ETF Bedeutung: Die beliebte Investment-Möglichkeit einfach erklärt

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Obwohl die Abkürzung ETF den meisten Menschen ein Begriff ist, ist es die tatsächliche ETF Bedeutung meistens nicht. Wenn du investieren möchtest, hast du die verschiedensten Optionen, um dein Geld anzulegen: unter anderem in ETFs. Ob diese Anlagemöglichkeit das Richtige für dich ist, erfährst du in diesem Beitrag.

ETF Bedeutung: ETF leicht und verständlich erklärt

Die Abkürzung ETF steht für Exchange Traded Funds und bezeichnet eine Investitionsmöglichkeit, die immer beliebter wird. Tatsächlich funktionieren sie ähnlich wie die klassischen Fonds und können an der Börse gehandelt werden.

ETFs bilden jeweils einen bestimmten Börsenindex ab. In solch einem Index sind manchmal nur 40 Aktien – wie beim Dax- oder aber mehrere tausend Aktien – wie z. B. beim FTSE All World Index. Das Investieren in börsengehandelte Indexfonds – so die Übersetzung für Exchange Traded Funds – wird auch als passives Investieren bezeichnet. Eben weil jeweils mit Computerunterstützung ein Börsenindex (passiv) nachgebildet wird und es keinen Fondsmanager gibt, der Wertpapiere aktiv auswählt und für seinen Fonds kauft.

Was sind ETFs und wie funktionieren sie?

Die ETF Bedeutung „Exchange Traded Fund“ bedeutet, dass du in börsengehandelte Fonds investierst. Es ist also eine spezielle Variante der klassischen Investmentfonds. Damit ein solches Investment funktioniert, zahlt eine hohe Anzahl an Anlegern gemeinsam in einen Anlagetopf ein.

Anschließend werden für das eingesammelte Vermögen die Wertpapiere eines bestimmten Börsenindex gekauft. Dabei kann es sich grundsätzlich um unterschiedliche Arten von Fonds handeln: Zu den Klassikern gehören beispielsweise Renten- und Immobilienfonds, aber auch Aktienfonds, Währungs- und Rohstofffonds oder Geldmarktfonds.

Da du bei ETF auf ein passives Fondsmanagement vertraust, musst du keine gezielten Anlageentscheidungen wählen oder dir über Kauf- und Verkaufszeitpunkte Gedanken machen. Auch die Einzeltitelauswahl entfällt. Diese Aspekte sind den herkömmlichen, aktiven Fonds vorbehalten. Stattdessen strebst du durch das passive Management eine durchschnittliche Wertentwicklung an, die auf dem jeweiligen Index basiert. Dadurch sinken wiederum die Kosten für dein Fondsmanagement, was sich im Idealfall positiv auf deine erwirtschafteten Gewinne auswirkt.

Das bedeutet: Obwohl es sich bei diesem Investment laut ETF Bedeutung um einen börsengehandelten Fond handelt, ist tatsächlich ein börsen-gehandelter Indexfond damit gemeint. Dieser Ansatz bietet dir verschiedene Vorteile:

Sicherheit

Investierst du dein Geld in ETFs, wird deine Investition als Sondervermögen gehandhabt. Dieser Ansatz schützt dich, sollte eine Kapitalgesellschaft Insolvenz anmelden.

ETF Bedeutung: Kosteneffizienz

Als passiv gemanagte Fonds verzichten ETFs auf deine aktive Beteiligung. Eine solche automatisierte Nachbildung des Index ist deutlich kosteneffizienter, verglichen mit aktiven Investmentfonds. Der Vorteil daran: Du sparst Zeit und die niedrigeren Kosten wirken sich im besten Fall positiv auf deine Rendite aus.

Langfristige Geldanlage

Der wahre Vorteil des ETF-Investments erschließt sich dann, wenn du ihn als langfristige Anlagestrategie betrachtest. Das gilt insbesondere für thesaurierende ETFs, die die Ausschüttungen direkt reinvestieren. Dadurch profitierst du vom Zinseszinseffekt, der sich in immer höheren Gewinnen ausdrückt.

ETF Bedeutung: Nachteile und Risiken von ETFs

ETFs haben viele Vor- und nur wenige Nachteile

Ob ETFs das Richtige für dich sind, hängt von deinem Vorhaben ab. Insbesondere dann, wenn es dir um den langfristigen Vermögensaufbau geht, solltest du darauf achten, in welchen ETF du investierst. Der Grund dafür ist, dass das Investment verschiedene Risiken birgt.

1. Kursschwankungen

Ähnlich wie bei herkömmlichen Aktienfonds unterliegen die ETFs möglichen Wertschwankungen im Zeitablauf. Diese sind ganz normal und können selbst bei einer weltweiten Streuung auftreten. Meistens folgt auf die Kursrückgänge ein erneuter Aufstieg des jeweiligen Fonds, doch kann die Verlustphase eine Weile anhalten.

2. Themen-ETFs

Mittlerweile gibt es zahlreiche ETFs, die sich auf einzelne Themen spezialisieren. Diese speziellen Modelle weichen von der klassischen ETF Intention ab, da sie selten große und marktbreite Indizes berücksichtigen. Stattdessen spezialisieren sie sich auf einen einzelnen Bereich, der aktuell angesagt ist. Dazu gehören beispielsweise Clean Energy, Krypto oder Private Equity. In solche Themen zu investieren kann sich als sehr riskant erweisen. Falls du hingegen dein Vermögen strategisch aufbauen möchtest, achte auf eine fundierte und diversifizierte Anlagestrategie.

3. Kontrahentenrisiko

Wenn Wertpapiere aus deinem Fondsvermögen an Dritte verliehen werden, ist damit immer ein Risiko verbunden. Dieses Risiko tritt zweifach auch:

Einmal bei der sogenannten Wertpapierleihe. Hierbei wird ein gewisser Prozentsatz der Wertpapiere des ETFs gegen eine Leihgebühr für einen gewissen Zeitraum verliehen. Dadurch generiert ein Fonds Zusatzeinnahmen, die sich positiv auf seine Rendite auswirken.

Zum anderen gibt es dieses Risiko – das sogenannte Gegenpartei- oder Kontrahentenrisiko -, wenn du in sogenannte Swaps, also synthetische ETFs, investierst. Diese verleihen ihre Wertpapiere gegen die Garantie, den tagesaktuellen Börsenwert des Index, den der ETF abbildet, geliefert zu bekommen.

Das Gegenparteirisiko besteht nun darin, dass der Kontrahent, beispielsweise eine Investmentbank, pleitegeht.

Übrigens: Dieses Risiko sichern die europäischen Vorschriften zur Regulierung von Investmentfonds stark ab, indem nur ein gewisser Prozentsatz der Wertpapiere verliehen werden darf und Sicherheiten zu stellen sind.

ETF Bedeutung: Was passiert, wenn der ETF pleitegeht?

Geht der Anbieter deiner Fonds pleite, dann erhält die Depotbank das Verfügungsrecht über die Aktien. Das Ziel dieses Vorgehens ist es, eine neue Fondsgesellschaft zu finden, die die Anteile übernimmt. Das ist allerdings der schlimmste Fall und sehr unwahrscheinlich. Selbst wenn die Depotbank oder dein Broker zahlungsunfähig ist, sehen die Konsequenzen ähnlich aus. In einem solchen Szenario gehen die Aktien oder Fondsanteile an eine Verwahrstelle über. Das liegt daran, dass hierbei die Sondervermögen-Regelung greift.

Der größte Nachteil besteht in einem solchen Fall darin, dass du über einen gewissen Zeitraum nicht auf deine Papiere zugreifen kannst. Falls du dein langfristiges Investment weiterlaufen lassen möchtest, ist das an sich kein Problem. Erst wenn es darum geht, zu verkaufen, könnte das zu einem Problem werden. Im Normalfall solltest du mit zwei bis drei Wochen Übergangszeit rechnen, bevor du wieder auf deine ETFs zugreifen kannst.

ETF Bedeutung: Lohnt es sich noch immer, in ETFs zu investieren?

Die Bedeutung von ETFs nimmt ständig zu

Die Antwort auf die Frage, ob sich das Investment trotz Risiken lohnt, lautet: Ja. Obwohl sich ETFs bereits seit Jahren großer Beliebtheit erfreuen, sind sie nach wie vor eine hervorragende Anlagestrategie. Das hat seine Gründe:

Kosten

Der größte Vorteil dieses Investments besteht darin, dass sie weniger kosten als die aktiv gemanagten Investmentfonds. Durchschnittlich musst du nur mit 0,3 Prozent an Gebühren rechnen, bezogen auf dein Fondsvermögen. Bei einem aktiven Management belaufen sich die Gebühren hingegen auf meist 1,4 bis 2,0 Prozent p. a..

Liquidität

Falls du deine Anlage schnell zu Geld machen möchtest, bieten dir ETFs den Vorteil, dass sie einfach zu verkaufen sind. Der Grund dafür ist, dass ETFs nicht nur einmal pro Tag über die Kapitalgesellschaft gehandelt werden, wie aktiv gemangte Fonds. Diese Einschränkung besteht bei ETFs nicht, da sie stets an der Börse ge- und verkauft werden können, was zu einer insgesamt guten Liquidität beiträgt.

Sicherheit

Die bereits erwähnte Sicherheit wird durch den Rechtsstatus als Sondervermögen gewährleistet. Für dich bedeutet das, dass die Fondsgesellschaften deine Anteile getrennt vom eigenen Vermögen aufbewahren muss. Wird die Fondsgesellschaft zahlungsunfähig, dann sind deine ETF-Anteile davon nicht betroffen.

Transparenz

Beim Investment in ETFs profitierst du von einer hohen Transparenz. Das bedeutet, du kannst dich jederzeit im Internet über die Zusammensetzung des Index informieren. Die meisten Fondsgesellschaften bieten täglich einen Überblick über die exakte Zusammenstellung.

Risikostreuung

Bei ETFs profitierst du von einer eingebauten Risikostreuung, da ein ETF jeweils einen gesamten Börsenindex abbildet. Allerdings setzt das voraus, dass du in einen ETF investierst, der auch viele verschiedene Titel enthält (z. B. einen Weltaktien-ETF auf den FTSE All World Index mit ca. 4.130 verschiedenen Titeln).

Fazit zu ETF Bedeutung: ETFs sind eine attraktive Investitionsmöglichkeit

Auf und Ab bei ETFs

Es gibt viele gute Gründe dafür, dass ETFs immer beliebter werden. Diesen Trend konntest du vielleicht schon die vergangenen Jahre über beobachten.

Am wichtigsten dabei ist, dass du dein Geld gewinnbringend anlegst und gleichzeitig von einer attraktiven Rendite profitierst. Ganz ohne den immensen Aufwand aktiv gemanagter Fonds, die jeweils ein teures Fondsmanagement samt Infrastruktur unterhalten.

Trotzdem solltest du nicht einfach wahllos investieren, sondern dir die Bedeutung jedes einzelnen ETFs genau ansehen. Wofür stehen die ETFs, in die du investieren möchtest? Welche langfristigen Ziele vertreten die einzelnen Unternehmen? Diese beiden Fragen sind ein erster Anhaltspunkt dafür, ob sich das Investment lohnt.

Unabhängig davon solltest du diese Anlagemöglichkeit als langfristiges Vorhaben verstehen (Buy and hold). Langfristige Investitionszeiträume sind kosteneffizient, weil du die Transaktionskosten durch häufiges Hin und Her einsparst, und langfristig der Zinseszinseffekt für dich arbeitet.

Jetzt möchtest auch du ein ETF-Depot eröffnen? Im Folgenden findest du eine Übersicht über die Anbieter von ETF-Sparplänen:

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