Welche ETFs kaufen? Immer mehr Privatanleger interessieren sich für ETFs. Denn sie eignen sich sehr gut für langfristige Sparziele, wie zum Beispiel den Aufbau einer privaten Altersvorsorge. Doch das Angebot an ETFs wächst stetig und Investoren haben die Qual der Wahl: Welche Indexfonds sollen sie kaufen?
Wenn es um Investitionen geht, gibt es unzählige Möglichkeiten, aus denen du wählen kannst. Du kannst in Aktien, Anleihen, Immobilien, Rohstoffe oder sogar Kryptowährungen investieren. Aber wie genau? In Form von Einzelwerten, Fonds oder ETFs? Dabei haben Exchange Traded Funds (ETFs) gewisse Vorteile gegenüber Einzelwerten und klassischen Investmentfonds und sind deshalb sehr beliebt.
Wie du einen ETF in drei Schritten kaufst, zeigt das Folgende Video:
Mit ETFs kannst du in eine Vielzahl von Vermögenswerten investieren, was sie weniger riskant macht als die Investition in eine einzelne Aktie. Doch bei über 1.900 ETFs allein an der Frankfurter Börse kann es schwierig sein, die richtige Auswahl zu treffen. In diesem Blogbeitrag geben wir dir einige Tipps, wie du die besten ETFs für deine Bedürfnisse auswählen kannst. Lies also weiter!
ETF kaufen: Was ist ein ETF?
ETF steht für angelsächsisch Exchange Traded Funds, was soviel wie börsengehandelter Fonds bedeutet und ETFs bieten Anlegern eine einfache und effiziente Möglichkeit, in eine breite Palette von Vermögenswerten zu investieren.
Ein ETF ist zunächst ein Fonds
ETFs sind spezielle Investmentfonds. Das heißt, viele Sparer und Investoren zahlen unterschiedlich hohe Sparbeiträge entweder einmalig und/oder dauerhaft mittels eines Sparplans ein. Das besondere an einem ETF ist, dass er einen ganzen Index von Vermögenswerten abbildet. Deshalb werden ETFs auch als Indexfonds bezeichnet. Sie werden an Börsen gehandelt und können wie eine Aktie – jederzeit während der Öffnungszeit der Börse – gekauft und verkauft werden.
Börsengehandelte Indexfonds kurz erklärt
ETFs sind also Indexfonds; genauer gesagt börsengehandelte Indexfonds. Von den Börsenindizes, die sie ab- oder nachbilden gibt es viele Tausende und dementsprechend gibt es weltweit ca. 9.000 bis 10.000 verschiedene ETFs. Allein an der Frankfurter Börse werden – wie weiter oben bereits erwähnt – über 1.900 verschiedene ETFs gehandelt.
ETFs bilden einen Index entweder physisch – d. h. vollständig – nach oder per Sampling-Verfahren (nur eine statistisch relevante Auswahl an Aktien) oder synthetisch mittels eines Swap. Nähere Informationen zu diesen Verfahren findest du anderer Stelle auf diesem Blog.
Exchange Traded Fund oder gemanagten Fonds kaufen?
Für Privatanleger mit eher weniger (Börsen-)Erfahrung stellt sich die Frage, ob sie einen börsengehandelten Indexfonds kaufen sollten oder einen aktiv gemanagten Fonds. Das ist ein Fonds, bei dem ein Fondsmanager entscheidet, welche Wertpapiere vom Fonds ge- und verkauft werden.
Unterm Strich – also in Bezug auf die Nettorendite – sind ETFs deutlich preisgünstiger als aktiv gemanagte Fonds. Zwar wollen alle Fondsmanager den Markt schlagen, doch schaffen es nur wenige langfristig, also über einen Zeitraum von 5 bis 10 Jahren.
Welche ETFs kaufen? Arten von ETFs
Hier sind zunächst ETFs zu nennen, die verschiedene Anlageklassen abbilden:
- Aktien ETFs
- Anleihen ETFs
- Immobilien ETFs
- Rohstoff ETFs
- Währungs ETFs
- Geldmarkt ETFs.
Zudem können verschiedene Generationen von ETFs unterschieden werden, wie ETFs der ersten Generation, die einfach wie oben beschrieben einen Börsenindex nachbilden und lediglich die jeweilige Marktrendite erreichen wollen.
Dann sogenannte Smart Beta ETFs (zweite Generation an ETFs), die das Ziel haben, den Markt zu übertreffen, indem sie verschiedene Aktienfaktoren übergewichten, wie zum Beispiel Aktien mit einer hohen Dividende oder kleinere Unternehmen, sogenannte Small Caps.
Und drittens aktive ETFs als neueste „Mode“, wobei hier ebenfalls der Markt durch aktives Eingreifen geschlagen werden soll.
Und neben ETFs mit verschiedenen regionalen Schwerpunkten gibt es auch zahlreiche Themen-ETFs mit denen du auf aktuelle Anlagetrends (z. B. sogenannte Megatrends) setzen kannst.
Welche Vorteile hat ein ETF?
Gegenüber dem Investment in Einzelwerte oder Fonds haben börsengehandelte Indexfonds einige Vorteile.
ETFs sind einfach zu verstehen und transparent
Die Anlagestrategie eines ETFs ist von Anfang an klar. Du als Anleger weißt, welche Wertpapiere oder welchen Index der ETF abbildet. Die Zusammensetzung des Portfolios ist transparent und kann im Fondsprospekt oder auf der Website des Anbieters nachgelesen werden. Das macht es dir leicht zu verstehen, wie der ETF funktioniert.
ETFs haben niedrige Kosten
Im Allgemeinen sind ETFs viel billiger als aktiv verwaltete Fonds. Der Grund dafür ist, dass keine Fondsmanager bezahlt werden müssen, die die einzelnen Wertpapiere für das Portfolio auswählen. Das Management eines ETFs ist passiv und bildet nur einen bestimmten Index ab. Daher sind die Gebühren der Anbieter deutlich niedriger als bei aktiv verwalteten Fonds:
Die durchschnittliche Kostenquote (TER) für ETFs liegt bei ca. 0,2 bis 0,3 Prozent pro Jahr, während aktiv verwaltete Fonds durchschnittlich 1,4 bis 2 Prozent per anno kosten. Der Unterschied in der Wertentwicklung im Vergleich zu aktiv verwalteten Fonds kann also, wie wir soeben gesehen haben, bis zu mehreren Prozentpunkten pro Jahr zugunsten von ETFs betragen.
Dieser Unterschied mag auf den ersten Blick gering erscheinen, kann aber langfristig durch den Zinseszinseffekt einen erheblichen Einfluss auf deine Investition haben.
ETFs sind flexibel
Du kannst ETFs jederzeit während der Börsenzeiten kaufen und verkaufen. Das gibt dir eine große Flexibilität bei deinen Anlageentscheidungen. Darüber hinaus gibt es inzwischen viele ETFs, die Anlegern die Möglichkeit bieten, in bestimmte Themen oder Strategien zu investieren.
Dies gibt dir als Anleger die Möglichkeit, dein Investment genau auf deine Bedürfnisse und deine Risikobereitschaft abzustimmen.
ETFs haben eine eingebaute Risikostreuung
Wenn du in einen börsengehandelten Indexfonds investierst, bist du automatisch über eine breite Palette von Vermögenswerten diversifiziert. Dies verringert dein Risiko, da kein einzelnes Wertpapier einen wesentlichen Einfluss auf die Wertentwicklung des gesamten Fonds haben kann. Wenn zum Beispiel eine Aktie im S&P 500 Index stark fällt, sind die Auswirkungen auf den Index und damit auf deine Anlage nur gering.
Hat ein ETF auch Nachteile?
Ja, ETFs haben auch einige Nachteile, über die du dir vor einer Investition bewusst sein solltest.
Der größte Nachteil von ETFs ist, dass sie dem allgemeinen Marktrisiko unterliegen. Das bedeutet, dass der Wert deiner Anlage je nach den Marktbedingungen steigen oder fallen kann.
Ein weiterer potenzieller Nachteil von ETFs ist, dass sie – zumindest gilt das für ETFs der ersten Generation – den Markt nicht schlagen können, sondern „nur“ die Durchschnittsrendite ihres jeweiligen Marktes/Index erzielen.
Auch solltest du dir darüber im Klaren sein, dass einige börsengehandelte Fonds komplexe Anlagestrategien anwenden (Smart Beta ETFs), die durchaus zu höheren Kosten von 0,5 bis 0,8 Prozent pro Jahr führen können.
Wie in ETFs investieren? Schritt für Schritt-Anleitung
Im Folgenden erläutere ich Schritt für Schritt, wie du dein erstes Investment in ETFs tätigen kannst.
Startpunkt ist ein Depot
Zunächst benötigst du einen Broker, bei dem du ein Wertpapierdepot eröffnen kannst. Dabei empfiehlt sich eher ein Online-Broker/Neo-Broker als die Hausbank. Denn bei einem Online Broker gibt es das Depot in aller Regel umsonst, während es bei der Hausbank meistens eine jährliche Gebühr kostet.
In einem Depot werden deine Wertpapiere aufbewahrt und verwaltet, zum Beispiel Zinsen und Dividenden eingezogen und gutgeschrieben etc. Außerdem gehört zu einem Depot jeweils ein Verrechnungskonto. Nähere Informationen zum Depot findest du u. a. hier.
Zudem haben Online-Broker wie Trade Republic oder Scalable Broker und andere jeweils ein sehr großes Angebot an ETF-Sparplänen, zu denen wir an späterer Stelle noch kommen werden.
Auswahl des Index
Ein weiterer sehr wichtiger Schritt ist die Auswahl des Index bzw. Indizes. Davon gibt es viele Tausende, von denen aber die meisten zunächst nicht für dich relevant sind. Wenn du Anfänger im Bereich Geldanlage bist, konzentrierst du dich am besten auf die „großen“ Indizes, sogenannte Weltaktienindizes. Dann brauchst du nur einige wenige ETFs, meiner Meinung nach reicht sogar nur ein einziger Index bzw. ETF aus.
An dieser Stelle möchte ich die Indizes nennen, die für den Otto-Normalverbraucher unter den Anlegern in erster Linie in Frage kommen:
- MSCI World Index (Aktien aus Industrieländern)
- MSCI Emerging Markets Index (Aktien aus Schwellenländern)
- MSCI All Country World Index (Aktien aus Industrie- und Schwellenländern)
- MSCI All Country World IMI Index (Aktien aus Industrie- und Schwellenländern, zusätzlich small caps (kleine Unternehmen))
- FTSE All World Index (Aktien aus Industrie- und Schwellenländern)
Zu diesen Indizes gibt es mindestens einen, zum Teil aber auch mehrere ETFs von verschiedenen ETF Anbietern.
Wer sich im Zeitverlauf intensiver mit dem Thema Geldanlage mit ETFs befasst, wird In Bezug auf zukünftige Investments vielleicht / wahrscheinlich eigene Vorstellungen entwickeln.
Welche ETFs kaufen? Auswahl des ETFs
Die konkrete Auswahl des ETFs sollte sich dann an verschiedenen Kriterien orientieren:
- Kosten pro Jahr (TER) in Prozent vom Nettofondsvermögen
- Fondsvolumen in Millionen Euro
- Methode der Replikation des Index (Indexabbildungsmethode)
- Gewinnverwendung (ausschüttend oder thesaurierend)
- In Europa zum Vertrieb zugelassen ( UCITS-konform)
- Performance in der Vergangenheit (3,6,12 Monate, 3, 5, 10 Jahre)
Informationen hierzu findest du u. a. auf folgenden Websites:
Bedeutung der Wertpapierkennnummer (WKN) bzw. ISIN
Weiterhin wichtig beim Kauf eines ETFs ist die Wertpapierkennnummer (WKN) bzw. die Internationale Wertpapierkennnummer (ISIN). Dabei steht ISIN für englisch International Securities Identification Number. Das ist ist eine zwölfstellige Buchstaben-Zahlen-Kombination und stellt eine Identifikation hauptsächlich für an der Börse gehandelte Wertpapiere dar. Wenn du bei einem deutschen Broker kaufst, reicht in aller Regel die Eingabe der WKN aus.
Eingabe der Daten
Meist ist die Eingabe der Daten zum Kauf eines ETFs selbsterklärend. Wichtig ist, nach Möglichkeit eine limitierte Kauf- bzw. Verkaufsorder aufzugeben, damit du nicht zu viel bezahlst bzw. nicht zu wenig beim Verkauf erhältst.
Zu diesem Thema gibt es allerdings auch Videos auf youTube, wie u. a. das Folgende, das zeigt wie du einen ETF bei Trade Republic kaufst:
ETF-Handel: Welche Kosten fallen beim ETF-Kauf an?
ETFs haben deutlich geringere Kosten als aktiv gemanagte Fonds. Das fängt bei den Ausgabeaufschlägen beim Kauf an.
Keine Ausgabeaufschläge
Aktive Fonds werden über die Kapitalanlagegesellschaft vertrieben. Dabei fällt jeweils ein Ausgabeaufschlag an, mit dem der Vertrieb (Banken, Finanzberater, Finanzmakler etc.) vergütet wird. Das sind bei Aktien bis zu fünf Prozent der Anlagesumme und bei Rentenpapieren bis zu drei Prozent.
ETFs kennen diese Ausgabeaufschläge nicht, da sie an der Börse gehandelt werden. Der nicht zu bezahlende Ausgabeaufschlag ist also die erste Ersparnis gegenüber aktiv gemanagten Fonds.
Die laufenden Kosten: Verwaltungskosten (Total Expense Ratio (TER))
Darüber hinaus fallen bei ETFs jährliche Verwaltungskosten an, die dem Fondsvermögen direkt entnommen werden. Das sind bei ETFs durchschnittlich 0,2 bis 0,3 Prozent per anno, wobei die Spanne von 0,1 bis etwa 0,8 Prozent pro Jahr reicht.
Gebühren pro Order
Beim Kauf und Verkauf von ETFs fallen in der Regel Transaktionskosten, sogenannte Ordergebühren, an. Diese sind zum Teil fix, z. B. 4,95 Euro pro Order, oder sie fallen prozentual an bzw. es fällt eine Mischung daraus an. Interessant bei Sparplänen ist, dass zumindest bei einigen Online-Brokern die Ordergebühren gänzlich entfallen und so tatsächlich 100 Prozent des Sparbeitrages in ETF-Anteile umgewandelt werden.
Welche ETFs kaufen? Strategien für die Geldanlage mit ETFs
Auch oder gerade mit ETFs kann man verschiedenste Anlagestrategien umsetzen.
Portfoliotheorie: Verteilung des Risikos auf verschiedene Anlageklassen
Die Moderne Portfoliotheorie sagt u. a. aus, dass man sein Risiko ohne nennenswerte Renditeeinbußen senken kann, indem man sein Investment auf verschiedene Anlage- bzw. Assetklassen verteilt. Daraus resultieren bis zu 90 Prozent der Rendite eines Portfolios, während nur ca. 10 Prozent der Rendite aus der Streuung innerhalb einer Anlageklasse resultieren. Weitere Informationen zur Portfoliotheorie findest du unter anderem hier.
Weltaktien-Portfolio
In der Anlageklasse Aktien machst du garantiert nichts falsch, wenn du dein Investment weltweit streust. Das geht am besten mit einem Weltaktien-ETF, zum Beispiel auf den MSCI All Country World Index.
Auf spezielle Anlagethemen setzen
Da es auch zahlreiche Themen-ETFs gibt, kannst mit ETFs auch in Anlagetrends investieren, mit denen du dich gut auskennst bzw. von denen du glaubst, dass sie eine besonders gute Performance entwickeln werden.
Beispiele wären die
- Blockchain,
- das Thema Wasser oder
- das Thema Alternde Gesellschaft.
Insgesamt sind bei justETF 269 verschiedene Themen-ETFs gelistet.
Für viele Privatanleger ist Nachhaltigkeit wichtig
In den letzten Jahren hat besonders das Thema Nachhaltigkeit geboomt. Vor allem jungen Menschen ist es wichtig, dass sie nicht in Firmen aus kritischen Branchen wie u. a. fossilen Energien, Alkohol, Tabak, Rüstung etc. investieren.
Von den 1.455 Aktien-ETFs, die bei justETF gelistet sind, tragen immerhin 415 das Label „Sozial/Nachhaltig“. Weitere Informationen dazu findest du in diesem Blogartikel auf ETF-Blog.com.
Ab 25 Euro: Mit einem ETF-Sparplan Vermögen bilden?
Besonders gut lässt sich mit einem Sparplan in ETFs investieren. Da findet der ETF Kauf regelmäßig – zum Beispiel jeden Monat – statt.
Was ist ein Sparplan?
Mit einem ETF-Sparplan kannst du langfristig Vermögen aufbauen. Unter anderem deine private Altersvorsorge. Für sehr viele ETFs werden solche Sparpläne angeboten. Manche Broker haben eine Mindestsparrate von 25 Euro oder 50 Euro pro Sparintervall (Monat, alle 2 Monate, quartalsweise, halbjährlich und jährlich (je nach Broker)), bei anderen geht es bereits ab 1,- Euro los, was meines Erachtens nicht all zu viel Sinn macht. 10 Euro pro Monat und ETF sollten es schon sein. So ein Sparplan ist in 10 Minuten am PC eingerichtet werden und kann jederzeit geändert werden. Du kannst die Höhe deiner Sparrate jederzeit verändern (Mindestsparrate beachten), eine Zeitlang aussetzen, zum Beispiel bei einer vorübergehenden Arbeitslosigkeit, oder über dein angespartes Kapital verfügen.
Welche Vorteile haben Sparpläne?
- Sie sind einfach einzurichten
- Sie sind flexibel (Höhe der Sparrate, zeitweilige Aussetzung, volle Liquidität)
- Du kannst den Sparplan jederzeit beenden, ohne irgendwelche Kündigungsfristen einhalten zu müssen.
- Oft entfallen die Ordergebühren.
Wie und wo richte ich einen ETF-Sparplan ein?
So ziemlich jeder Online Broker bietet Sparpläne an, um regelmäßig für einen festen Betrag ETFs zu kaufen. Das folgende Video zeigt dir, wie du deinen ersten Sparplan einrichten kannst; falls du noch kein Depot hast, musst du zunächst eins eröffnen:
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Welche ETFs kaufen? Die besten ETF-Empfehlungen für Privatanleger
Im Folgenden findest du einige Empfehlungen zu konkreten ETFs, mit denen du starten kannst.
Eher nicht auf den DAX oder den Stoxx Europe setzen
Da der Dax nur 40 deutsche Aktien enthält und der Stoxx Europe nur auf europäische Werte setzt, würde ich eher einen Weltaktien-ETF auswählen, um international und weltweit zu investieren. Das wäre aus Gründen der Risikostreuung schon wesentlich besser.
Ist der MSCI World Index das Maß aller Dinge?
Aus meiner Sicht sind die vielfach empfohlenen und bei Privatanlegern sehr beliebten ETFs auf den MSCI World Index, wie zum Beispiel der Lyxor MSCI World ETF, nicht das Maß aller Dinge. Warum? Weil der MSCI World Index „nur“ ca. 1.600 verschiedene Aktien aus 23 Industrieländern enthält und es noch besser geht.
Warren Buffet empfiehlt den Kauf von ETFs auf den S&P 500
Indexnachbildende ETFs sind eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, in den US-Aktienmarkt zu investieren. Der iShares Core S&P 500 UCITS ETF ist einer der größten und beliebtesten ETFs, die den S&P 500 abbilden. Trotzdem gilt auch hier: Nicht alleine auf den amerikanischen Aktienmarkt setzen, sondern seine Investments international streuen.
Welche ETFs kaufen? Der Vanguard FTSE All World UCITS ETF
Der Vanguard FTSE All World UCITS ETF ist eine weitere Option für Privatanleger, die in ein breites Spektrum globaler Aktien investieren möchten. Dieser ETF bildet den FTSE All World Index ab, der sowohl Industrie- als auch Schwellenländer umfasst. Es gibt ihn in einer ausschüttenden und einer thesaurierenden Variante, von denen letztere im Folgenden skizziert wird.
Der Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (USD) Accumulating investiert in Aktien mit Fokus Welt. Die Dividendenerträge im Fonds werden thesauriert, d. h. reinvestiert. Der FTSE All-World ermöglicht ein breit gestreutes und kostengünstiges Investment in über 4.100 Aktien. Und genau das ist der Punkt, weshalb ich diesen ETF im Vergleich zu ETFs auf den MSCI World Index favorisiere.
Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,22% p.a., was schon recht günstig ist. Die Wertentwicklung des Index wird im Fonds durch eine Auswahl der Indexbestandteile nachgebildet (Replikation durch die Sampling-Methode). Der Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (USD) Accumulating ist ein sehr großer ETF mit 5.436 Millionen Euro Fondsvolumen. Der ETF ist älter als 3 Jahre und in Irland aufgelegt.
Derzeit gibt es 13 ETF Sparplan-Angebot(e) bei verschiedenen Online Brokern für den diesen ETF.
Alternativen zum Vanguard FTSE All World UCITS ETF Accumulating
Der Vanguard FTSE All World UCITS ETF ist nicht der einzige ETF, der in Frage kommt.
Auch die beiden im Folgenden aufgeführten ETFs sind in Betracht zu ziehen:
- iShares MSCI ACWI UCITS ETF (Acc)
- SPDR MSCI ACWI IMI UCITS ETF.
Zum iShares-ETF gibt es durchaus Alternativen. Mehrere ETF Anbieter bieten Indexfonds für den MSCI All Country World Index an.
Das besondere am SPDR MSCI ACWI IMI UCITS ETF ist, dass er nicht nur in
- große Unternehmen (large caps) und
- mittlere Unternehmen (mid caps), sondern auch in
- kleine Unternehmen (small caps)
investiert.
Insgesamt bildet der Index rund ca. 9.000 Wertpapiere aus 23 Industrie- und 24 Schwellenländern weltweit ab.
Welche ETFs kaufen? ETFs sind etwas für Selbstentscheider
An ETFs können Banker und Finanzberater nicht viel an Provisionen verdienen. Deshalb suchst du – wenn du beraten werden möchtest – besser einen Honorarberater auf, den du dann für seine Beratung bezahlst.
In der Bank werden dir eher aktiv gemanagte Fonds angeboten, weil die Bank hier am Ausgabeaufschlag (Aktien im Schnitt fünf Prozent und Renten ca. drei Prozent) verdient.
Ansonsten kannst du dich mit vertretbarem Zeitaufwand mit dem erforderlichen Know how versorgen, um selbst zu entscheiden.
Darüber hinaus gibt es auch sogenannte Robo Advisor, die dich computerunterstützt anleiten, aber eine Gebühr kosten.
Fazit: Welche ETFs kaufen – hier gibt´s umfassend Aufklärung
ETFs werden immer bekannter und das aus gutem Grund. Ihr Angebot wird immer größer, so dass Privatanleger die Qual der Wahl haben.
In jedem Fall sind die Kosten bei einem ETF niedriger als bei aktiv verwalteten Fonds und die Nettorendite passiver Anleger ist oft höher als die aktiver Anleger.
Mit einem Weltaktien-ETF wie dem Vanguard FTSE All World UCITS ETF – entweder in der thesaurierenden oder in der ausschüttenden Variante – kannst du aber nicht viel falsch machen. Entweder in Form einer Einmalanlage oder als ETF-Sparplan, mit dem du u.a. deine private Altersvorsorge aufbauen kannst.
Wenn du noch keine ETFs in deinem Portfolio hast, dann fang jetzt an!
In diesem Artikel ist wirklich alles drin, was man über ETFs wissen muss! Sollte mich irgendwann jemand fragen, was ETFs sind und was sie nützen (schon öfter vorgekommen), kann ich ihnen diesen Beitrag zeigen.
Vielleicht hättest du noch kurz auf die Frage eingehen können, was passiert, wenn ein ETF vom Markt genommen wird. Aber wenn man derartige Randfragen ebenfalls behandelt, wird der Artikel möglicherweise noch zum Buch 😉
Hallo Florian,
ein Dankeschön für deinen Kommentar. Jedenfalls habe ich mir mit Artikel Mühe gegeben. 🙂 Und freue mich, wenn er dem einen oder anderen Leser weiterhilft bei der Frage, welchen ETF er oder sie denn nun kaufen soll.
Viele Grüße
Jürgen
Wir haben auch einmal auf ETFs gesetzt und sind sehr gespannt;)
Schöne Woche
Patrick