Handeln mit Öl: Das sollten Anleger darüber wissen

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Handeln mit Öl: Der Handel mit Rohstoffen hat in den letzten Jahren auf Online Plattformen stark zugenommen. Heute benötigt es keinen Makler mehr, um die vielen unterschiedlichen Investitionsmöglichkeiten zu nutzen, die abseits von klassischen Aktien angeboten werden.

Neben Edelmetallen wie Gold und Silber gelten vor allem fossile Brennstoffe wie Erdgas und Erdöl als spannende Anlagewerte. Wir werfen deshalb heute einen Blick auf den Ölhandel und erklären, wie die natürliche Ressource auch von Tradern im Netz genutzt werden kann, um Renditen zu erzielen! 

Warum Aktien, Rohstoffe & Co. das Sparbuch ersetzen

Viele Menschen sind mit der Lage ihrer Finanzen unzufrieden. Seit Jahren reichen die Zinsen deutscher Banken nicht mehr aus, um der steigenden Inflation entgegenzuwirken. Damit nimmt der Wert ihres Vermögens mit jedem Jahr ab und sparen lohnt sich einfach nicht mehr.

Jene, die genug Erspartes besitzen, um dieses großzügig zu investieren, entscheiden sich deshalb bspw. dazu, Immobilien zu erwerben, und können damit langfristig eine große Wertsteigerung erzielen, während sie gleichzeitig von Mieteinnahmen profitieren oder eigene Mietkosten einsparen.

Viele Anleger besitzen jedoch nicht das nötige Kleingeld, um eine so große Investition zu tätigen und möchten gleichzeitig keinen Kredit aufnehmen, der sie dann erst recht wieder mit hohen Zinsen belastet. Für solche Kleinanleger können Rohstoffe eine interessante Alternative sein.

Für den Ölhandel wird nicht direkt in den Basiswert investiert – es wird also nicht das Erdöl selbst gekauft und gelagert – sondern ein indirekter Weg gewählt. Dazu stehen gleich mehrere Finanzinstrumente bereit. Was das bedeutet, sehen wir uns nun genauer an!

Handeln mit Öl: Möglichkeiten zur Investition in Öl

Da es für einzelne Anleger weder möglich noch sinnvoll wäre, Öl tatsächlich pro Barrel zu kaufen und teure Transport- und Lagerkosten zu bezahlen, wird im Ölhandel nicht direkt eingekauft. Stattdessen können sich Trader zwischen zwei unterschiedlichen Handelsoptionen entscheiden:

CFDs für Öl

Unter dem Kürzel CFD versteckt sich die englische Bezeichnung „Contract for Difference“ oder auch Differenzkontrakt. Damit ist ein spezielles Finanzinstrument gemeint, bei dem Anleger auf einen Kurs spekulieren können, ohne das darunterliegende Instrument einzukaufen.

Nutzer von Online Brokern legen also einfach einen bestimmten Zeitraum fest und geben an, ob der Kurs in dieser Zeit fallen oder steigen wird. Wer auf fallende Kurse setzt, geht damit eine sogenannte Short-Position ein, bei steigenden Kursen spricht man von einer Long-Position.

CFDs bieten sowohl Vor- als auch Nachteile:

Ein klarer Vorteil besteht darin, dass Anleger auch bei fallenden Kursen profitieren können, was zum Beispiel bei Aktien oder Fonds nicht möglich ist. Wichtig ist dabei also nur, die richtige Prognose abzugeben.

Überdies können Nutzer von CFDs einen Hebel verwenden und damit potenzielle Gewinne vervielfachen. Dabei muss nur ein Bruchteil des Geldes vorhanden sein, welches für den Trade eingesetzt wird. So können Anleger auch mit kleinem Budget verhältnismäßig große Gewinne erzielen.

Hier findet man jedoch auch den Nachteil von CFDs, denn sie sind komplex und oftmals unberechenbar. Das Risiko Geld zu verlieren ist deshalb relativ hoch, bei gehebelten CFDs steigt dann auch die Höhe der Verluste. Deshalb sollte eine gewisse Erfahrung an der Börse mitgebracht werden, bevor sich Anleger an das Finanzinstrument wagen.

ETFs für Öl

Eine etwas risikoärmere Möglichkeit, um in Öl zu investieren, findet man unter den ETFs. Diese Abkürzung steht für „Exchange Traded Funds“ und bedeutet übersetzt börsengehandelter Indexfond.

Diese Fonds versuchen die Wertentwicklung bestimmter Branchen und Märkte möglichst genau abzubilden. Dazu werden einige der wichtigsten Unternehmen herangezogen und unterschiedlich gewichtet, um der realen Marktsituation zu entsprechen. ETFs sind damit nicht nur eine interessante Anlagemöglichkeit, sondern können auch wichtige Auskünfte über die Wirtschaftslage geben.

Auch für den Ölmarkt werden ETFs angeboten, die wichtige Konzerne zusammenfassen und damit bereits diversifiziert sind. Selbst wenn ein Unternehmen innerhalb des ETFs einen Rückgang erlebt, kann dieser durch die Zugewinne anderer ausgeglichen werden.

Meist sind die Schwankungen von ETFs daher gering, für Renditen muss man langfristig denken und das investierte Geld erst einmal liegen und für sich arbeiten lassen. Damit sind die börsengehandelten Indexfonds vor allem für jene Anleger geeignet, die sich nicht laufend mit ihren Investitionen beschäftigen möchten. Ein weiterer Pluspunkt: Einige Unternehmen zahlen Dividenden an ihre Anleger aus, wodurch zusätzliche Renditen erzielt werden können.

Unterschiedliche Kurse: Brent vs. WTI

Möchte man mit dem Ölhandel starten, stößt man meist auf zwei unterschiedliche Benchmarks: Brent und WTI. Dabei handelt es sich um verschiedene Arten von Erdöl, die sich durch den Ort ihrer Gewinnung und ihre chemischen Eigenschaften unterscheiden.

Brent wird in Ölfeldern der Nordsee gewonnen und bezeichnet ein Süßöl mit einem Schwefelgehalt unter 0,37%. Es eignet sich perfekt für die Herstellung von Treibstoffen wie Benzin und Diesel. Ein großer Prozentsatz (etwa 60%) der Rohöle, die weltweit gehandelt werden, beziehen sich auf die Brent-Benchmark. Es werden also auch andere Sorten mit einem Auf- oder Abschlag zum Brent-Preis versehen, um ihn als Referenzwert zu nutzen.

WTI, kurz für West Texas Intermediate, bezeichnet hingegen ein Süßöl aus dem US-amerikanischen Bundesstaat Texas, dessen Schwefelgehalt unter 0,24% liegt. Das Rohöl aus Texas gilt als eines der hochwertigsten der Welt, hat deshalb jedoch trotzdem nicht immer den höchsten Kurs, denn über diesen entscheiden natürlich Angebot und Nachfrage.

Handeln mit Öl: Was beeinflusst den Ölpreis?

Nachdem wir die unterschiedlichen Benchmarks besprochen haben, stellt sich nun noch die Frage: Wodurch verändert sich der Ölpreis?

Für Anleger ist es wichtig, die unterschiedlichen Faktoren zu kennen, um den richtigen Moment für eine Investition zu wählen oder eine möglichst akkurate Prognose für Differenzkontrakte abzugeben.

Der Ölpreis wird in erster Linie durch Angebot und Nachfrage beeinflusst, wie und warum sich diese jedoch verändern, hat mehrere Gründe. Das wirtschaftliche und politische Weltgeschehen ist dabei entscheidend: Einfluss nehmen z. B. Umweltkatastrophen, die Entwicklung neuer Technologien, politische Entscheidungen in der Energiewirtschaft, das globale Wirtschaftswachstum, Wahlen oder die Kosten für Transport und Lagerung.

Anleger sollten deshalb einen Überblick über das Weltgeschehen erlangen und relevante Nachrichten verfolgen. Diese werden für sie auf einigen Trading-Plattformen gesammelt und zur Verfügung gestellt, sodass sich Nutzer unkompliziert informieren können. Dazu können sie auf die Meinung erfahrener Trader setzen, die ihre eigenen Analysen und Prognosen im Netz teilen. Doch auch hier muss man sich bewusst sein, dass niemand eine Garantie dafür geben kann, wie sich die Ölpreise entwickeln werden.

Der Ölhandel ist ein spannendes Feld für Anleger und bietet sowohl lang- als auch kurzfristige Investitionsmöglichkeiten. Während ETFs oftmals ein langsames und stetiges Wachstum ermöglichen, sind CFDs für schnelle Renditen bekannt, die jedoch auch ein hohes Risiko auf Verluste beinhalten.

Fazit: Handeln mit Öl kann spannend sein

Der Handel mit ÖL kann für Anleger durchaus spannend sein. Ich persönlich würde ETFs für´s Handeln mit Öl bevorzugen, weil sie erheblich risikoärmer als CFDs sind. Doch wer den Nervenkitzel liebt, wird sich vielleicht doch für den Handel mit Differenzkontrakten entscheiden. Aber das birgt viele Risiken.

Falls du noch kein Depotkonto hast, hier eine Auswahl der Anbieter:

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