Trotz des 35-jährigen Bestehens des Deutschen Aktienindex (DAX) fehlt Deutschland immer noch eine ausgeprägte Aktienkultur.
Das Jubiläum des Leitindex, das weitgehend ohne öffentliche Beachtung stattfand, ist ein symbolisches Zeichen dafür, dass der DAX, Aktien, ETFs und die Börse in Deutschland fast zu einem Nischenprogramm geworden sind.
Die Rolle des DAX und die fehlende Anerkennung
Am 1. Juli feierte der DAX sein 35-jähriges Bestehen. Bei einem Blick auf die reinen Zahlen scheint der deutsche Leitindex in hervorragender Verfassung zu sein. Am letzten Handelstag vor dem 35. Geburtstag lag der Index bei fast 16.148 Punkten, nur etwa 280 Punkte unter seinem Allzeithoch.
Die Notwendigkeit einer stärkeren Aktienkultur
Dieses Jubiläum, das weitestgehend ohne öffentliche Beachtung stattfand, ist ein symbolisches Zeichen für die schwache Aktienkultur in Deutschland. Es gibt viele börsennotierte Großunternehmen in Deutschland, 40 davon sind im DAX gelistet. Ihr Anteil an der gesamten Wirtschaftsleistung des Landes ist jedoch im Vergleich zu den USA oder den europäischen Nachbarn gering. Deutschland ist zu Recht stolz auf seinen Mittelstand, aber einige mittelständische Unternehmen könnten noch besser dastehen. Wenn sie Kapital von der Börse aufnehmen würden.
Wie gesagt – DAX, Aktien, Fonds sowie ETFs und die Börse sind in Deutschland fast zu einem Nischenprogramm geworden. Wer sich auf einer Party als Aktionär oder Inhaber von Fondsanteilen zu erkennen gibt, erntet oft bewundernde Blicke von anderen Gästen oder wird gedanklich in die Schublade des reichen Zockers gesteckt.
Aktienkultur – die Quote der Aktionäre liegt bei nur 18,4 %
Laut dem Deutschen Aktieninstitut gibt es in Deutschland derzeit etwa 12,9 Millionen Menschen, die Aktien besitzen. Sei es direkt als einzelne Wertpapiere oder indirekt über Investmentfonds. Das bedeutet jedoch im Umkehrschluss, dass gut 70 Millionen Menschen keine Aktien besitzen. Daraus ergibt sich eine Aktionärsquote von gerade einmal 18,4 Prozent.
Unter diesen Menschen werden sicherlich einige sein, die nach den Worten von Sparkassen-Präsident Helmut Schleweis aufgrund der hohen Inflation nichts mehr anlegen können. Aber der Großteil der 70 Millionen hat Vermögen, das auf Sparkonten liegt und mehr oder weniger der Inflation preisgegeben wird.
Die Rolle von ETFs in der Anlagestrategie
Exchange-Traded Funds (ETFs) sind eine Art von Investmentfonds und börsengehandelte Produkte, die dazu dienen, die Renditen eines spezifischen Index oder einer spezifischen Branche zu replizieren. ETFs sind ähnlich wie herkömmliche Investmentfonds, da sie es Anlegern ermöglichen, in einen Korb von Wertpapieren zu investieren, anstatt in einzelne Aktien oder Anleihen. Sie sind eine hervorragende Möglichkeit für Anleger, ein diversifiziertes Portfolio mit geringem Aufwand aufzubauen.
Der Hauptunterschied zwischen ETFs und traditionellen Investmentfonds besteht darin, dass ETFs wie Aktien an der Börse gehandelt werden und daher während des gesamten Handelstages gekauft und verkauft werden können. Im Gegensatz dazu werden traditionelle Investmentfonds nur einmal am Ende des Handelstages zu ihrem Nettoinventarwert gehandelt.
Die Vorteile von ETFs gegenüber traditionellen Investmentfonds
ETFs bieten eine Reihe von Vorteilen gegenüber traditionellen Investmentfonds. Erstens sind sie in der Regel kostengünstiger. Da die meisten ETFs passiv verwaltet werden und einen bestimmten Index nachbilden, haben sie in der Regel niedrigere Verwaltungskosten als aktiv verwaltete Fonds.
Zweitens sind sie flexibler. Da ETFs an der Börse gehandelt werden, können Anleger sie jederzeit während des Handelstages kaufen und verkaufen, im Gegensatz zu traditionellen Fonds, die nur einmal am Tag gehandelt werden. Drittens bieten sie eine größere Transparenz. ETFs veröffentlichen ihre Portfolios täglich, während traditionelle Fonds dies nur vierteljährlich tun.
Die Notwendigkeit einer stärkeren ETF-Kultur in Deutschland
Trotz dieser Vorteile sind ETFs in Deutschland noch nicht weit verbreitet. Dies liegt zum Teil daran, dass das Investieren in Aktien und andere Wertpapiere in Deutschland nicht so stark in der Kultur verankert ist wie in anderen Ländern. Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass sich dies ändert. Immer mehr Menschen erkennen die Vorteile von ETFs und beginnen, sie in ihre Anlagestrategien zu integrieren.
Die Zukunft der Aktien- und ETF-Kultur in Deutschland
Es ist wichtig, dass wir als Gesellschaft die Vorteile des Investierens in Aktien und ETFs erkennen und fördern. Dies kann durch Bildungsinitiativen, die das Bewusstsein für die Vorteile des Investierens erhöhen, sowie durch politische Maßnahmen, die das Investieren attraktiver machen, erreicht werden.
Fazit: Vorteile einer verbesserten Aktienkultur in Deutschland
Wenn wir als Gesellschaft in der Lage sind, eine stärkere Aktienkultur zu etablieren und das Bewusstsein für die Vorteile des Investierens in ETFs zu erhöhen, können wir dazu beitragen, dass mehr Menschen in der Lage sind, ihr Vermögen zu schützen und zu vermehren.
Dies würde nicht nur den Einzelnen zugutekommen, sondern auch der gesamten Wirtschaft. Es ist an der Zeit, dass wir das Investieren in Aktien und ETFs als eine wichtige Komponente unserer finanziellen Gesundheit und nicht als ein Nischenprogramm betrachten. Eine echte Aktienkultur wird aber derzeit weder von der Politik noch in den Schulen gefördert.
Bei diesen Brokern kannst du Teil einer verbesserten Aktienkultur in Deutschland werden: