Private Altersvorsorge mit Indexfonds (ETFs)

Lesedauer 5 Minuten

Laut einer Umfrage sind 43 Prozent der Bundesbürger der Meinung, dass es schwieriger geworden ist, privat für das Alter vorzusorgen. Hier erfährst du, wie du eine private Altersvorsorge mit Indexfonds (ETFs) aufbauen kannst.

[lwptoc]

Die gesetzliche Rente allein wird nicht reichen

Eine aktuelle Studie besagt, dass nur 2 Prozent der Arbeitnehmer davon ausgehen, dass die gesetzliche Rente den Lebensstandard im Alter sichern wird.

Aber 58 Prozent der Arbeitnehmer haben bisher nichts gegen die drohende Versorgungslücke unternommen.

Damit droht vielen Beitragszahlern in die gesetzliche Rentenversicherung, die nicht zusätzlich privat vorsorgen, später Altersarmut.

Diese Erkenntnis ist sogar schon bis zu unserer Regierung durchgedrungen.

So stellte Bundeskanzlerin Angela Merkel vor einiger Zeit fest:

„Wir sind gefordert, Altersarmut vorzubeugen und dafür geeignete Lösungen zu entwickeln.“

Nach dem Rentenbericht der Bundesregierung wird das gesetzliche Rentenniveau im Jahr 2030 gerade noch bei 43 Prozent liegen.

Damit muss über die private Altersvorsorge eine immer größere Rentenlücke ausgeglichen werden.

Deshalb raten Experten wie Dirk Manthey von der Deutschen Rentenversicherung:

„Um ausreichend für das Alter vorzusorgen, ist es sinnvoll, so früh wie möglich zu handeln.“

Private Altersvorsorge mit Indexfonds ist heute wichtig

Letztlich kann nur eine Mischung aus den 3 Säulen der Alterssicherung

  • gesetzliche Rentenversicherung,
  • betriebliche Absicherung und
  • private Altersvorsorge

eine gute Versorgung im Alter gewährleisten.

Doch diese Voraussetzungen sind vielfach nicht gegeben, sodass sich mittlerweile sogar der ehemalige Arbeitsminister Norbert Blüm sorgt:

„Wenn das Rentenniveau weiter so sinkt wie in den letzten Jahren, dann kommt man in die Nähe der Sozialhilfe . . .“

Deshalb muss der Gesetzgeber das 3-Säulen-Modell für eine ausreichende Altersvorsorge an mehreren Stellen nachjustieren:

Die gesetzliche Rente gerät durch durch den demografischen Wandel (immer mehr Rentner, immer weniger Beitragszahler) unter Druck, die betriebliche Altersvorsorge ist vor allem in kleinen Betrieben wenig verbreitet und die private Altersvorsorge leidet unter dem aktuellen Niedrigzins.

Arbeitnehmer können ihre Rente im Alter vor allem durch eine ausreichende private Altersvorsorge mit Indexfonds sichern.

Doch wie kann man diese sinnvoll aufbauen?

Für viele Deutsche steht die Sicherheit einer Geldanlage an erster Stelle

Ein Finanzexperte der Verbraucherzentrale NRW stellt fest:

„Wie der Aufbau einer privaten Altersvorsorge aussieht, hängt von den individuellen Zielen und Präferenzen des einzelnen Anlegers ab.“

Dabei rücken immer mehr Fragen wie die folgenden in den Fokus eines Privatanlegers:

  • Soll ich in einen Fonds investieren?
  • In solide deutsche Aktien?
  • Oder doch besser in eine kleine Eigentumswohnung?

Gedanken dieser Art gehören immer mehr zum Thema private Altersvorsorge.

Und damit geraten immer häufiger Fragen in den Vordergrund, mit denen sich normale Menschen nur ungern beschäftigen:

Wie wird sich die Börse entwickeln, welchem Fondsmanager soll ich vertrauen und wie finanziere ich optimal eine Immobilie?

Junge Leute haben inzwischen verstanden, dass sie etwas für ihre private Altersvorsorge tun müssen, doch viele tun sich schwer, ihre Chancen an den Aktienmärkten zu suchen.

Zu sehr verbreitet scheint ein ausgeprägtes Sicherheitsdenken bei der Geldanlage.

Doch was raten Experten?

Dr. Manuel Kayl von Finanztip rät beispielsweise:

„Ich würde eine private Altersvorsorge aus der Kombination einer einer kostengünstigen Riester-Rente und einem ETF auf einen weltweit anlegenden Aktienindex aufbauen.“

Private Altersvorsorge mit Indexfonds

Viele Verbraucherschützer und auch die Stiftung Warentest raten dazu, zunächst die staatliche Förderung der Riester-Rente auszuschöpfen und dann in Exchange Traded Funds (ETFs) zu investieren, die kostengünstig, transparent und flexibel sind.

Umfragen zufolge steigt der Anteil der Befragten, die bereit sind, zukünftig bei der Geldanlage höhere Risiken einzugehen.

Dabei ist der Unmut über die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank groß und mit eine Ursache für diesen Gesinnungswandel.

Wie du eine private Altersvorsorge mit ETFs aufbaust

Private Altersvorsorge mit Indexfonds für die Generation Y

Börsengehandelte Indexfonds oder kurz ETFs sind in der aktuellen Niedrigzinsphase das Mittel der Wahl, um etwas für seine private Altersvorsorge zu tun.

Also private Altersvorsorge mit Indexfonds.

Vor allem einen ETF auf einen breit anlegenden Aktienindex, wie beispielsweise den MSCI All Country World Index oder eine Kombination aus MSCI World Index und dem MSCI Emerging Markets Index.

Um regelmäßig zu sparen, eignet sich am besten ein Fondssparplan bei einem Online-Broker.

Einen solchen Sparplan kann man zum Teil schon ab 25 Euro monatlich oder vierteljährlich starten und seine Sparquote an steigende Einkommen anpassen.

Bei Bedarf kann man die Sparrate auch einmal aussetzen und man kann jederzeit über sein Sparguthaben verfügen.

Es gibt also keine festen Laufzeiten und Kündigungsfristen, die man beachten müsste.

Allerdings sollte man bei Aktien-ETFs einen langen Anlagehorizont haben, da es immer wieder zu Börsenkrisen kommen kann, die man dann einfach aussitzen kann.

Übrigens hatte der MSCI World Index in den letzten 45 Jahren eine durchschnittliche jährliche Wertentwicklung von 8,7 Prozent.

Also eine Rendite, die sich durchaus sehen lassen kann.

Der große Vorteil eines breit anlegenden ETFs ist übrigens die Risikostreuung, die du nur mit einem einzigen ETF erreichst:

Im MSCI All Country World Index sind zur Zeit mehr als 3.000 verschiedene Unternehmen aus 49 Ländern vertreten.

Sowohl Unternehmen aus Industrie- als auch Schwellenländern.

Damit hat man mit jeder Investition in den gewählten Sparplan auf Anhieb eine ordentliche Risikostreuung.

Und während Versicherungsprodukte wie zum Beispiel Lebensversicherungen oft teuer und unflexibel sind, hat man bei einem ETF-Sparplan volle Flexibilität.

So lässt sich prima eine private Altersvorsorge mit Indexfonds aufbauen.

Das wird auch in folgendem Video deutlich:

Fazit: Private Altersvorsorge mit Indexfonds

Private Altersvorsorge ist heute für jeden Arbeitnehmer wichtig, weil die gesetzliche Rente in Zukunft nicht ausreichen wird, um den Lebensstandard im Alter zu decken.

Doch in der aktuellen Niedrigzinsphase ist es schwierig, die richtige Anlageform zu finden.

Zumal viele Deutsche wenig risikofreudig sind und Sicherheit bei der Geldanlage über alles stellen.

Doch mit dieser Einstellung kommt man derzeit nicht weit.

Das erkennen immer mehr Anleger und entscheiden sich für Aktien-ETFs, um ihre private Altersvorsorge mit Indexfonds aufzubauen.

Ein Fondssparplan auf einen breit anlegenden Aktien-ETF sollte dabei das Mittel der Wahl sein.

Private Altersvorsorge mit Indexfonds

So streut man bei jeder Einzahlung sein Risiko breit und hat zusätzlich volle Flexibilität.

Außerdem sind ETFs sehr transparent und kostengünstig.

Viele Online-Broker haben zurzeit Rabattaktionen und man kann ETFs zum Teil ohne Transaktionskosten erwerben.

Die einzigen Kosten, die dann noch anfallen, sind die jährlichen Verwaltungskosten, die im Schnitt bei 0,34 Prozent liegen.

Billiger geht eine Geldanlage kaum.

Kein Wunder, dass Bankberater ETFs nicht gerne empfehlen, weil sie daran kaum etwas verdienen.

Doch ETFs sind die Zukunft der Geldanlage, vor allem, wenn es um den Aufbau einer privaten Altersvorsorge geht.

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2 Gedanken zu „Private Altersvorsorge mit Indexfonds (ETFs)“

  1. Hallo,

    was die dritte Säule der Altersvorsorge, also die private Vorsorge anbelangt, würde ich eher auf ETF`s setzen, als zu „Riestern“.

    Bei ETF`s habe ich im Gegensatz zu Riester permanente Verfügbarkeit zu jeder Zeit der Ansparphase über das gesamte angesparte Kapital. Und die Rendite ist bei einem ETF, bei längerer Laufzeit z.B. über 20-30 Jahre, infolge des Zinseszinseffektes sehr beachtlich, wenn man die rückwirkende Rendite (z.B. bei einem ETF auf den MSCI World Index) auch für die Zukunft unterstellt. Allerdings, und das ist die Kehrseite der Medaille, ist hier auch unbedingte Disziplin angesagt, da eben durch diese leichte Verfügbarkeit des Ansparguthabens eine zweckfremde Verwendung jederzeit möglich ist. Und da gibt es viele Gründe bis man das Rentenalter erreicht, auf solche zweckfremde „Entnahmen“ zurück zu greifen (Hauserwerb/Kauf, Wohnungseinrichtung u.v. mehr). Hier liegen je nach Sichtweise Vorteil und Nachteil ganz eng beieinander.

    Natürlich erscheint ein Riestervertrag vordergründig zunächst einmal lukrativ, wenn man die staatlichen Zulagen z.B. für mehrere Kinder über lange Jahre hinweg einheimsen kann oder bei entsprechend hohem Einkommen alternativ dazu die steuerlichen Vorteile in der Einkommensteuer nutzen kann. Was jedoch nicht verschwiegen werden darf, ist ein aus meiner Sicht gravierender Nachteil, der viel davon wieder zunichte machen kann.

    Hier ist zu nennen, dass ausnahmslos alle Anbieter mit einer unverhältnismäßig hohen, oder zumindest doch sehr hohen statistischen Alterserwartung bei der Ermittlung der späteren Rentenhöhe kalkulieren, so dass man sehr sehr alt werden muss. Für mich ist das quasi eine Wette auf meine Lebenserwartung. Sterbe ich zu früh, dann hab ich Pech gehabt und kann dann vielleicht nicht einmal die selbst eingezahlten Beiträge (ohne staatliche Zulagen) über die späteren Rentenzahlungen zurückerhalten. Ganz zu schweigen davon, wenn ich bereits vor Eintritt des Rentenalters sterbe. Selbst wenn man lange genug lebt, so müsste man, um eine magere Rendite von ca. 1-2 % zu erzielen, weit über 90/95 Jahre oder noch älter werden.

    Fazit:
    Insoweit würde ich als dritte Säule für den Aufbau einer privaten Altersvorsorge den Aufbau über geeignete ETF`s präferieren, z.B. mit einem sehr breit gestreuten globalen ETF auf den MSCI World Index.

    Wer dennoch Riestern möchte, sollte sich nur kostengünstige Anbieter auswählen und sich den Risiken im Vorfeld bewusst sein, worauf er sich langfristig hier einlässt.

    Viele Grüsse
    Dieter

    Antworten
    • Hallo Dieter,

      vielen Dank für diesen sehr interessanten Kommentar!

      Ich sehe es ähnlich: ETF-Sparpläne sind wesentlich flexibler als Riester-Sparpläne. Doch mit dem Riester-Sparplan von Fairr.de besteht jetzt auch die Möglichkeit, auf der Basis von ETFs zu riestern. Zumindest, um die staatliche Förderung auszuschöpfen, die sich vor allem für Familien mit mehreren Kindern lohnt oder bei einem hohen Einkommen aufgrund der Steuervorteile. Aber für den Hauptteil der privaten Altersvorsorge kommen vor allem ETF-Sparpläne auf breit anlegende Aktien-ETFs in Betracht.

      Viele Grüße

      Jürgen

      Antworten

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