Ältere Anleger ab 60, die sich entschließen, wegen der Niedrigzinnen Indexfonds zu kaufen, stehen vor der Frage nach dem optimalen Einstiegszeitpunkt. „Soll ich jetzt zuschlagen oder besser noch ein wenig warten?“, fragen sich viele Investoren.
[lwptoc]
Anleger ab 60 Jahren haben heute ein Problem:
Wie sollen sie das Kapital, wenn sie eine Lebensversicherung ausbezahlt bekommen oder ihr Einfamilienhaus gegen eine kleinere Eigentumswohnung plus Kapitalausgleich eingetauscht haben, anlegen?
Weder Sparbuch noch Tages- oder Festgeld bieten heute noch ein Zinsniveau, das zumindest die Inflation ausgleicht.
Doch welch andere Geldanalagen kommen da infrage?
Es führt auch für die so sicherheitsorientierten deutschen Anleger ab 60 kein Weg an (Aktien-)ETFs vorbei, wollen sie eine durchschnittliche Rendite oberhalb der Inflationsrate erhalten.
So haben Aktien in den letzten 150 Jahren eine inflationsbereinigte Rendite von durchschnittlich 7 Prozent p. a. erzielt.
Immer mehr Anleger ab 60 aufwärts denken daher langsam, aber sich um und befassen sich mit den für sie oft neuen und unbekannten Indexfonds, die an der Börse gehandelt werden.
Es gibt sie in Deutschland seit dem Jahr 2000 und mittlerweile werden mehr als 1.500 verschiedene ETFs an der Frankfurter Börse angeboten.
Wie ein Anlagekonzept aussehen kann, habe ich bereits an anderer Stelle beschrieben und darauf werde ich auch in Zukunft noch detaillierter eingehen.
Basis ist immer eine gesunde Risikostreuung nach dem Konzept der modernen Portfoliotheorie in:
- Aktien,
- Anleihen,
- Immobilien,
- Rohstoffe und den
- Geldmarkt.
Heute steht jedoch mehr die Frage nach dem optimalen Einstiegszeitpunkt in den Aktienindex im Fokus, die sich jedem Investor zu Beginn seines Investments stellt.
Was ist der optimale Einstiegszeitpunkt für Anleger ab 60?
Wer Aktien oder Aktien-ETFs kaufen möchte, fragt sich unweigerlich, ob gerade ein guter Zeitpunkt für den Einstieg ist.
Soll ich nicht noch lieber ein bisschen warten, bis die Kurse zum Einstieg günstiger sind?
Diese Frage stellt sich wohl jeder Anleger, der sich mit dem Gedanken an ein Börseninvestment trägt.
Doch lässt sich die Frage nach dem optimalen Einstiegszeitpunkt immer erst im Nachhinein beantworten.
Weil niemand – auch nicht der renommierteste Finanzexperte – eine Glaskugel hat, mit der er die Zukunft vorhersehen kann.
Also ist die Situation stets Folgende:
Wenn ich heute kaufe, können die Kurse in Zukunft steigen, was gut wäre.
Oder sie fallen, was nicht so gut wäre.
Aber ich kann es beim besten Willen nicht vorher wissen, wohin die Reise an der Börse gehen wird.
Es gibt aber eine Möglichkeit, die Frage nach dem optimalen Einstiegszeitpunkt zu relativieren.
2 Möglichkeiten, in Aktien-ETFs zu investieren
Es gibt prinzipiell zwei unterschiedliche Möglichkeiten, um in Aktien bzw. Aktien-ETFs zu investieren:
- Regelmäßig mittels eines Sparplans.
- Einmalig mit einen größeren Betrag.
Dabei ist das regelmäßige Sparen eines festen monatlichen Betrages mit einem ETF-Sparplan wesentlich unproblematischer:
Wenn ich jeden Monat 150 EUR in einen oder mehrere Sparpläne einzahle, kaufe ich bei hohen Kursen weniger Anteile als bei niedrigeren Kursen.
Es kommt so zu einem Kostendurchschnittseffekt, wobei der Durchschnittskurs niedriger als der Maximalkurs ist und höher als der Minimalkurs liegt.
Will ich dagegen einen größeren Betrag von 10.000 EUR, 50.000 EUR, 100.000 EUR oder sogar mehr investieren, empfiehlt sich eine Aufteilung des Gesamtbeitrages in mehrere Tranchen, die dann über einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren monatlich in die ausgewählten ETFs investiert werden.
Nehmen wir an, ich habe mich dazu entschieden, 100.000 EUR in insgesamt drei verschiedene Indizes zu investieren.
Zum Beispiel in den
- MSCI World Index,
- den MSCI Emerging Markets Index und
- den Stoxx Europe 600,
dann könnte ich folgende Aufteilung vornehmen.
- MSCI World Index 50 Prozent, also 50.000 EUR,
- MSCI Emerging Markets Index 20 Prozent, also 20.000 EUR und
- Stoxx Europe 600 30 Prozent, also ebenfalls 30.000 EUR.
Die Einzahlung würde ich jeweils auf 24 Monate verteilen und damit jeden Monat folgende Beträge in meine drei ETFs mittels dreier Sparpläne einzahlen:
- MSCI World Index: 50.000 : 24 = 2.083,33 EUR
- MSCI Emerging Markets: 20.000 : 24 = 833,33 EUR
- Stoxx Europe 600: 30.000 : 24 = 1.250 EUR
Nach zwei Jahren wäre das Geld, das ich auf einem Tagesgeldkonto zwischenparke, vollständig investiert und ich hätte die Frage nach dem optimalen Einstiegszeitpunkt mehr oder weniger elegant gelöst.
Natürlich könnte ich auch noch einen Immobilien-ETF hinzunehmen und eventuell 5 und nicht nur drei verschiedene ETFs auswählen, aber ich denke, das Prinzip ist klar geworden, um das Problem der Einmalanlage und den hierfür bestmöglichen Zeitpunkt zu lösen bzw. zu umgehen.
Fazit: Wie du den Börseneinstieg als Anleger ab 60 am besten schaffst
Auch ältere Investoren, die bereits in Rente sind oder kurz davor stehen, kommen an einem Investment in (Aktien-)ETFs nicht vorbei, wenn sie nicht wollen, dass ihr Kapital Jahr für Jahr von der Inflation mehr entwertet wird.
Während für jüngere Anleger, die noch dabei sind, ein Vermögen aufzubauen, tendenziell eher ETF-Sparpläne infrage kommen, stehen ältere Investoren eher vor dem Problem der Einmalanlage.
Denn oft wurden neben dem im Laufe eines Arbeitslebens angesparten Kapital auch Lebensversicherungen ausbezahlt oder Einfamilienhäuser verkauft, um sie gegen eine kleinere Eigentumswohnung einzutauschen.
Während ein Teil des Geldes zur Aufstockung der gesetzlichen Rente dienen soll, kann der Rest längerfristig in einen Aktienindex oder mehrere verschiedene investiert werden.
Dabei stellt sich naturgemäß die Frage nach dem optimalen Einstiegszeitpunkt in den jeweiligen Aktienindex.
Da man diesen immer erst im Nachhinein bestimmen kann, umgeht man das Problem am besten dadurch, dass man das Investment auf eine Periode von ein bis zwei Jahren streckt und monatlich einen gleichbleibenden Betrag in die vorher ausgewählten ETFs mittels eines Sparplans einzahlt.
So vermeidet man, einen besonders schlechten Zeitpunkt für den Erwerb seiner Indexfondsanteile zu erwischen und verteilt das Investment auf mehrere Zeitabschnitte.
Leuchtet dir dieses Vorgehen ein? Oder hast du Bedenken? Und wenn ja, welche?
Dann hinterlasse bitte einen Kommentar.
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Super Beitrag! Genau sowas habe ich gesucht, danke.
Gerne doch!