur dafür da, dass Menschen in ihnen wohnen und arbeiten. Sie dienen häufig auch als Renditeobjekte, nicht nur für sogenannte „Immobilienhaie“, sondern auch für den Normalbürger.
Dabei muss die Investition gar nicht mal so groß sein. Manchmal genügt es auch schon, eine Garage für die Vermietung zu kaufen und diesen Mini-Bestand nach einiger Zeit aufzustocken. Was zunächst wie eine Kleinigkeit erscheint, kann nach Jahren und Jahrzehnten summa summarum ein kleines Vermögen einbringen.
Die Parkplatznot in den Städten ist groß, Garagen hingegen gelten mancherorts als echte Mangelware. Zudem werden die geschlossenen Stellplätze auch gern mal zweckentfremdet und für die Ausübung eines Hobbys genutzt, was den Druck auf den Mietmarkt weiter erhöht.
Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser erfordern natürlich einen höheren Geldeinsatz, vor allem in Zeiten explodierender Immobilienpreise. Doch auch hier ist weiterhin mit einer gewissen, stabilen Rendite zu rechnen, wenn die Parameter stimmen.
Der indirekte Weg führt über Immobilienfonds, die eine überdurchschnittlich hohe Sicherheit bieten, weil der materielle Wert von Gebäuden sich selten massiv reduziert. Das Crowdinvesting eröffnet die Möglichkeit, schon mit geringen Summen ins Geschäft einzusteigen.
Alternatives Investment: auf Sachwerte setzen
Wirtschaftsgüter mit einem bestimmten, oft hohen Wert, gelten als interessante alternative Geldanlage. Hierzu zählt zum Beispiel der gut erhaltene Oldtimer, der mit den Jahren, bei entsprechender Pflege, noch deutlich im Preis steigen kann.
Aber auch Antiquitäten und Kunstwerker aller Art lassen sich diesem Sektor zuordnen: Sammlerstücke also, die eine gewisse Nachfrage verzeichnen, die nicht so schnell verebbt. Manche Anleger lagern in ihrem Keller exklusiven Whiskey oder hervorragende Weine ein, nicht zum Trinken, sondern um die edlen Tropfen eines Tages meistbietend zu verkaufen.
Im Geschäft mit diesen hochpreisigen alkoholischen Kostbarkeiten gilt die Regel: je älter, desto begehrter. Aber nur, wenn die Qualität stimmt. Im Handel mit Sachwerten ist insgesamt ein solides Expertenwissen gefragt – ohne das nötige Know-how wird die Geldanlage schnell zum Groschengrab.
Und wieder taucht an dieser Stelle das neu-deutsche Wort „Crowdinvestment“ auf: Ein limitiertes Sondermodell von Ferrari oder Aston Martin ist nun einmal nicht zum Spottpreis zu haben, darum gibt es die Option, teure Objekte nur anteilig zu bezahlen und beim Verkauf entsprechend einen anteiligen Gewinn zu erhalten.
Konservative Geldanlage mit Genossenschaftsanteilen
Genossenschaftsanteile bringen immerhin sichtbar höhere Zinsen als das heutige Fest- oder Tagesgeld. Sie gibt es zum Beispiel in den Bereichen Wohnungsbau, Landwirtschaft, Banken und Energie. Wer sie besitzt, der gilt als Miteigentümer oder auch als Mitglied einer Genossenschaft und erhält eine prozentuale Gewinn- oder Dividendenauszahlung.
Offiziell liegt die Konkursquote von Genossenschaften bei sehr dünnen 0,1 Prozent, sodass ein Totalausfall so gut wie ausgeschlossen ist. Der Gewinn ist meistens nicht gewaltig, aber sehr beständig, und das kommt dem konservativ orientierten Anleger, der stabil anlegen will, sehr entgegen.
Fazit: stabil anlegen
Die stabile Geldanlage gilt in unruhigen Zeiten als sicherer Hafen, das zeigt sich auch in diesem krisengeschüttelten Jahr 2020. Es bleiben immer einige Möglichkeiten, sein Geld zu „retten“ – doch immer sind Vorsicht und ein genaues Hinschauen gefragt.