Flexible ETF Sparpläne als Baustein der privaten Altersvorsorge

Lesedauer 3 Minuten

Ein Konzept zur privaten Altersvorsorge wird in vielen Fällen aus mehreren Bausteinen bestehen. Bausteine können u. a. flexible ETF Sparpläne sein. Diese sind einfach einzurichten und kostengünstig.

Private Altersvorsorge ist wichtiger denn je.

Das Rentenniveau sinkt und die gesetzliche Rente sichert längst nicht mehr allein den Lebensstandard im Alter.

Altersarmut wird deshalb in Zukunft zunehmen, wie die jüngste Studie der Bertelsmann-Stiftung verdeutlicht.

Um so wichtiger ist es privat vorzusorgen.

Zumal zwar die SPD ein Rentenkonzept vorgelegt hat, aber Kanzlerin Merkel der Meinung ist, dass es bei der Rente keinen dringenden Handlungsbedarf gibt.

Und die FDP schlägt den Bürgern, stärker in Aktien zu investieren.

Das ist zwar löblich, doch die Angst der Deutschen vor einem Investment in Aktien ist hinreichend bekannt.

Nicht einmal 15 Prozent sind in Unternehmensanteilen investiert.

Doch in Betracht des demografischen Wandels, der sich in den nächsten Jahrzehnten aller Voraussicht nach noch verschärfen wird, ist private Altersvorsorge dringend geboten.

Zum Beispiel durch flexible ETF Sparpläne.

Flexible ETF Sparpläne als Baustein der Altersvorsorge

flexible ETF-Sparpläne

Für die private Altersvorsorge kommen mehrere Bausteine infrage.

So u. a.

  • Basis- bzw. Rürup-Rente
  • Riester-Rente
  • Direktversicherung in der betrieblichen Altersvorsorge
  • Digitale, moderne, fondsgebundene Rentenversicherungen auf ETF-Basis
  • Flexible ETF Sparpläne.

All diese Bausteine gehören zum Schichtenmodell der Altersvorsorge.

Dabei gibt es zum Teil staatliche Zulagen oder Steuervorteile, wie zum Beispiel den Sonderausgabenabzug im Rahmen der Steuererklärung.

Oder eine Ersparnis der Abgeltungssteuer bei der privaten Rentenversicherung.

Leider gehören ETF-Sparpläne nicht zu den geförderten Sparformen, doch haben sie bei mir einen hohen Stellenwert.

Warum flexible ETF Sparpläne trotzdem interessant sind

Was ich bei ETF-Sparplänen sehr schätze, ist ihre große Flexibilität.

  • Sie sind schnell und unkompliziert eingerichtet und können jederzeit verändert,
  • unterbrochen oder auch
  • ganz ausgesetzt werden.

Darüber hinaus kannst du jederzeit über dein angespartes Kapital verfügen, ohne irgendeinen vertrag oder dergleichen kündigen zu müssen.

Du gibst einen – besser limitierten – Verkaufsauftrag bei deinem Online-Broker ein, wartest, bis er ausgeführt wurde, überweist dein Kapital vom Verrechnungskonto des Brokers auf dein Girokonto und fertig.

Alles in allem sind ETF-Sparpläne also absolut flexibel.

Voraussetzung: ein Wertpapierdepot

Voraussetzung für einen ETF-Sparplan ist ein Wertpapierdepot – am besten bei einem Online-Broker.

Bei diesen ist das Depotkonto in der Regel kostenfrei, während Filialbanken meist Gebühren dafür erheben.

Solch ein Wertpapierdepot ist in den meisten Fällen in zehn bis fünfzehn Minauten am PC eingerichtet.

Du musst dann nur – in den meisten Fällen – deine Identität bei einer Postfiliale bestätigen lassen.

Zum Teil geht das heute auch schon online per Video.

Weitere Vorteile von ETF-Sparplänen

Doch ETF-Sparpläne sind nicht nur äußerst flexibel, sondern sie haben noch weitere Vorteile:

Sie sind einfach zu verstehen.

Sie sind sehr transparent.

Und sie sind sehr kostengünstig.

Da viele Online-Broker aktuell Rabattaktionen fahren, können Transaktionen mit ETFs zum Teil ohne Ordergebühren ausgeführt werden.

Das gilt in der Regel für Kauforders, nicht aber für Verkaufsorders.

Letztere sind ganz normal kostenpflichtig, wobei die Ordergebühren bei Online-Brokern in der Regel überschaubar sind.

Die Vorteile noch einmal zusammengefasst

Flexible ETF Sparpläne sind

  • einfach zu verstehen
  • sehr transparent
  • einfach und schnell eingerichtet
  • jederzeit änderbar
  • können jederzeit beendet werden
  • es gibt keine Kündigungsfristen
  • oder Vertragslaufzeiten und
  • sie sind sehr kostengünstig.

Welche anderen Sparformen bieten all diese Vorteile?

Ordentliche Rendite mit Aktien-ETFs

Doch der größte Vorteil ist, dass du bei Aktien-ETFs in der gegenwärtigen Niedrigzinsphase ordentliche Renditen erwarten kannst.

Und da Altersvorsorge ein langfristiges Sparziel ist, ist dein Zeithorizont entsprechend lang, wie er es bei Aktien sein sollte.

Der einzige Nachteil von Aktien-ETFs ist, dass sie mit der Börse schwanken und dass – zumindest vorübergehend – auch Verluste entstehen können, die du dann einfach aussitzen solltest.

Wohlgemerkt:

An der Börse kann es jederzeit zu einer Krise bzw. einem Crash kommen, weshalb du dort nur Geld anlegen solltest, dass du für mindestens zehn Jahre entbehren kannst.

Fazit

ETF Sparpläne sind ein äußerst flexibles Instrument, um fürs Alter vorzusorgen.

Sie sind leicht eingerichtet und leicht zu pflegen.

Außerdem kann man mit ETF-Sparplänen in verschiedene Anlageklassen investieren.

Darüber hinaus haben ETFs den Vorteil, dass sie sehr pflegeleicht sind und man sich nicht intensiv um sie kümmern muss.

Ein jährliches Rebalancing reicht vollkommen aus.

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6 Gedanken zu „Flexible ETF Sparpläne als Baustein der privaten Altersvorsorge“

  1. Größere Summen in niedrigen Phasen anlegen funktioniert nicht, denn wann sind niedrige Phasen? Das weiß halt keiner.
    Kostenlose ETF Sparpläne haben viele Vorteile und der mentale Vorteil ist nicht zu unterschätzen. Wer einmal dachte er steigt mit einer höheren Summe ein und der Kurs geht weiter, eventuell auch mal etwas mehr runter der weiß was das bedeutet. Viele tendieren dann zu Panikverkäufen.

    Bei langfristigen ETF Anlagen ist ein Automatismus wichtig, denn Menschen handeln zu emotional an der Börse.

    Auf die Kosten sollte IMMER geachtet werden, 0.2% Unterschied bei dem TER wirken sich bereits merklich aus.

    Deshalb sollte man auch lieber, bei dem manuellen rebalancen, nachkaufen, anstelle von Verkauf und Kauf.

    EIne gute ETF Anlage für Investorenanfänger könnte der COmStage Vermögensstrategie sein, ETF701. Kostenlos als Sparplan, diversifiziert gut und ist für die Diversifikation recht günstig.

    Ich habe gestern auf meinem neuen Youtube Kanal einmal ganz kurz die Einmalinvestition und Sparplan anhand des Cost Average Effekts aufgezeigt.

    https://www.youtube.com/watch?v=BQM0zQUkUh4

    Antworten
  2. Hallo,

    ich bin relativ neu im Bereich der ETF-Anlagen, aber das Prinzip leuchtet mir ein. Allerdings ist mir der Sinn von Sparplänen mit geringer monatlicher Anlagesumme, z.B. 100.- Euro, nicht ganz klar:

    Die Börsen selbst verlangen ja bei Kauf-bzw. Verkaufsorder ebenfalls Gebühren, was sich nach meinem Kenntnisstand um die ca. 3.- Euro pro order beläuft (oder irre ich mich?). Bei einer Anlagesumme von 100.- Euro sind das ja schon 3%, die der Fonds erst erwirtschaften muss, bei Verkauf fallen nochmals Börsengebühren an.

    Ist es dann nicht sinnvoller, 2 bis 4 mal im Jahr eine größere Summe anzulegen, vorzugsweise in Phasen mit niedrigen Kursen?

    Oder begehe ich da einen gedanklichen Irrtum?

    Wäre super, wenn ich da eine Belehrung bekommen könnte.

    Antworten
  3. ETFs werden in letzter Zeit aber auch als Tradingprodukt missbraucht. Ansonsten finde ich diese Anlageklasse eine sehr gute Möglichkeit, Vermögen langfristig aufzubauen.

    Antworten

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