Handeln mit Kryptowährungen beinhaltet diese Risiken

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Handeln mit Kryptowährungen ist sowohl in Medien als auch im Finanzsektor ein Thema, das immer mehr an Bedeutung gewinnt. Investitionen in Monero, Ethereum oder den Marktführer Bitcoin lesen sich des Öfteren in Form von spektakulären Erfolgsgeschichten und Gewinnen, die Anlegern ein Vermögen in Millionenhöhe verschaff(t)en.

Aufgrund dessen sehen Insider das Handeln mit Kryptowährungen oft als vorteilhaft an. Doch wie sicher ist jenes digitale Geld, welches hohe Umsätze und keine Schwankungen durch Inflation verspricht? Wie auch im Falle von Aktien spielt der spekulative Aspekt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Dies und andere Kriterien sollten das Bewusstsein schaffen, dass Handeln mit Kryptowährungen stets auch nur unter der Berücksichtigung von Risiken erfolgen kann.

Bitcoin als Ursprung für den Krypto-Boom

Handeln mit Kryptowährungen

Mit der Entwicklung der ersten Kryptowährung Bitcoin sollte ursprünglich lediglich eine Möglichkeit geschaffen werden, die Durchführung von Zahlungsvorgängen auf Basis der Selbstbestimmung und Anonymität zu ermöglichen. Obwohl dieser Umstand zunächst einen Anstieg illegaler Transaktionen bewirkte, wurde die zugrunde liegende Technologie entsprechend weiterentwickelt und verbessert.

Im Rahmen dieser Entwicklung entstanden auch weitere Kryptowährungen. “Ethereum” hatte seinen Ursprung in einem Welternährungsprogramm, welche auf die Ressourcenverteilung von Flüchtlingen abzielte. Inzwischen existieren weitere Formen wie “Diem”, die weltweite Zahlungen über soziale Medien wie “Facebook” oder “Whatsapp” vereinfachen soll oder auch “Caizcoin”, welche als erste islamkonforme Kryptowährung den Einfluss auf den muslimischen Finanzmarkt weiterverbreitet.

All jene Anbieter greifen heutzutage auf eine fortgeschrittene Technologie zurück, welche neben Geldtransaktionen und Investitionen auch laut einigen Experten eine kosteneffiziente Alternative für die Übertragung von sensiblen Daten darstellt.

Risiko durch Volatilität

Volatilität

Das derzeitige Marktvolumen aller Kryptowährungen hat mittlerweile die Marke der 2 Billionen Dollar überschritten und bietet daher auch viele Möglichkeiten, eine entsprechende Anlage durchzuführen.

Wer Bitcoins oder andere Kryptowährungen kaufen möchte, kann sich unter anderem zwischen dem

  • Währungshandel,
  • einer Börse,
  • Aktien oder auch
  • dem Mining

entscheiden. Unabhängig von der individuellen Auswahl steht ein wesentliches Risiko bei der Anlage im Raum.

Volatilität, sprich eine radikale Kursänderung ausgewählter Währungen, ist jederzeit möglich. Das Team hinter der islamkonformen Kryptowährung Caizcoin.com kennt den Hauptgrund dafür:

“Der Wert einer Kryptowährung wird grundsätzlich von den Faktoren des Vertrauens und der gesellschaftlichen Akzeptanz getragen. Im Falle von herkömmlichen Währungen wie Dollar, Euro oder dem britischen Pfund wird die Entwicklung von Staaten und Zentralbanken überwacht und abgesichert. Im Falle einer Kryptowährung kommt stattdessen ein technisches System zum Einsatz, das keinen Teilnehmer ausschließt und für das Stabilität keine essentielle Rolle spielt”.

Aus dieser Schlussfolgerung lässt sich ableiten, dass Änderungen des Kurses unvorhersehbar auftreten können und drastische Wertminderungen im sechs- oder sogar siebenstelligen Bereich durchaus möglich sind.

Das es sich hier um keine theoretische Aufstellung handelt, konnte bereits im Zeitraum zwischen Januar und April 2018 festgestellt werden. Die kollektive Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen brach um insgesamt 70 Prozent ein.

Um auf jenes Risiko entsprechend vorbereitet zu sein, ist somit neben ausreichend Kapital auch reichlich Zeit und Aufmerksamkeit in Bezug auf Marktentwicklungen nötig. Solange sich die Kursschwankungen in Grenzen halten, kann die spekulative Natur von Kryptowährungen sogar zum Vorteil genutzt werden.

Handeln mit Kryptowährungen: Regulierung und Sicherheit

Handeln mit Kryptowährungen

Wie bereits zuvor erwähnt, sind Kryptowährungen keiner staatlichen bzw. autoritären Regulierung ausgesetzt. Bisherige Regulierungsversuche waren bislang nicht von Erfolg gekrönt. Beispielsweise sollte der Schritt in Südkorea geschehen, was Verunsicherungen bei Anlegern auslöste und den darauf folgenden Rückzug von milliardenschwerem Kapital aus dem Markt der Kryptowährungen nach sich zog. Jener Schritt ging auch mit der vorab genannten Volatilität einher.

Bis dato ist eine Regulierung auf globaler Ebene ausgeblieben. In der jüngsten Vergangenheit fanden diesbezüglich jedoch wieder Diskussionen über den weiteren Umgang mit Kryptowährungen statt. Die Einstufung als Wirtschaftsgut oder virtuelle Währung steht im Raum.

Bis zum Zeitpunkt einer möglichen Regulierung sehen sich Anleger mit zwei zusätzlichen Risiken konfrontiert:

  1. Einerseits besteht die Möglichkeit der einseitigen Kursmanipulation. Dies ist dann möglich, wenn der Großteil aller verfügbaren Münzen auf den Besitz einer überschaubaren Personenzahl verteilt wäre. Gesetze für ein Verbot oder Kontrollinstanzen, die solche Vorgehen verhindern, fehlen bislang.
  2. Die Tatsache, dass Kryptowährungen keiner staatlichen Regulierung unterliegen, bedeutet auch das Fehlen eines sonst vorhandenen Anlegerschutzes. Vor der Investition erfolgt daher keine ausführliche Aufklärung über etwaige Risiken – dieser Schritt muss in Eigenregie durchgeführt werden.

Umtausch in Fiatgeld

Handeln mit Kryptowährungen

Während dies innerhalb konventioneller Währungen einfach möglich ist, können Kryptowährungen nicht ohne Weiteres in Euro oder Dollar umgetauscht werden. Die Ursache dafür ist auf den Mangel von stabilen Wechselkursen zurückzuführen. Dies bedeutet, dass erst ein Umtausch in größere Digitalwährungen wie “Bitcoin” erfolgen muss, bevor ein Verkauf in Euro oder andere Währungen möglich ist. Diese Tatsache kann sich insbesondere im Fall von Investitionen bei neu entwickelten Kryptowährungen zu einem hohen Risiko auswirken.

Solche Transaktionen können viel Zeit in Anspruch nehmen. Besonders deutlich kann diese Unannehmlichkeit im Falle einer Überlastung der Blockchain werden. In jenem Zeitfenster, welches bei der Durchführung des Transfers verstreicht, kann die Währung ebenfalls der Volatilität zum Opfer fallen, wodurch ein Wertverlust für Anleger wahrscheinlich ist. In diesem Zusammenhang müssen Anleger zusätzlich ein hohes Vertrauen in ihre Händler stecken. Da die angegebenen Wechselkurse ebenfalls keiner Kontrolle unterliegen, sollten Investoren daher vorab Informationen über die Seriosität und Glaubwürdigkeit der Händler einholen.

Risiken beim Handel mit Krypto-Differenzkontrakten

Handeln mit CFDs

Große Kryptowährungen wie “Bitcoin” oder “Ethereum” können auch mithilfe von CFD-Handelskonten erlangt werden, welche auf dem Handel von Derivaten basieren. Da es sich hier um Anlagen weitaus höherer spekulativer Natur handelt, entstehen zusätzliche Risiken, welche über den physischen Kauf oder Besitz von Kryptowährungen hinausgehen. Die Natur dieser Handelsform kann in Kombination mit Kryptowährungen gravierende Auswirkungen mit sich bringen.

“Beim Handel mit CFDs muss nur ein Prozentsatz des eigenen Trades eingezahlt werden, damit eine Position eröffnet wird”,

schildern Trendforscher vom Wirtschaftsjournal FITFORMONEY.

“Die damit verbundenen Gewinne oder Verluste stehen in direktem Zusammenhang mit dem Gesamtwert des Trades. Diese Form des Handels kann in Kombination mit der Volatilität von Kryptowährungen die Wahrscheinlichkeit für große Verluste erhöhen”.

Volatilität ist in diesem Zusammenhang auch ein Nachteil in Bezug auf den Markt.

Bewegen sich Kurse von einem Niveau zum anderen ohne Niveaus dazwischen zu durchlaufen, kann die eigene Investition zu einem schlechteren Kurs ausgeführt werden, als vorab festgelegt wurde. Bewegt sich der Markt gegen den Anleger, werden Verluste so maximiert.

Bevor eine solche Investition mit hohem Risiko überhaupt getätigt wird, sollten potenzielle Investoren auch auf die möglichen Kosten des Handels achten. Ein Handel mit Kryptowährung-CFDs kann oft mit deutlich höheren Gebühren behaftet sein. Eine Gegenüberstellung zu potenziellen Gewinnen wird von Experten empfohlen.

Handeln mit Kryptowährungen: Technische Anfälligkeit und Betrug

Anfällig für Betrug

Abgesehen von Risiken, welche hauptsächlich den Finanzmarkt betreffen, ist Handeln mit Kryptowährungen aufgrund seiner Rahmenbedingungen auch für Risiken auf technischer Seite anfällig. Kryptowährungen garantieren Anonymität, wodurch Cyber- bzw. Hackerangriffe nicht ausgeschlossen werden können.

Der größte Angriff jener Natur geht bereits auf das Jahr 2017 zurück, bei welcher die japanische Börse Coincheck um etwa eine halbe Milliarde Euro erleichtert wurde. Ausgewählte Anbieter, wie die erste islamkonforme Kryptowährung “Caizcoin”, setzen, um dies zu verhindern, auf weitere Sicherheitsmaßnahmen.

Zum Login mit dem eigenen Passwort wird eine 2-Faktor-Authentifizierung angewendet, bei dem ein individueller Code an die eigene E-Mail-Adresse versandt wird.

In Zusammenhang mit Phishing und anderen Cyberangriffen kann sich auch die Beschaffenheit der Kryptowährungen zum Nachteil entwickeln. Bei traditionellen System in Banken kann eine ungewollte Überweisung im Nachhinein noch storniert werden. Im Falle einer Digitalwährung ist dies nicht möglich – Vorgänge, die auf einer Blockchain passieren, werden darauf auf Dauer festgehalten.

Verluste durch fehlerhafte Empfängeradressen

Ein nach wie vor großes Risiko beim Handeln mit Kryptowährungen stellt auch die Fehlerhaftigkeit von Empfängeradressen dar. Im Gegensatz zu herkömmlichen Währungen kann hier ein Geldverlust die Folge sein. Eine fehlerhafte Eingabe der Empfängeradresse führt hier nicht zu einer automatischen Stornierung der Überweisung. In diesem Fall sollten Anleger genau darauf achten, welche Rahmenbedingungen die jeweilige Kryptowährung diesbezüglich zur Verfügung stellt.

“Bitcoin” verfügt beispielsweise über eine eigene Adressvalidierung, im Falle von “Ethereum” besteht neben einem gänzlichen Wertverlust sogar die Gefahr, das Vielfache des gewünschten Wertes zu überweisen.

Fazit: Handeln mit Kryptowährungen beinhaltet diverse Risiken

Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum oder Caizcoin bieten einerseits Chancen, andererseits aber auch manche Risiken. Doch neben Privatanlegern investieren immer mehr institutionelle Anleger in Bitcoin & Co.

Unter anderem hat Elon Musk (Tesla) vor Kurzem 1,5 Milliarden USD in Bitcoins investiert und die renommierte Vermögensverwalter Fidelity empfiehlt eine Beimischung von Kryptowährungen bis zu 5 Prozent seines Vermögens.

Insgesamt bin ich persönlich davon überzeugt, dass Handeln mit Kryptowährungen mehr Chancen als Risiken birgt. Doch die solide Basis deines Vermögens sollte noch immer ein solider ETF-Sparplan sein.

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